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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Cortex Quercus. . Semen Quercus. 91<br />

auf diese letzteren ist es zurückzuführen, wenn beim Eintrocknen auf <strong>der</strong><br />

Innenseite <strong>der</strong> Rinde die charakteristischen Längsleisten entstehen.<br />

~Iechanische Elemente. Die Rinde ist an mechanischen Elementen außerordentlich<br />

reich: in großen Megen finden sich Bastfasern und Steinzellen.<br />

Stärkekörner. Stärke fehlt vollständig.<br />

Kristalle. Oxalatdrusen sind sehr<br />

häufig. Ferner kommen in den die Bastfaserbündel<br />

begleit,enden Kristallkammerfasern<br />

reichlich Einzelkristalle vor.<br />

lUcrkmale des Pulvers. Charakteristisch<br />

für das Pulver sind: Steinzellen<br />

, Bastfasern, Kristallkammerfasern<br />

(sämtlich in großer Menge),<br />

Korkfetzen , Kristalle (Drusen und<br />

Einzelkristalle ).<br />

Bestandteile. Die Eichenrinde enthält<br />

10-20 % Eichengerbsäure, ferner<br />

Gallussäure, Ellagsäure, Lävulin,<br />

Quercit und etwa 6 % Mineralbestandteile.<br />

Sie riecht, befeuchtet, loheartig.<br />

Infolge ihres Gerbsäuregehaltes<br />

schmeckt sie stark. zusammenziehend<br />

und schwach bitter und gibt, mit<br />

100 Teilen 'Vasser geschüttelt, einen<br />

bräunlichen Auszug, in welchem<br />

durch verdünnte Eisenchloridläsung<br />

(1 : 100) ein schwarzblauer Nie<strong>der</strong>schlag<br />

hervorgerufen wird.<br />

Geschichte. Schon im Altertum<br />

wurde die Eichenrinde gelegentlich<br />

medizinisch verwendet, ohne jemals<br />

größere Bedeutung zu erlangen.<br />

Anwendung. Eichenrinde dient in<br />

<strong>der</strong> Technik zum Gerben, in <strong>der</strong> Pharmazie<br />

als zusammenziehendes Mittel<br />

(zu Mundwässern) und zu Bä<strong>der</strong>n.<br />

Abb. 98. Cortex Qllercus, Langsschnitt.<br />

si Bastfasern, begleitet von den mit EinzeIkristallen<br />

erlullten Kristallkammerfasern (oe),<br />

od Calcillmoxalatdrllsen. Vergr. "'/,. (;}Iez.)<br />

Semen Quercus und Semen Quercus tostum. Eicheln und Eichelkaffee.<br />

Die Samen von Quercus robur L. Die reifen Früchte (die bekannten Eicheln),<br />

die aus <strong>der</strong> Achsencupula ausgefallen sind, werden getrocknet, worauf die Samen<br />

durch Stampfen in einem Mörser von <strong>der</strong> Fruchtwandung befreit werden. Der Samen<br />

ist von <strong>der</strong> Gestalt <strong>der</strong> Frucht, länglich bis länglich eiförmig, mit einer dünnen Samenschale<br />

versehen, rotbraun. .:-.Jährgewebe fehlt. Der Embryo besteht aus zwei dicken,<br />

fleischigen, blaßgelblichen Keimblättern, einem kurzen Würzelchen und einem winzigen<br />

Knöspchen. Die Droge besteht meist aus den stärkcreichen Keimblättern, die sich<br />

infolge des Stampfens voneinan<strong>der</strong> losgelöst haben. Zur Herstellung des Eichelkaffees<br />

werden die Samen in einer geschlossenen, eisernen Trommel unter Umdrehen über<br />

Feuer geröstet, bis sie eine braune Farbe angenommen haben und leicht zerbrechlich<br />

sind. Erkaltet, werden sie grob gepulvert. .<br />

Die Droge besteht nur aus dem Stärke enthaltenden Parenchym <strong>der</strong> Kotyledonen<br />

und dem kleinzelligen Parenchym <strong>der</strong> Knospe und <strong>der</strong> Radicula die von feinen Gefäß-

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