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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

96 Dicotyledoneae. Urtieales. Moraceae. Santalales.<br />

Lamarck. Die Droge ist in 2 Sorten im europiischen Handel. Bhang o<strong>der</strong> Guaza<br />

besteht aus den zur Blütezeit vom Stenge! abgestreiften Bhttern, untermischt mit<br />

einigen Früchten, o<strong>der</strong> auch mit blühenden Zweigspitzen, Gunjah sind in <strong>der</strong> besten<br />

Qualitat die blühenden, auch mit jungen Früchten versehenen durch ausgeschiedenes<br />

Harz oft miteinan<strong>der</strong> fest verklebten Zweig- und Stengelspitzen. Die Blätter <strong>der</strong> Pflanze<br />

sind meist 5-7 zählig gefingert, gestielt, die obersten 3 zihlig o<strong>der</strong> ungeteilt, sitzend,<br />

die Abschnitte lanzettlieh, gesagt. Die Blatter haben Spaltöffnungen nur unterseits.<br />

Das Mesophyll besteht aus einer Palisadenschicht und einem meist schmaleren<br />

Schwammgewebe, in welchem Zellen mit Oxalatdrusen verstreut liegen. Die Behaarung<br />

<strong>der</strong> Unterseite besteht aus 2 Haarformcn, erstens einzelligen, starkwandigen,<br />

nach <strong>der</strong> Blattspitze zu mehr o<strong>der</strong> weniger gebogenen, spitzen Haaren mit einem traubigen,<br />

die basale Erweiterung des Haares erfüllenden Cystolithen, <strong>der</strong>: einer flachwulstigen<br />

Erhebung an <strong>der</strong> <strong>der</strong> Blattbasis zugekehrten konvexen Seite <strong>der</strong> Haarkrüm-<br />

..<br />

p<br />

Reh<br />

A bb. 104. (~uerschnitt durch ein Laubblatt des Hanfes. 0 Oberseite, u Unterseite, p Palisadengewebe,<br />

seh SchwalnnlparenchYIl1, c Cystollthcn in den Haaren, sp Spaltöffnung, oe Drüsenschllppe (8 sezer·<br />

nierende ZeHen, cu durch das abgeschiedene Sekret abgehobene Cnticula). (Tschirch.)<br />

mung angewachsen ist. zweitens Drüsenhaaren, meist vom Typus <strong>der</strong> Labiatendrüsenschuppen<br />

mit niedriger Stielzellc, 8zclligem Köpfchen und durch das Sekret blasig<br />

abgehobener Cuticula. Die Zahl <strong>der</strong> Sezernierungszellen schwankt, <strong>der</strong> Stiel ist manchmal<br />

mehrzellig, manchmal fehlend. Die Behaarung <strong>der</strong> Blattoberseite besteht nur<br />

aus kurz kegelfömigen, an <strong>der</strong> Spitze sehr stark verdickten, mit <strong>der</strong> Spitze wie<strong>der</strong>um<br />

nach dem oberen Ende des Blattes gebogenen, einzelligen, mit <strong>der</strong> stark erweiterten<br />

Basis erheblich ins Palisadengewebe hineinragenden Haaren, die einen in ähnlicher<br />

Weise wie bei den Haaren <strong>der</strong> Unterseite befestigten kugeligen Cystolithen enthalten.<br />

Das Leptom <strong>der</strong> Nerven wird von Milchsaftschlauchen begleitet. Über die Fruchtanatomie<br />

s. Fruct. Cannabis. An den Deckblattern <strong>der</strong> Blüten, die bei<strong>der</strong>seits Spaltöffnungen,<br />

geradlinig polygonale äußere und wellige innere Epi<strong>der</strong>miszellen, im Mesophyll<br />

sehr vielOxalatdrusen und ähnliche Haare wie die Blattunterseite haben, sind<br />

die zahlreich vorhandenen Drüsen auf vielzelligen Stielen hoch emporgehoben. Die<br />

Droge enthält ätherisches Öl, das harzartige Canna bin, darin die narkotischen Stoffe<br />

Cannabinin, Tetanocannabin u. a., und wirkt zugleich harntreibend und schlafmachend.<br />

Sic ist als kräftiges Narkoticum vorsichtig zu handhaben.

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