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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Lauri. Cortex Coto. 137<br />

Zellwand oft noch zusammenhängend erhalten und erscheint dann als ein Stärkeballen,<br />

in dem aber die deutlich erhaltenen Stärkekörner durch kleine Abstände voneinan<strong>der</strong><br />

getrennt sind. - Sehr häufig und auffallend sind ferner im Pulver die gelblichen<br />

o<strong>der</strong> gelben, selten bräunlichen Steinzellen aus <strong>der</strong> Fruchtinnenwand, die meist<br />

zu mehreren zusammenhängend, seltener vereinzelt vorkommen; in <strong>der</strong> Querschnittsansicht<br />

erscheinen sie als sehr dickwandige Elemente, <strong>der</strong>en Lumen nur sehr undeutlich<br />

und unregelmäßig wahrzunehmen ist, in <strong>der</strong> allermeist zu beobachtenden Jflächenansicht<br />

dagegen als sehr große, sehr stark wellig buchtige, mehr o<strong>der</strong> weniger sternförmige,<br />

dickwandige, aber meist ein umfangreiches Lumen zeigende Zellen. Häufig<br />

sind weiter im Pulver Epi<strong>der</strong>misfetzen <strong>der</strong> Fruchtwand, aufgebaut von ziemlich kleinen,<br />

rechteckigen, mit dicker Außenwand versehenen, in <strong>der</strong> meist zu beobachtenden<br />

Flächenansieht kräftigwandigen, unregelmäßig polygonalen o<strong>der</strong> meist etwas gestreckten,<br />

in <strong>der</strong> Größe sta,l'k wechselnden Zellen mit farbloser Wandung und bräunlichem, rötlichbraunem<br />

bis tiefbraunem Inhalt. Ihnen hängen häufig mehr o<strong>der</strong> weniger große<br />

Fetzen aus dem Parenchym <strong>der</strong> Fruchtwand an, aus dünnwandigen, mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

kugeligen, locker gelagerten, farblosen o<strong>der</strong> nicht selten bräunlichen bis braunen,<br />

spärlich protoplasmatischen Inhalt und nicht selten Tropfen von ätherischem Öl (aus<br />

verletzten Ölzellen!) führenden Zellen bestehend, zwischen denen hier und da auch<br />

ansehnliche, gelbe bis bräunliche Ölzellen wahrgenommen werden. Spärlicher o<strong>der</strong><br />

spärlich werden beobachtet: enge, ringförmig o<strong>der</strong> spiralig verdickte, seltener netzförmige<br />

o<strong>der</strong> poröse Gefäße ; Gewebefetzen <strong>der</strong> dünnen, <strong>der</strong> Steinzellschicht fest anhängenden<br />

Samenschale, aus unregelmäßig polygonalen Zellen mit feinknotig verdickter,<br />

aber ziemlich dünner Wandung' und gelbbraunem bis rotbraunem Inhalt<br />

bestehend; die aus kleinen, polygonalen Zellen bestehende Epi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Kotyledonen,<br />

<strong>der</strong>en Ölplasma meist braun gefärbt ist.<br />

Charakteristisch für das Pulver sind beson<strong>der</strong>s das Kotyledonargewebe mit seinem<br />

Stärkeinhalt, die auffallenden Steinzellen, das Parenchym (mit Sekretzellen) und die<br />

Epi<strong>der</strong>mis <strong>der</strong> Fruchtwand.<br />

Lorbeerenpulver wird untersucht in Glycerinwasser, in Chloralhydratlösung (hier<br />

löst sich <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> Fruchtwandepi<strong>der</strong>mis meist purpurn), in Wasser nach Zusatz<br />

von Jodjodkalium (Nachweis von Stärke, sowie <strong>der</strong> geringen :Menge von Aleuronkörnern,<br />

Abwesenheit von Kleisterballen!), sowie in 1/2 Wasser und 1/2 alkoholischer<br />

Alkanninlösung (Nachweis des fetten und ätherischen Öls I).<br />

Prüfung. Verwechselungen und Fälschungen sind nicht bekannt geworden.<br />

Jedenfalls dürfen verkleisterte Stärke (aus bei großer Hitze getrockneten<br />

o<strong>der</strong> aber extrahierten Früchten t), Haare, normale Steinzellen,<br />

]'asern, Kristalle in dem Pulver nicht vorhanden sein.<br />

Bestandteile. Lorbeeren sind von aromatischem Geruch und würzigem,<br />

bitterem, etwas herbem Geschmack; sie enthalten 25-30% ]'ett, welches<br />

hauptsächlich aus Laurostearin besteht, ferner etwa 1 % ätherisches Öl,<br />

aus drei Terpenen bestehend, und Laurinsäure.<br />

Geschichte. Lorbeeren sind seit dem Altertum in Anwendung.<br />

Anwendung. Sie sind ein Volks heilmittel und finden außerdem 1Il <strong>der</strong><br />

Tierheilkunde Anw-endung.<br />

Folia Lauri. Lorbeer blätter.<br />

Lorbeerblätter sind die Blätter des Lorbeerbaumes, Laurus nobilis L. Sie<br />

Bind glänzend, le<strong>der</strong>ig, völlig kahl, lanzettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, zugespitzt,<br />

ganzrandig, am l'tande stets deut1ich schwach gewellt. Im Mesophyll finden sich<br />

zahlreiche große Ölzellen, welche bewirken, daß das Blatt, mit <strong>der</strong> Lupe betrachtet,<br />

·fein punktiert erscheint. Sie finden wegen ihres gewürzhaften Geruches und Geschmackes<br />

mehr Anwendung im Küchengebrauch als in <strong>der</strong> Arzneikunde.<br />

Cortex Coto. Kotorinde.<br />

Die Abstammung dieser augenscheinlich von Stämmen und dickeren Ästen eineB<br />

Baumes gesammeIt.en aus Bolivien stammenden l'tinde ist nicht sicher festgestellt.<br />

Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrseheinlichkeit gehört die Stammpflanze zu

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