Lehrbuch der Pharmakognosie

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Camphora. 131
Studium, oft auch an abweichenden Starke. oder Kristallformen zu
erkennen. Auch chinesischer Zimt ist durch Korkfetzen erkennbar.
Matta ist sofort nachweisbar durch die überaus wellige Struktur der
Epidermiszellen , Chips durch Blattepidermis , Gefäßbruchstücke usw.;
durch letztere ist auch jede andere Holzsorte erkennbar. (Besonders
häufig kommt rotes Sandelholz und Zigarrenkistenholz vor). Alle Öl.
kuchen verraten sich durch die auffälligen Bestandteile des Samenschalen·
gewebes. Mineralische Besch'werung ergibt sich durch Aschebestimmung,
Höchstzahl ist 5 % Asche und 1 % Si0 2 . Mehl, Gebäck, Eicheln verraten
sich durch die reichliche, großkörnige Stärke, die bei Gebäck zudem ver·
kleistert ist. Entölter Zimt enthält weniger Extrakt. Normalzahlen für
alkoholisches Trockenextrakt: 12,5-17 % (das österreichische Arzneibuch
schreibt vor, daß 90 %iger Alkohol mindestens 18 % der Rinde entziehen
muß; das würde unter Berücksichtigung ihres Wassergehaltes und ihres
bei der von uns vorgeschlagenen lVlethode sich verflüchtigenden ätherischen
Öles einer Forderung von etwa 10 % alkoholischem Trockenextrakt gleich.
kommen, stellt also eine milde Forderung dar).
Geschichte. Zimt ist eines der ältesten bekannten Gewürze; er war in
China schon ca. 3000 Jahre v. ChI'. geschätzt, war auch den alten Griechen
sehr wohl bekannt. Ja diese wußten schon den feineren Ceylon.Zimt
(Cinnamomum) von dem gröberen chinesischen Zimt (Cassia) zu unter·
scheiden.
Anwendung. Zimt dient als Gewürz und als aromatisches Mittel in
der Pharmazie. Präparate sind Aqua, Sirupus und Tinct. Cinnamomi;
außerdem wird Zimt in vielen Zubereitungen als Geschmackskorrigens
verwendet.
Camphora. Kampfer.
Abstammung. Kampfer, zum Unterschiede von anderen Kampferarten
von gleicher oder abweichender chemischer Zusammensetzung auch Lau·
raceen· oder Laurineen.Kampfer genannt, stammt von Cinna·
momum camphora (L.) Nees et Ebermayer (Syn.: Camphora officinarum
Bauhin oder Laurus camphora L.), einem an der Küste Ostasiens von
Cochinchina bis an den J angtsekiang und auf den Inseln des süd chinesischen
Meeres, besonders auf Formosa, Hainan und den Liu.Kiu·lnseln, sowie
den südlichen Inseln Japans einheimischen und hauptsächlich auf der
Insel Formosa kultivierten, mächtigen Baume. Er wird neuerdings auch
in den südlichen Vereinigten Staaten von Nordamerika viel angepflanzt.
Gewinnung. Man gewinnt Rohkampfer an Ort und Stelle in China und
Japan, indem man Kampferholzspäne mit Wasser destilliert. Das Holz
des Kampferbaumes enthält ursprünglich ein flüssiges Öl (Kampferöl) von
der Zusammensetzung C lO H 16, welches (durch Oxydation im lebenden
Baume sowohl wie auch später) in Kampfer (ein Keton) von der Formel
ClOH1SO übergeht und häufig in den Spalten des Holzes auskristallisiert
vorkommt. Die gespaltenen und bis zum Faserigwerden geklopften Kamp.
ferholzstücke werden auf Formosa in primitiven Destillationsapparaten auf·
geschichtet; dann werden von unten her Wasserdämpfe durch sie geleitet.
Die Kondensation der mit Kampfer und Kampferöl gesättigten Dämpfe
geschieht entweder in gekühlten Vorlagen oder in Kühlhelmen. Etwas
rationeller, d. h. mit Verwendung besserer Destillierapparate, wird die
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