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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

126 Dicotyledoneae. Ranales. Monimiaceae. Lauraceae.<br />

mantel von Myristica malabarica Lamarck, Abb. 130) beigemischt ist. Letztere ist<br />

dunkelrot, hat schmalere Lappen, im Querschnitt radial gestreckte Epi<strong>der</strong>miszellen,<br />

im Innern große Farbstoffzellen mit rotem, in Alkalien blutrot werdenden Inhalt. Im<br />

Pulver ist sic dadurch leicht nachzuweisen, daß eine Probe davon 1: 10 mit Alkohol<br />

ausgezogen und das Filtrat mit Kaliumdichrornat versetzt wird; blutrot wird es<br />

und läßt einen gelben, später rot werdenden Nie<strong>der</strong>schlag fallen, wenn Bombay-Macis<br />

vorhanden war. Lösung und Nie<strong>der</strong>schlag bleiben gelb bei echter (Banda-) Macis.<br />

Familie Monbniaeeae.<br />

Folia Boldo. Boldo blätter.<br />

Die Droge besteht aus den Laubblättern des in Chile sehr verbreiteten,<br />

diözischen, immergrünen Baumes Peumu"l boldus il10lina (= Boldoa<br />

fragrans Gray). Die 3-8 cm langen, 2-4 cm breiten, kurzgestielten,.<br />

eiförmigen o<strong>der</strong> länglichen, ganzrandigen, blaßgraugrünen Blätter sind von<br />

le<strong>der</strong>iger o<strong>der</strong> steifer und brüchiger Konsistenz, am Rande nach unten<br />

umgebogen, unterseits glatt, oberseits rauhhöckerig und tragen auf jedem<br />

Höckerchen, wenigstens an jüngeren Blättern, Büschelhaare. Die größeren<br />

Nerven treten unterseits stark hervor.<br />

Die obere Epi<strong>der</strong>mis besteht aus geradlinig-polygonalen o<strong>der</strong> schwach<br />

welligen, die untere aus stark welligen Zellen. Das Mesophyll umfaßt ein einbis<br />

dreischichtiges, <strong>der</strong>bwandiges Hypo<strong>der</strong>m, zwei Palisadenschichten und<br />

ein sehr lockeres Schwammgewebe. In letzteren beiden, beson<strong>der</strong>s aber im<br />

Schwammgewebe, finden sich zahlreiche Zellen mit ätherischem Öl. Beide<br />

Epi<strong>der</strong>men tragen Büschelhaare, die in <strong>der</strong> oberen den durch lokale Verstärkung<br />

des Hypo<strong>der</strong>ms entstandenen Höckern aufsitzen.<br />

Boldoblätter schmecken und riechen stark aromatisch, pfefferminzartig,<br />

enthalten Gerbstoff, 2% ätherisches Öl, das Alkaloid Boldin (0,1 %)<br />

und werden in Tinktur bei Leber- und Gallensteinleiden, sowie gegen<br />

Gonorrhöe, Rheuma usw. gebraucht.<br />

Familie I.auraeeae.<br />

Alle Lauraceen führen in Rinde, Holz, Blättern und Früchten Zellen<br />

mit ätherischem Öl; allermeist finden wir neben diesen Ölzellen auch noeh<br />

Schleim zellen .<br />

Cortex Cinnamomi Chinensis o<strong>der</strong> Cortex Cassiae.<br />

Chinesischer Zimt. Zimtkassie. Kaneel.<br />

Abstammung. Der chinesische Zimt ist die vom Kork nur teilweise befreite Rinde<br />

<strong>der</strong> Zweige von Cinnamomum cassia (Nees) Blume, eines im südlichen China und<br />

Cochinchina einheimischen und dort kultivierten Baumes.<br />

Hewinnung. Zur Gewinnung werden die über dem Boden abgeschnittenen, nur<br />

wenige Zentimeter dicken Schößlinge <strong>der</strong> Pflanze geschält, indem man in Entfernungen<br />

von 30-50 cm Ringschnitte und darauf diese rechtwinklig treffende Längseinschnitte<br />

in die Rinde macht. Dann werden gewöhnlich die Rindenstreifen oberflächlich abgeschabt<br />

o<strong>der</strong> abgehobelt und endlich getrocknet. Die dickc Rinde älterer Stämme<br />

dient nicht zu pharmazeutischem Gebrauch, ebenso nicht die <strong>der</strong> dünnsten Zweige,<br />

welche in China selbst verbraucht wird.<br />

Handel. Hauptplätze für chinesischen Zimt sind Canton und Pakhoi, wohin er<br />

aus den chinesischen Provinzen Kwangsi und Kwangtung gebracht wird. Einfuhrhafen<br />

sind London und Hamburg.<br />

Beschaffenheit. Der chinesische Zimt bildet, in <strong>der</strong> From wie cr aus dem Ursprungslande<br />

zum Versand kommt, Röhren (Abb. 132a) o<strong>der</strong> Halbröhren (b) von 30-50 cm<br />

Länge un::l 0,5-3 cm Durchmesser. Die Stärke <strong>der</strong> Rindenstücke beträgt meist 1-2 mm,

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