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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Herha et Fructus Cannabis. Lignum Santali album. Lignum Muira-Puama. 97<br />

Fructus Cannabis. Hanfsamen o<strong>der</strong> besser Hanffrüchte.<br />

Sie stammen von <strong>der</strong> überall hauptsächlich ihrer Faser wegen angebauten Hanfpflanze<br />

Canna bis sati va L. Die reifen Früchte (Abb. 103 F-H), die zum Gebrauch kommen,<br />

sind nüßchenartig, einsamig, eirund, 4-5 mm lang, etwas flach, am Rande schmal gekielt,<br />

mit glatter, glänzen<strong>der</strong>, grünlich-grauer, durch ein A<strong>der</strong>netz heller gezeichneter,<br />

leicht zerbrechlicher Fruchtschale versehen. .Kährgewebe ist nur in Spuren vorhanden.<br />

Der ölreiche Keimling ist hufeisenartig gebogen (das Würzelchen <strong>der</strong> Mitte des einen<br />

Cotyledo anliegend) und wird von einer dunkelgraugrünen Samenschale umhüllt. Die<br />

Fruchtschale besteht aus einer stark verdickten, mit welligen Seitenwänden versehenen<br />

Epi<strong>der</strong>mis, einem schmalen, von zarten Gef.ißbündeln durchzogenen etwas schwammigen<br />

Gewebe, 2 undeutlichen, mit welligen Seitenwänden ausgestatteten Zellschichten<br />

von brauner Farbe und <strong>der</strong> sehr eigenartigen Palisadenschicht. Diese besteht aus<br />

im wesentlichen prismatischen, senkrecht zur Oberflache <strong>der</strong> Frucht orientierten<br />

Steinzellen, <strong>der</strong>en Seitenwande sowohl auf Querschnitten wie auf Flachenschnitten<br />

durch die Fruchtschale wellig erscheinen und in den äußeren Partien bis zum Verschwinden<br />

des Lumens, an den an die Innenwand grenzenden Partien fast gar nicht<br />

verdickt sind, so daß ein etwa kegelförmiges Lumen entsteht. Die Verdickungsschichten<br />

sind von sehr zahlreichen gewundenen Poren durchzogen. Die Innenwand dieser Palisaden<br />

ist gleichmäßig verdickt, sehr porös. Die <strong>der</strong> Fruchtschale fest anhaftende<br />

Samenschale ist sehr dünn und sie besteht aus einer Schicht im Sinne <strong>der</strong> Frucht<br />

gestreckter Schlauchzellen, mit zahlreichen seitlichen Ärmchen und einem kollabierten,<br />

kleinzelligen, aber typisch armigen Schwammgewebe. Das Perisperm(~uzellusrest)<br />

ist eine kaum noch kenntliche flachgedrückte Parenehymlagc, das Endosperm<br />

eine meist einreihige Aleuronschicht. Die Kotyledoncn haben 2 I{eihen Palisaden<br />

und enthalten 01 und Aleuron.<br />

Die Droge ist auf Fehlen alter, zerbrochener und hohler Früchte, sowie auf süßöligen,<br />

nicht ranzigen Geschmack zu prüfen.<br />

Reihe Santalales.<br />

Familie Santalaceae.<br />

Lignum Santali album. Weißes o<strong>der</strong> gelbes Sandelholz.<br />

Es ist das von <strong>der</strong> Rinde und dem Splint befreite, gelbe o<strong>der</strong> briiunliche Kernholz<br />

mehrerer Arten <strong>der</strong> Farn ilie <strong>der</strong> San tal ace a e, ansehnlicher Baume, von denen beson<strong>der</strong>s<br />

San tal um al bum L. (indisch-malayisches Gebiet, in Britisch-Indien kultiviert),<br />

und Fusanus acuminatus R. Br. (= Santahun Preissianum Ml;q., W'est­<br />

Australien) zu erwähnen sind. Das Holz ist hart und dicht, aber leicht spaltbar, zeigt<br />

auf dem Querschnitt feine Markstrahlen, bei schwacher Vergrößerung zarte konzentrische<br />

Ringe. Das Holz besitzt Gin- bis vier reihige, meist 7 - 12 Zellen hohe Markstrahlen<br />

aus dickwandigen, grobporösen und radial gestreckten Zellen. Die ziemlich weiten,<br />

kurzgliedrigen, dickwandigen, sehr reichlich porösen Hoftüpfelgefaße stchen einzeln<br />

o<strong>der</strong> in kleinen Gruppen, zum größten Teil eingebettet in dickwandiges hofgetiipfeltes<br />

Prosenchym, das von ein- his zweireihigen tangentialen Bindcn von Parenchym unterbrochen<br />

ist. Im Prosenchvm Kristallkammerstreifen mit Einzelkristallen. Olzellcn<br />

fehlen, aber ölhaltige Thyllen in den Gefaßen sind reichlich vorhanden, auch ist Öl<br />

im Parenchym enthalten.<br />

An<strong>der</strong>e Sandelhölzer sind abweichend gebaut (z. T. mit höheren Markstrahlen<br />

o<strong>der</strong> kleineren Gefaßen o<strong>der</strong> stets einreihigen Markstrahlcn) und sind alle von abweichendem<br />

Aroma. Sandelholz besitzt einen kräftigen aromatischen Geschmack und, beson<strong>der</strong>s<br />

beim Zerkleinern und Erwärmen, einen feinen Duft. Es ist reich (bis 4,5%) an atherischem,<br />

dickflüssigem, gewürzig riechendem, Santalol enthaltendem 01 (0 le um ~ antali).<br />

Das Holz dient beson<strong>der</strong>s im indisch-malayischem Gebiet als Häuchernnttel,<br />

das Öl wird für Parfümcriezwecke benutzt, medizinisch aber auch bei Darmkatarrh,<br />

Gonorrhöe, Blasenkatarrh und Lungenaffektionen.<br />

Familie Olacaceae.<br />

Lignum lUuira-puama. Potenzholz. Muira- puama.<br />

Die Droge besteht, aus dem Stamm- und Wurzelholz von Liriosma ovata 2lIiers.<br />

vorwiegend dem letzteren. Die Stammstl.lcke sind bis 1/2 m lang, mehrere Zentimeter<br />

eHIg n. n randt" Pharnlukognosie. 3. A.ufL<br />

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