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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Semen Sinapis (nigrae). Semen Erucae. 147<br />

im Zusammenhang durch die fast genau gleiche Höhe aller Palisadenzellen<br />

unterschieden werden, eine Erscheinung, die auch bei Brassica Napus<br />

vorkommt. Starke, dickwandige Fasern, farblose Steinzellen, Kristalle<br />

düden in dem Pulver nicht vorhanden sein. Bei entölten Pulvern, die häufig<br />

ohne beson<strong>der</strong>e Angabe als Senfpulver verkauft werden, fehlen die in normalen<br />

Pulvern stets in großer ~lenge vorhandenen Ölkugeln vollständig<br />

o<strong>der</strong> fast vollständig.<br />

Die Wertbestimmung des Senfs bzw. Senfmehls beruht auf <strong>der</strong> quantitativen<br />

Bestimmung des aus ihm durch Destillation erhältlichen ätherischen<br />

Öls, welches man durch Ammoniak in Thiosinamin überführt, das man<br />

mit n/1o-Silbernitratlösung zu Allylcyanamid (Sinamin) und Schwefelsilber<br />

umsetzt. Aus dem Verbrauch an Silbernitrat wird die Menge Senföl<br />

errechnet.<br />

Geschichte. Senfsamen waren schon bei den alten Griechen und Römern<br />

als Gewürz und Heilmittel bekannt.<br />

Anwendung. Gepulverter Senfsamen findet beson<strong>der</strong>s zu hautreizenden<br />

Aufschlägen und zu Fußbä<strong>der</strong>n Anwendung.<br />

Semen Erucae o<strong>der</strong> Semen Sinapis albae. Weißer Senf.<br />

Abstammung. 'IVeißer Senf starmnt von Sinapis alba L., welche in Siideuropa<br />

heimisch ist und in ganz Mitteleuropa kultiviert wird (Abb. 152).<br />

Uesehaffenheit. Die reifen Samen sind mehr o<strong>der</strong> weniger kugelig und ungefähr<br />

2 mm dick. Ihre Samenschale ist weißlich bis helJ-rötlichgelb, sehr zartgrubig (nur<br />

mit starker Lupe zu erkennen), manchmal etwas weißschiilferig. Lage und Faltung<br />

des Keimlings ist genau dieselbe<br />

wie bei Semen Sinapis<br />

(Brassica nigra).<br />

Anatomie. Der anatomische<br />

Bau des weißen Senfs (vgl. Abb.<br />

153) weicht in manchen Punkten<br />

von dem des schwarzen Senfs ab.<br />

Die Epi<strong>der</strong>miszellen (a) sind auf<br />

Ahb. 152. ]'rncht, von Sinapis<br />

alba.<br />

r Schnäbelchen. f Samen.<br />

Abb. t58. Semen Eillcae, Qnerschnitt. dnreh die RaHlen~ehalc,<br />

(t Sehleimepldenllls, b kollenchYlllatlseh verdIcktes Parenchym,<br />

c Pa,lisadenzell~clll(.:ht, d obllterieIte :Palenchym~chichten, e (H·<br />

schicht, f obhtenerte ParenchYll.lchichten (Nahrsehieht <strong>der</strong><br />

Samenschale). Vergr. '""/,. (Gilg.)<br />

dem Querschnitt nicht langgestreckt, son<strong>der</strong>n fast isodiametrisch, beson<strong>der</strong>s wenn die<br />

bei Wasserzusat.z erfolgende, starke Quellung dieser Schleimschicht eingetreten ist.<br />

Unter <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis folgen zwei, seltener drei Schichten ziemlich dickwandiger, groß-<br />

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