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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

122 Dicotyledoneae. Ranales. Myristicaceae.<br />

zweimal im Jahre gepflückt, einmal im November und Dezember, das<br />

zweite Mal in den Monaten April bis Juni. Das aufplatzende Fruchtfleisch<br />

und <strong>der</strong> als Maeis Verwendung findende, die Samenschale lose<br />

umschließende Arillus (Abb. 126) werden entfernt und sodann die Samen<br />

auf Hürden über schwachem Feuer so lange getrocknet, bis die harten<br />

Schalen sich durch Schlagen mit Holzknüppeln leicht von den nun (infolge<br />

des Trocknens) lose darinliegenden Samenkernen entfernen lassen. Nach<br />

einer kurzen Behandlung mit gelöschtem Kalk o<strong>der</strong> meist mit Kalkmilch<br />

werden diese Samenkerne bei gewöhnlicher Temperatur nochmals längere<br />

Zeit getrocknet. Sie werden hauptsächlich über Batavia und Singapore<br />

nach London exportiert.<br />

Beschaffenheit. Die Muskatnusse sind von stumpf eiförmiger o<strong>der</strong><br />

seltener annähernd kugeliger Gestalt; sie sind bis 3 cm lang und bis 2 cm<br />

dick. Auf <strong>der</strong> bräunlichen, von dem anhängenden Kalk hellgrau o<strong>der</strong> weiß<br />

n<br />

Abb. 126. Myristica fragrans. Samen, vom Arillus<br />

umgeben, in (ler Frucht liegend; (He obere Fruchthälfte<br />

entfernt..<br />

Abb.127. Saulen von ~fyristica, samt dem AnHUB<br />

(Macie) im Langsschnitt. a Arillus. s Samenschale,<br />

n Enuospenll und Perisperm, k KeimlIng.<br />

bestäubten, dicht -netzrunzeligen Oberfläche erkennt man an dem stumpfen<br />

Ende einc meist hellere Stelle, den Nabel, und an dem spitzeren Ende einen<br />

kleinen dunklen, etwas vertieften Punkt, den Ort, wo das Gefäßbündel<br />

<strong>der</strong> Samenanlage in die Chalaza eintrat. Beide Punkte werden durch<br />

eine flache Längsfurche verbunden, welche unter <strong>der</strong> Raphe <strong>der</strong> losgelösten<br />

Samenschale lag. (Der Samen ist aus <strong>der</strong> einzigen im Fruchtblatt;· enthaltenen,<br />

grundständigen, anatropen Samenanlage hervorgegangen, Abb.<br />

124, b). Auf einem in <strong>der</strong> Richtung <strong>der</strong> Raphefurche geführten Längsschnitt<br />

(Abb. 127) findet man am Nabelende im Endosperm den vertrockneten,<br />

sehr kleinen Keimling (k). Auf Quer- und Längsschnitten erkennt<br />

man, daß eine dünne dunkelbraune Schicht (das Hüllperisperm) den Samenkern<br />

umgibt, welche Leisten braunen Gewebes in das hellgelbe bis rötlichgelbe<br />

Endosperm hineinsendet und so eine unregelmäßige Fel<strong>der</strong>ung<br />

(Rumination) des Samen- Quer- und -Längsschnittes herbeiführt. (Es sei<br />

an dieser Stelle nur kurz darauf hingewiesen, daß nach erfolgter Befruchtung<br />

<strong>der</strong> Samenanlage das Gewebe des Nucellus (Perisperm) sich sehr<br />

stark entwickelt und daß ein Teil desselben durch das mächtig heranwach-

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