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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Rhizoma Asari. Radix Serpentariae virginianae. Rhizoma Rhei. 99<br />

Das stiel runde .Mark liegt <strong>der</strong> Rhizomoberseite stark genahert, <strong>der</strong> Holzkörper weist<br />

breite Mark- und Holzstrahlen auf und erscheint dadurch, beson<strong>der</strong>s auf <strong>der</strong> Unt81'­<br />

seite auf dem Querschnitt facherartig. Die Wurzeln besitzen eine ziemlich breite<br />

Rinde und einen dünnen Zentralstrang. Die primäre Rinde des Rhizoms besteht aus<br />

einem Parenchym, in das größere Ölzellen eingestrent<br />

sind. An <strong>der</strong> Grenze zwischen primärer und sekundärer<br />

a<br />

Rinde liegen Gruppen von Bastfasern, die z. T. dickwandig<br />

und verholzt, z. T. weniger verdickt und unverholzt<br />

sind. Die sekundäre Rinde ist sehr schmal. In<br />

- --rn<br />

den Holzstrahlen sind 4-6 Jahresringe an den großen<br />

Gefäßen des Frühjahrsholzes nachweisbar. Das Mark r---­<br />

besteht aus groß zelligem , <strong>der</strong>bwandigem Parenchym. 11--­<br />

Alle parenchymatischen Elemente des Rhizoms enthalten<br />

Stärke. Die Wurzeln führen ebenfalls Olzellen in <strong>der</strong> ,<br />

Rinde und Stärke als Inhalt des Parenchyms. Das Ge­<br />

S.v.<br />

fäßbündel ist tetrarch bis pentareh, <strong>der</strong> marklose Holzkörper<br />

daher 4 bis 5eckig. Die Droge sch~eckt bitter,<br />

riecht kampferartig und enthält ätherisches 01 und Bitterstoff.<br />

Sie soll öfters mit <strong>der</strong> auch als Schlangenwurzel<br />

bezeichneten Wurzel von Aristolochia reticulata Nutt.,<br />

ferner mit Asarum virginicum, Spigelia Marylandica,<br />

ms<br />

Abb. 105. Radix Serpentariae,<br />

QllerschnittadesWurzelstockes,<br />

zehnfach vergr6ßert, b <strong>der</strong> W urzel,<br />

dreifach vergrößert, r Rinde,<br />

h Ho!zkörper, m Mark, ms Markstrahlen.<br />

Panax quinquefolius u. a. vermischt vorgekommen sein, wie sie selbst auch schon als<br />

falsche Senega, falsche Hydrastis usw. aufgetreten ist.<br />

Heihe Polygonales.<br />

Familie Polygouaceae.<br />

Rhizoma Rhei, fälschlich Radix Rhei. Rhabarberwurzel.<br />

Rhabarber.<br />

Abstammung. Rhabarber besteht aus den tief geschälten und oft unregelmäßig<br />

zugeschnittenen 'Wurzelstöcken von Rheum-Arten Hochasiens,<br />

darunter jedenfalls Rheum palmatum L" vielleicht auch Rheum offiein<br />

ale Baillon. Die Droge wird in China, hauptsächlich in dem Hochlande<br />

zwischen den Flüssen Hoangho und Jangteskiang, beson<strong>der</strong>s im Kukunoorgebirge,<br />

von wildwachsenden Exemplaren vor <strong>der</strong> vom Juni bis August<br />

dauernden Blütezeit gesammelt, im frischen Zustande geschält und in Stücke<br />

geschnitten, diese auf Schnüre gereiht und teils an <strong>der</strong> Luft, teils am Ofen<br />

(selten nur über freiem Feuer) getrocknet. Die trockenen Stücke werden<br />

dann nochmals nachgeschält, glatt geschnitten und nach den chinesischen<br />

Häfen Tientsin, Shanghai, Hankow o<strong>der</strong> Canton gebracht, von wo aus sie<br />

in den europäischen Handel gelangen. Zu pharmazeutischer Verwendung<br />

eignet sich nur die unter <strong>der</strong> Bezeichnung Sc h e n s i -Rh ab a I' bel' in den<br />

Handel gebrachte beste Rhabarbersorte, während die Handelssorten :<br />

Canton-Rhabarber und Shanghai-Rhabarber dazu meist zu flach,<br />

schwammig und zähfaserig sind.<br />

Beschaffenheit. Schensi-Rhabarber besteht aus harten, schweren, meist<br />

etwas bestäubten Stücken und zeigt zum Unterschiede von jenen Sorten<br />

körnige, fast bröckelnde Struktur und eine scharf markierte orangegelbe<br />

Marmorierung. Auf einem geglätteten Querschnitt eines Stücks <strong>der</strong> Droge<br />

erkennt man mit <strong>der</strong> Lupe am Außenrande eine deutliche radiale Streifung;<br />

nach innen zu folgt darauf eine unregelmäßig gezeichnete, schmale Schicht,<br />

darauf eine breite Schicht, die deutliche Maserung zeigt; in <strong>der</strong> Mitte des.<br />

Rhizoms ist die Maserung meist nur recht undeutlich.<br />

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