Lehrbuch der Pharmakognosie

Digitale Bibliothek Braunschweig
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Strobuli et Glandulae Lupuli. Herba Cannabis Indicae. 95
oder hutpiIzartige Gestalt (Abb. 102). Der untere Teil zeigt eine Gewebe aus kleinen
polygonalen, reihenförmig gestellten Tafelzellen, während der obere Teil aus der durch
die Absonderung atherischen Öles abgedrängten und emporgehobenen Cuticula gebildet
wird. Ihr Durchmesser schwankt von 150 bis 260 [t. Sie sind reich an Bitterstoff.
Der Aschegehalt soll weniger als 10% (Si O 2 höchstens 1 %), und der Gehalt
an ätherlöslichen Substanzen (Harz und ätherischem Öl) nicht unter 70% betragen.
Abb. 102. Glandulae Lupuli, 300 fach vergrößert. A von der Seite, B von unten, 0 von oben gesehen.
Wenn Hopfendrüsen schlecht aufbewahrt werden oder sehr alt sind, riechen sie käseartig,
infolge Bildung von Baldriansäure aus dem im ätherischen Öl enthaltenen
Valerol. Sie sind deshalb vor Licht geschützt und nicht über cin Jahr lang aufzubewahren.
Sie finden gegen Blasenleiden und gegen Schlaflosigkeit Anwendung. Von
zu hohem Sandgehalt kann man sie durch Anschütteln mit kaltem Wasser, Abschlämmen,
wobei sich der Sand sehr rasch unten absetzt, Filtration und vorsicl1tiges
Trocknen ohne Wärmeanwendung befreien.
Herba Cannabis Indicae. Indischer Hanf.
Indischer Hanf (Abb. 103), besteht aus den getrockneten, stets Blüten und
zuweilen auch Früchte tragenden Stengel- und Zweigspitzen der in Ostindien kultivierten,
sehr harzreichen, weiblichE'n Hanfpflanze, Cannabis sativa L., var. indica
Abb. 103. Cannabis sativa L. A Blutenstand der männlichen Pflanze ('1.); B männliche Blute ('1,);
bluhender Zweig der weiblichen Pflanze ('/,); D weibliche Einzelblüte ganz, E dieselbe hingsdurchschnitten
('1.); F Frucht ('1,); G Längsschnitt, H Querschnitt derselben ('1, u. '1,), (Gilg.)