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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

94 Dicotyledoneae. Urtieales. Moraceae.<br />

Kautschuk zuerst nach Portugal, gegen Ende vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts erst<br />

nach Deutschland.<br />

Anwendung. Kautschuk findet die mannigfachste technische und pharmazeutische<br />

Verwendung.<br />

Strobuli LupuIi. Hopfenzapfen.<br />

Die im September geernteten weiblichen Blütenstände von Humulus Lupulus L.<br />

(Abb. 100). Die weiblichen Pflanzen worden in Kulturen gezogen, mit Sorgfalt vor Bestäubung<br />

bewahrt, indem man die in <strong>der</strong> Nahe wild vorkommenden männlichen Pflanze'l<br />

ausrottet, wodurch erreicht wird,<br />

daß sich die Blütenstände vergrößern,<br />

kraftig entwickeln, und ein<br />

starkes Aroma erhalten. Die Zapfen<br />

sind eiförmig, bis 4 cm lang, gestielt,<br />

grüngelblieh und bestehen aus<br />

sitzenden, sich dachziegelig deckenden,<br />

eiförmigen, zugespitzten, dünnen,<br />

trockenhautigen Deckblättern,<br />

in <strong>der</strong>en Achseln meist je zwei. von<br />

je einem kurz- und <strong>der</strong>bgestielten,<br />

schiefeiförmigen dünnhäutigen<br />

Deekblattchen umhüllte Blüten<br />

stehen. Blüten und Deckblattehen<br />

sind reichlich . Zapfenachse und<br />

Deckblatter sehr sparlich mit Drüsenhaaren<br />

besetzt. Die Zapfenachse<br />

ist grau behaart. Die Droge riecht<br />

kräftig, aromatisch und hat einen<br />

kratzenden Geschmack.<br />

Deckblatter und Deckblättchen<br />

Abb. 100. Rumulus lupulus. Abb. 101. Glandulae<br />

Eine weibliche Hopfenpflanze, Lupuli. Deckblatt und haben fast die gleiche Anatomie.<br />

dahinter ein mimnlicher Blutenstand.<br />

Unten die mannliehe senschuppen (dr), Ir aus wellig -buchtigen, <strong>der</strong> bwandigen<br />

Perigon mit den Dril­<br />

Die Epi<strong>der</strong>men bestehen bei<strong>der</strong>seits<br />

nnd die weibliche Blute. Frucht. (Gllg.)<br />

Zellen und umgeben ein wenigschichtiges,<br />

aus flacharmigen Zellen<br />

gebildetes Schwammgewebe. Sie tragen einzellige, konische, häufig gebogene, ziemlich<br />

kurze Deckhaare, Köpfchenhaare mit einzelligem Stiel o<strong>der</strong> ohne diesen und<br />

wenigzelligem Köpfchen und Drüsenhaare, die Glandulae Lupuli (s. diese). Der Unterschied<br />

<strong>der</strong> Deckblatter und Deckblättchen ist schon oben erwähnt. Wesentliche Bestandteile<br />

s. Gland. Lupuli.<br />

Hopfenzapfen sollen keine Samen enthalten, von kräftigem Aroma und gutem<br />

Aussehen sein. Auf Beschwerung mit anorganischen Stoffen (Sand, Ocker) wird durch<br />

Aschebestimmung (7 -9%) auf Pudcrung mit Harz, die erfolgt, um schlechten Hopfen<br />

wie<strong>der</strong> klebrig zu machen, kann mit <strong>der</strong> Lupe o<strong>der</strong> durch Auskochen <strong>der</strong> Droge geprüft<br />

werden, wobei sich das Harz auf dem Wasser sammelt. Schlechte, verlegene Ware<br />

wird auch durch Schwefeln geschönt. Man bringt ein Dekokt mit etwas Zink in<br />

einen Kolben, setzt Stopfen mit Ableitungsrohr und bis zum Boden reichenden<br />

Trichterohr auf, gibt etwas Salzsäure zu. Geschwefelter Hopfen entwickelt Schwefelwasserstoff,<br />

<strong>der</strong> in vorgelegter Kalilauge aufgefangen und mit Bleiazetat (schwarzer<br />

Nie<strong>der</strong>schlag) o<strong>der</strong> Nitroprussidnatrium (blaue Färbung) nachgewiesen wird.<br />

Glandulae Lupuli. Lupulinum. Hopfendrüsen. Hopfenmehl.<br />

Hopfendrüsen sind die gelben Drüsenschuppen, welche an den lockeren Fruchtzapfen<br />

<strong>der</strong> zur Bierbereitung vielfach kultivierten, im nördlich temperierten Europa<br />

und Asien einheimischen Schlingpflanze Humulus lupulus L. (Abb. 100), aufsitzen,<br />

beson<strong>der</strong>s reichlich an dem ausgewachsenen Perigon und den Deckblättchen (Abb. 101).<br />

Sie werden durch Absieben <strong>der</strong> getrockneten Hopfenzapfen gewonnen und stellen<br />

frisch ein grüngelbes, später gold- o<strong>der</strong> orangegelbes, gröbliches, klebriges Pulver<br />

von eigentümlich durchdringendem, angenehm aromatischem Geruche und gewiirzhaft<br />

bitterem Geschmacke dar. Unter dem Mikroskop zeigen sie eine kreiselförmige

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