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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

132 DicotyledolllJae. Ranales. Lauraceae.<br />

&ohkampfergewinnung in Japan bewerkstelligt. Der erhaltene Hohkampfer<br />

gelangt als eine schmutzige, krümelige Masse, welche noch bis zu<br />

20 % flüssiges Kampferöl enthält, aus den chinesischen und japanischen<br />

Häfen zum Export und wird oft erst in den Verbrauchslän<strong>der</strong>n, in Europa<br />

und Amerika, einem Reinigungsverfahren unterworfen, neuerdings jedoch<br />

auch schon in Hongkong und in Japan. Zu diesem Zwecke wird er mit<br />

Kohle, Sand und Eisenfeile o<strong>der</strong> Kalk gemischt und in beson<strong>der</strong>en Destillationsgefäßen<br />

aus dem Sandbade umsublirriiert (raffiniert). Das vorher<br />

abgepreßte o<strong>der</strong> durch Zentrifugieren entfernte flüssige Kampferöl wird<br />

durch Abkühlen und nachheriges Zentrifugieren noch vollends vom Kampfer<br />

befreit und sodann auf Safrol verarbeitet.<br />

Sorten. Der sublimierte Kampfer bildet meist charakteristische runde,<br />

gewölbte Kuchen von <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> als Kühlhelm dienenden schüsselförmigen<br />

Gefäße. Die Kuchen haben in <strong>der</strong> Mitte ein Loch, von <strong>der</strong> Abzugsstelle<br />

<strong>der</strong> Dämpfe herrührend. Die Masse <strong>der</strong> Kuchen ist weißlich, durchscheinend,<br />

kristallinisch und mürbe, auf Bruchflächen blätterig, auf Schnittflächen<br />

glänzend. Kühlt man die Kampferdämpfe bei <strong>der</strong> Destillation<br />

durch Einleiten eines kalten Luftstromes ab, so entsteht ein Kristallpulver,<br />

welches entwe<strong>der</strong> als solches o<strong>der</strong> zu Kuchen zusammengepreßt, auch zu<br />

Würfeln geformt in den Handel gebracht wird.<br />

Beschaffenheit. Kampfer fühlt sich fettig an und besitzt einen eigentümlichen<br />

starken Geruch und einen anfangs brennenden, bitterlichen,<br />

später kühlenden Geschmack. Er schwimmt auf dem Wasser unter ständigen<br />

kreisenden Bewegungen und verflüchtigt sich langsam schon bei gewöhnlicher<br />

Temperatur, schneller beim Erwärmen. Geschieht letzteres<br />

in einer offenen Schale auf dem Dampfbade, so müssen etwaige Verunreinigungen<br />

in <strong>der</strong> Schale zurückbleiben. Kampfer verbrennt, angezündet,<br />

mit stark rußen<strong>der</strong> Flamme. Das spezifische Gewicht des Kampfers ist<br />

0,992 bei 10°, sein Schmelzpunkt 1750 bis 179°, sein Siedepunkt 204° C.<br />

Leich~ löslich ist er in Alkohol, Ather und Chloroform, kaum löslich (1 : 1200)<br />

in vVasser. Mit einem seiner Lösungsmittel besprengt, läßt sich Kampfer<br />

leicht pulvern (Camphora trita).<br />

Prüfung. Mit dem gleichen Gewicht Chloralhydrat zerrieben gibt<br />

Kampfer eine farblose Flüssigkeit von Sirupkonsistenz. An<strong>der</strong>e Kampfersorten:<br />

Borneo- o<strong>der</strong> Baroskampfer (von Dryobalanops-Arten) und Blumeao<strong>der</strong><br />

Ngaikampfer sind für den europäischen Handel ohne Bedeutung.<br />

Geschichte. Der Borneokampfer war schon im 6. Jahrhun<strong>der</strong>t den<br />

Arabern bekannt und gelangte auch allmählich nach Europa. Erst im<br />

Laufe des 17 . Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde jener durch den viel billigeren Lauraeeenkampfer<br />

verdrängt. Der neuerdings dargestellte synthetische Kampfer<br />

ist von dem Lauraceen-Kampfer chemisch nur unwesentlich verschieden<br />

und wird jetzt wie <strong>der</strong> offizinelle medizinisch verwendet ..<br />

Anwendung. Anwendung findet <strong>der</strong> Kampfer zu Spiritus camphoratus,<br />

Oleum camphoraturn, zu Opodeldoc und verschiedenen ähnlichen Linimenten,<br />

ferner als Zusatz zu Pflastern wie Empl. fuscum camphor. und<br />

Empl. saponat. Innerlich wird Kampfer als belebendes Mittel in Substanz<br />

gegeben und dient zur Bereitung von Vinum camphoraturn und Tinct.<br />

Opii benzoica. Die Droge ist ein wirksames und geschätztes Mottenmittel.

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