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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Herba Chenopodii ambrosioidis. Herba Herniariae. Radix Saponariae. 105<br />

alter, wenn auch nur verhältnismäßig wenig, <strong>der</strong> Fall. Anfangs des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

wurde die Droge auf Anordnung <strong>der</strong> russischen Regierung durch<br />

Zentralasien von Karawanen nach Rußland gebracht, so daß nur von<br />

hier guter Rhabarber in den europäischen Handel gelangte. Seit Mitte<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts kommt jedoch die Droge auf dem Schiffswege<br />

nach Europa.<br />

Anwendung. l"habarber ist ein Magenmittel und wirkt abführend und<br />

verdauungsbeför<strong>der</strong>nd. Er wird zu diesem Zwecke in Stücken gekaut,<br />

in Pulver genommen o<strong>der</strong> in Form seiner Präparate, Extr. Rhei, Extr.<br />

Rhei comp., Sirup. Rhei, sowie Tinct. Rhei aquosa und vinosa gereicht.<br />

Reihe Centrospermae.<br />

Familie CbeuOl)Ofliaeeae.<br />

Herba Chenopodii ambrosioidis. Mexikanisches Traubenkraut.<br />

Gänsefußkraut.<br />

Das blühende Kraut von Chenopodium ambrosioides L. einer einjährigen,<br />

Pflanze im tropischen Amerika heimischen, bei uns kultivierten und leicht verwil<strong>der</strong>nden<br />

mit kantig gefurchtem, 30-60 cm hohem Stengel und alternierenden, kurz gestielten<br />

o<strong>der</strong> fast sitzenden, bis über 6 cm langen, bei<strong>der</strong>seits zugespitzten, länglich lanzettlichen,<br />

entfernt gezahnten, unterseits drüsig punktierten Blattern. Blüten klein,<br />

regelmaßig, apetal, fünfzählig, grün, in achselständigen, oberwärts zu beblättertcn,<br />

unterbrochenen Schcinahren gehauften Knäueln, <strong>der</strong>en Endblüten zwitterig, <strong>der</strong>en seitliche<br />

Blüten weiblich sind.<br />

Beide Blattepi<strong>der</strong>men enthalten kleine Spaltöffnungen und bestehen aus geradlinig<br />

polygonalen Zellen. Im Mesophyll verstreut sind zahlreiche Zellen mit Oxalatsand.<br />

Die Behaarung <strong>der</strong> Blattunterseite besteht aus sitzenden Drüsenhaaren mit<br />

eiförmigem Köpfchen und mehrzelligen Deckhaaren mit langer, zylindrischer, glatter,<br />

oft gewundener, <strong>der</strong> wichst unteren Zelle meist einseitig rechtwinklig aufgesetzter<br />

Endzelle.<br />

Die Droge riecht angenehm aromati~ch, schmeckt scharf gewürzig, kampferartig<br />

und enthält 1 % ätherisches 01.<br />

Herba IIcrniariac.<br />

.Familie Caryol)by lIaceae.<br />

Bruchkraut. Harnkraut.<br />

Das zur Bllite?:eit gesammelte Kraut <strong>der</strong> in Deutschland stellenweise verbreiteten<br />

Herniaria gla bra L. und H. hirsu tn L. Die astigen, flach ausgebreiteten Stengel<br />

tragen kleine. fast sitzende, eiförmige, ganzrandige und von weißen, hautigen Kebenblättern<br />

begleitete, unten gegenstandige, oben wechselstandige Blätter, in <strong>der</strong>en<br />

Achseln die sehr kleinen, grünlich-gelben Blüten knauelförmig angeordnet sind. Die<br />

Blatter sind kahl (glabra) o<strong>der</strong> behaart (hirsuta), haben bei<strong>der</strong>seits Spaltöffnungen,<br />

im }Iesophyll 3 obere und 1 untere PaJisadenschicht und zahlreiche Oxalatdrusen.<br />

Das Kraut riecht angenehm, waldmeisterartig und enthält Herniarin, das Alkaloid<br />

Paronychin, ein saponinartiges Glykosid und Gerbstoffe und steht in <strong>der</strong> Volksheilkunde<br />

als wassertreibendes Mittel in Ansehen.<br />

Radix Saponariac.<br />

Seifenwurzel.<br />

Die Droge ist die von zweijährigen Exemplaren <strong>der</strong> Saponaria officinalis L.<br />

im Frühjahr o<strong>der</strong> Herbst gesammelte Hauptwurzel, <strong>der</strong> auch Ausläufer beigemengt<br />

sein können. Sie ist stieh'und, allmählich verschmaIert, außen rotbraun, innen weiß,<br />

spröde und von ebenem Bruch. Die Auslaufer sind meist stiel rund, knotig geglie<strong>der</strong>t,<br />

von gleicher Farbe wie die Wurzeln. Diese bestehen vorwiegend aus einem Grund-

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