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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

106 Dicotyledoneae. Ranales. Ranunculaceae.<br />

SUfi-'. off<br />

Abb.110. Radix Saponariae<br />

Querschnitt, funffach vergroßert.<br />

gewebe, das größtenteils aus dem Cambium hervorgegangen<br />

ist, Markstrahlen aber auf dem Querschnitt nicht erkennen<br />

läßt. Im Holzkörper sind die Gefäße, einzeln o<strong>der</strong> in<br />

kleinen Gruppen, regellos verteilt, viele seiner Zellen enthalten<br />

Oxalatsand o<strong>der</strong> Drusen, in <strong>der</strong> Rinde wechseln<br />

Siebelemente und Parenchym ab und in letzterem finden<br />

sich zahlreiche z. T. recht große Drusen. Die Ausläufer,<br />

die im Gegensatz zu den Wurzeln Mark o<strong>der</strong> eine Markhöhle<br />

besitzen, weisen deutliche Markstrahlen auf, haben<br />

aber sonst die gleiche Anatomie. Die Droge schmeckt anfangs<br />

süßlich bitter, später kratzend. Sie enthalt Saponin<br />

und dient als expektorierendes Mittel, sowie zum "Vaschen<br />

feiner Stoffe. Infolge ihres Saponingehaltes wirken Auszüge<br />

<strong>der</strong> Wurzel noch in Verdünnungen von 1 : 10000<br />

hamolytisch.<br />

Reihe Ranales.<br />

Familie Ranunculaceae.<br />

Semen Paconiac. Pfingstrosensamen.<br />

Die reifen Samen von P aeo nia p ere g rin a Miller, einem in Gärten, beson<strong>der</strong>S auf<br />

dem Lande, viel kultivierten Strauch mit zusammengesetzten Blättern, großen Blüten<br />

und 2--5 le<strong>der</strong>igen, vielsamigen Balgkapseln. Die Samen sind glänzend schwarz,<br />

glatt o<strong>der</strong> dunkelbraun und dann fein punktiert, rundlich eiförmig, bis 10 mm lang;<br />

am dünneren, kurz zugespitzten Ende befindet sich <strong>der</strong> strichförmige, helle Nabelfleck<br />

und von hier aus verläuft die wenig deutliche Raphe zum dickeren Ende. Die<br />

Samenschale ist spröde, dünn, das Endosperm weißlich, in ihm liegt, dem dünneren<br />

Ende des Samens genahert, <strong>der</strong> kleine Keimling. Die Samenschale besteht aus einer<br />

von einer <strong>der</strong>ben Cuticula überzogenen Epi<strong>der</strong>mis, einer Reihe radial gestreckter<br />

Steinzellen und mehreren Lagen <strong>der</strong>bwandigen getüpfelten Parenchyms. Die Epi<strong>der</strong>miszellen<br />

sind groß, kurzprismatisch, mit dunkelbraunem Inhalt erfüllt. Das Endosperm<br />

ist ein fettes Öl, Aleuron und Stärke enthaltendes Parenchvm.<br />

Die Droge ist geruchlos, schmeckt milde ölig und enthält neben den schon erwähnten<br />

und einigen an<strong>der</strong>en Stoffen angeblich auch ein Alkaloid. Sie ist teilweise in schlechter,<br />

mißfarbiger, geschrumpfter Form im Handel und wird dann sogar durch künstliche<br />

Farbung geschönt.<br />

Semen Nigellac. Schwarzkümmel.<br />

Die reifen Samen von N igel la sa t i vaL., eines in Südeuropa und "Vestasien heimischen,<br />

bei uns öfters kultivierten und verwil<strong>der</strong>ten einjahrigen Krautes. Die Samen<br />

sind ei- o<strong>der</strong> keilförmig, drei- bis vierkantig, bis 3 mm lang, tiefschwarz, matt, von<br />

feinkörniger und netzadriger Oberflachenstruktur. Die Samenschale ist dünn, das<br />

Endosperm groß, weiß o<strong>der</strong> bläulich, <strong>der</strong> dem spitzen Ende genaherte Keimling klein.<br />

Die Samenschale besteht aus einer mit tiefbraunschwarzem Inhalt erfüllten Epi<strong>der</strong>mis,<br />

<strong>der</strong>en Zellen papillenartig vorgewölbt, und zwar in den netzadrigen Verzierungen<br />

höher emporgewölbt und seitlich miteinan<strong>der</strong> verwachsen sind, mehreren Lagen<br />

kollabierten Parenchyms, einer Reihe relativ kleiner, <strong>der</strong>bwandiger, dicht gestreifter<br />

und einer Lage dünnwandiger farbloser Zellen. Das Endosperm besteht aus Fett<br />

und Aleuron enthaltendem Parenchym. Beim Zerreiben riechen die Samen muskatnuß-<br />

und kampferahnlich; sie schmecken erst bitter, dann scharf gewürzig. Sie enthalten<br />

25~40% fettes Öl, etwa 0,5% ätherisches Öl, ein giftiges GIycosid Melanthin,<br />

kein Damascenin. Sie werden oft nicht genau von den Sem. Nigel!. damaseenae unterschieden.<br />

Diese Samen (von ="iigella damascena, <strong>der</strong> Jungfer im Grünen) sind etwas<br />

kleiner, anatomisch nicht unterschieden, entwickeln aber beim Zerreiben einen deutlichen<br />

Erdbeergcruch und enthalten neben 0,5 % ätherischem Öl das Alkaloid Damascenin<br />

zu 0,7%, das z. T. mit dem atherischen Öl zusammen destilliert. Der Nachweis<br />

dieser Verwechselung laßt sich am besten durch Isolierung des ätherischen Öles<br />

aus einer genügend großen Probe (10--20g) mit Hilfe <strong>der</strong> Wasserdampfdestillation und<br />

Verreiben des Öls mit einem Tropfen Platinchloridlösung erbringen. Bei Gegenwart von<br />

Damascenin entstehen Kristalle von Damasceninchloroplatinat. Die Samen von Nigella

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