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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

100 Dicotyledoneae. Polygonales. Polygonaceae.<br />

Die Droge wird nur aus sehr kräftigen und vieljährigen Rhizomen zubereitet<br />

und besitzt einen ziemlich komplizierten anatomischen Bau, welcher<br />

dadurch nbeh schwerer verständlich wird, daß die Rinde und selbst die<br />

äußeren Anteile des Holzkörpers meist weggeschnitten sind (Abb.106 u. 107).<br />

Die Stücke <strong>der</strong> Droge sind von sehr<br />

mannigfacher, zylindrischer bis<br />

polygonaler Gestalt und häufig mit<br />

einem Bohrloche (vom Trocknen<br />

herrührend) versehen. Sie sind von<br />

körniger Struktur und zeigen, in<br />

W~ asser gelegt, schnell eine oberflächliche<br />

schwammige Erweichung.<br />

Anatomie. Das Rhizom <strong>der</strong> Rha- l<br />

barberpflanze besitzt eine von Kork<br />

bedeckte schmale Rinde und ein<br />

Abb. 106. Rhizoma Rhei. Die Half te eines fri­<br />

Rehen, einiahrigen _RhjzOlllS jnl querschnitt In<br />

natürlIcher Grüße. ko Kork, ca Camb1l1mrlng, ma<br />

:i\farkstrahlen, 111l\Iark, geGefaße des Holzkorpers ho,<br />

1"i Rmde. (Gilg.)<br />

mächtiges :iVIark und zwei anscheine<br />

nd getrenntläufige Gefäßbündelsysteme.<br />

Das eine dieser bei den<br />

cntsteht aus den wic bci allen Dikotylen<br />

im Kreise gestellten Anlagen und wächst durch ein Cambium in normaler<br />

Weise in die Dicke, nach außen Leptom, nach innen Hadrom und<br />

nach beiden Seiten außer den primären feine sekundäre Markstrahlen in<br />

großer Zahl erzeugend. Das zweite Bündelsystem entsteht dadurch, daß<br />

sich gewisse ziemlich peripher gelegene Zellen und Zellgruppen des sehr<br />

großen Markes zu Siebelementen<br />

umbilden. Die<br />

so entstehenden Leptomteile<br />

treten durch tangential<br />

und radial gerichtete<br />

,t~~~r!~~~\,2c<br />

Leptomstränge miteinan<strong>der</strong><br />

in Verbindung und<br />

entsenden ferner durch die<br />

primären Markstrahlen des<br />

ml<br />

m<br />

('<br />

normalen Gefäßbündelzylin<strong>der</strong>s<br />

hindurch Stränge<br />

zu den dem Rhizom an­<br />

~ y<br />

Abb. 107. Rhizoma Rhei 1m Qllerschnitt, stark sehematlSiert.<br />

c Reste <strong>der</strong> abgeschalten Rlnde, C Carnbhnll, a Markstrahlen des<br />

Holzkbl'pers, S l\'Iasern, rn Grundgc\vebe. (Fhicklgeru. Tschirch.)<br />

sitzenden Wurzeln. Sofort<br />

nach ihrer Entstehung<br />

umgeben sie sieh mit kleinen Cambien, die nach innen Siebelemente<br />

und Parenchym, nach c1ußen Gefäße und Parenchym, und mit diesen<br />

Leptom-Hadromstrahlen abwechselnd Markstrahlen erzeugen. Es sind<br />

somit leptozentrische Bündel entstanden. Da nun sämtliche Markstrahlzellen<br />

bei<strong>der</strong> Bündelsysteme rotgelben Inhalt führen, so kennzeichnet sich<br />

auf dem Querschnitt des Rhizoms das normale Bündelsystem durch einen<br />

peripher gelegenen Strahlenkranz, das sekundär entstandene, aus leptozentrischen<br />

Bündeln bestehende System durch die in <strong>der</strong> Markperipherie<br />

anzutreffenden kleinen Strahlenkreise, die sog. lV[asern. Da ferner diese<br />

leptozentrischen Bündel nicht nur in axialer Richtung verlaufen, son<strong>der</strong>n<br />

durch fast horizontale Anastomosen in verschiedener Richtung miteinan<strong>der</strong><br />

verbunden sind, und auch in die 'Vurzeln ausbiegen, so sind auch auf dem<br />

I

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