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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Piper album. Gemmae Populi. Cortex Salicis. Folia Juglandis. 83<br />

Reihe Salicales.<br />

Familie SaIieaeeae.<br />

Gemmae Populi. Pappelknospen.<br />

Die frisch o<strong>der</strong> getrocknet in Gebrauch genommenen, im Frühjahr gesammelten,<br />

noch geschlossenen Laubknospen mehrerer heimischer o<strong>der</strong> angepflanzter Populus­<br />

Arten, beson<strong>der</strong>s P. nigra L., monilifera Aiton, balsamifera L., pyramidalis Rozier.<br />

Sie sind bis 2,5 cm lang, bis 0,5 cm dick, spitz kegelförmig und zeigen außen die sich<br />

dachziegelig deckenden, glänzend braunen, ungleich großen, getrocknet mit festem<br />

Harzüberzug versehenen, frisch harzig klebrigen Deckschuppen. Sie besitzen einen<br />

angenehmen, balsamischen Geruch und würzig bitteren Geschmack und enthalten<br />

als wesentliche Bestandteile etwa 0,5% ätherisches Öl mit Paraffinen und Terpenen,<br />

ferner Harz, das Glycosid Salicin und Chrysin.<br />

Cortex Salicis. Weidenrinde.<br />

Weidenrinde (Abb. 90) ist die im ersten Frühjahr von zwei- bis dreijährigen Ästen<br />

unserer einheimischen Weidenarten: Salix alba L., S. fragilis L., S. purpurea L., S.<br />

pentandra L. und an<strong>der</strong>en gesammelte und rasch getrocknete Rinde. Sie bildet ziemlich<br />

glatte, glänzende, außen braune, graue o<strong>der</strong> grünliche, innen gelbe bis braune,<br />

rinnige Streifen von etwa 1 mm Dicke. Der Bruch ist splitterig-faserig. Der Querschnitt<br />

zeigt unter <strong>der</strong> Lupe in <strong>der</strong> sekundären Rinde eine zarte Feldcrung. Anatomisch<br />

ist die Rinde beson<strong>der</strong>s dadurch charakterisiert, daß sie von eincr Epi<strong>der</strong>mis, nicht<br />

Abb. 90.<br />

Cortex Salicis: Querscbnitt, 10 fach vergroßert. S. Ir. von Salix fragilis,<br />

S. p. von Salix pentandra.<br />

von Kork bedeckt zu sein scheint. Das kommt daher, daß in <strong>der</strong> Regel in jedem<br />

.J ahr nur eine Korkzellreihe gebildet wird, <strong>der</strong>en Elemente durch Ausbiegung und<br />

Verdickung <strong>der</strong> Außenwand die Gestalt von Epi<strong>der</strong>miszellen annehmen. Erstmalig<br />

bildet sich <strong>der</strong> Kork in <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis, später in <strong>der</strong> vorhergehenden Korkschicht,<br />

<strong>der</strong>en Reste dann zugrunde gehen. Die primäre Rinde besteht aus einem dünnwandigen,<br />

chlorophyll- und starkehaitigen Parenchym, in welchem Oxalatdrusen vorkommen.<br />

Die sekundäre Rinde besteht aus abwechselnden Lagen von Faserbündeln<br />

und Parenchym. Erstere sind von Kristallkammerscheiden mit Einzelkristallen umgeben,<br />

letztere enthalten z. T. Oxalatdrusen und werden von obliterierten Siebelementen<br />

begleitet. Steinzellen fehlen ganz o<strong>der</strong> fast ganz. Die Markstrahlen sind<br />

einreihig. Mit 800J0-iger Schwefelsäure färbt sich die Rinde rot (Salicin), mit Eisenchlorid<br />

schwarz (Gerbstoff). Sie besitzt einen sehr schwach aromatischen Geruch,<br />

einen bitteren Gellchmack, enthält Gerbstoff und Salicin und dient zuweilen zu Bä<strong>der</strong>n.<br />

Reihe Juglandales.<br />

Familie J uglandaeeae.<br />

:Folia Juglandis. Walnußblätter.<br />

Abstammung. Walnußblätter (Abb. 91) stammen von dem vom Balkan<br />

bis zum Himalaya in Gebirgswäl<strong>der</strong>n einheimischen, im ganzen wärmeren<br />

Europa kultivierten '\Valnußbaum J'uglans regia L., von welchem sie<br />

vor dem völligen Ausgewachsensein im Juni gesammelt werden.<br />

Beschaffenheit. Die Blätter sind unpaarig gefie<strong>der</strong>t und tragen an<br />

einer bis 35 cm langen, rinnigen Blattspindel zwei bis vier (selten mehr)<br />

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