28.02.2014 Aufrufe

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

Lehrbuch der Pharmakognosie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Folia Castaneae. Gallae (Halepenses). 87<br />

ist höckerig und faltig, während die untere häufiger glatt, etwas<br />

glänzend und in einen dicken, kurzen Stiel verschmälert ist. Ist das Insekt,<br />

dessen Ei die Veranlassung zu <strong>der</strong> abnormen Gallenbildung gegeben<br />

hat, schon ausgekrochen, so befindet sich ein kreisrundes, etwa 3 mm<br />

weites Flugloch in <strong>der</strong> unteren Hälfte <strong>der</strong> Kugelfläche. Solche Gallen sind<br />

meist etwas leichter und von mehr gelblichgrauem<br />

Farbenton, während die Gallen ohne<br />

Flugloch, welche gewöhnlich etwas höher<br />

geschätzt werden, schwerer sind und vorwiegend<br />

die dunkelgraugrüne Farbe zeigen.<br />

Die Gallen sind äußerst hart und zeigen beim<br />

Zerschlagen einen wachsglänzenden körnigen<br />

o<strong>der</strong> strahligen Bruch von weißlicher<br />

bis bräunlicher Farbe. Auf Querschnitten<br />

zeigt sich eine 5--7 mm weite, zentral gelegene,<br />

runde o<strong>der</strong> ovale Grube, in welcher<br />

die Larve sich entwickelt hat und in welcher<br />

sie bei Gallen ohne Flugloch auch noch<br />

A bb. 93. Gallae, a von außen, mit Flugloch, b Durchschnitt<br />

einer Galle ohne Flugloch, c mit Flugloch.<br />

vorzufinden ist. Die Larvenkammer wird<br />

von einer schmalen, weißlichen bis braunen,<br />

durch ihre Härte und ihre Färbung vor <strong>der</strong><br />

"ste<br />

Umgebung sich auszeichnenden Schicht bcgrenzt.<br />

An diese reiht sich nach außen hin<br />

ein bräunliches bis hellgelbes, gegenden Umkreis<br />

hin dichter werdendes Parenchym an.<br />

Anatomie. Die Gallc bcsteht aus zweierlei<br />

Schichten (vgl. Abb. 94), einer mächtigen<br />

,-nd<br />

äußeren Parenchymschicht (Außen­<br />

galle), in <strong>der</strong>en Zellcn reichlich Calciumoxalatkristalle<br />

und große Gerbstoffkugeln Abb. 94. Gallae halcpenses. ("'/1')<br />

(bzw. -Ballen) anzutreffen sind, und einer<br />

I. Randpartie , II. IIn~ere Partie. pa,<br />

ParenchYln, ger Gerbstoffkuge]n, nur<br />

viel dünneren, aber steinharten Schicht (Innengalle),<br />

welche aus sehr dickwandigen, Nahrschlcht nä. (Gilg.)<br />

vereinzelt gezeichnet, dr Kristalldrusen,<br />

sIe Stemzellen, stä Starkek6rner <strong>der</strong><br />

stark getüpfelten Steinzellen besteht und<br />

ein festes Gehäusc um dic Larvenkammer bildet. lln Inneren diescr<br />

Steinzellschicht findct sich dic sog. Nährschicht, ein aus dünnwandigem<br />

Parenchym bestehendes Gewebe, welches Stärke und fettes Öl führt.<br />

Jl'lerkmale des Pulvers. Das Pulver besteht zum größten Teil aus den<br />

farblosen, kantigen Gerbstoffschollen des Parenchyms, die sich in Wasser

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!