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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

82 Dicotyledoneae. Piperales. Salicales. luglandales.<br />

l)riifung. Pfefferpulverfalschungen sind sehr häufig und mannigfacher Art. Es<br />

werden dazu sowohl die Preßkuchen von allerlei Ölsamen (wie Lein, Mohn, Nüssen,<br />

Oliven und vielen an<strong>der</strong>en), Abbllc an<strong>der</strong>er Samen (Schalcn von Buchweizen, Hirse,<br />

Nüssen, Kakao usw.), Ausreuter, Mehl, Brot, Hülsenfrüchte, wie endlich auch extrahierter<br />

Pfeffer, Pfefferspindeln (die ]'ruchtstandachsen), Kubeben, Mineralstoffe und<br />

vieles mehr benutzt. Bei <strong>der</strong> großen Zahl verschiedenster Gewebselemente, die so in<br />

verf&lschtem Pfefferpulver vorkommen können, kann hier nur gesagt werden, daß<br />

artfremde Beimengungen nicht vorhanden sein dürfen. Zu diesen sind auch die in<br />

<strong>der</strong> Ganzdroge häufig vorkommenden Pfefferspindeln zu rechnen, die herauszulesen sind<br />

Abb. 89. Qllerschnitt durch den schwarzen Pfeffer. a Epi<strong>der</strong>mis, !i äußere Steinzellenschicht , c Parenchym<br />

nlit großen Ölzellen, d inneres Pa.renchym, haufig kleine Öltröpfchen fuhrend, e lnIlere Stein·<br />

zellenschicht, aus u-förmig verdickten Zellen bestehend, f braune Samenhaut, (J hyaline Samenhallt,<br />

h stärkeftihrendes Gewebe des Perisperms mit reichlichen Cllzellen (die Starke ist nur durch Pllnktierung<br />

angedeutet. (Gilg.)<br />

und die sich im Pulver durch die bis 30 ft weiten Gefäße, sowie durch die viel- und kurzzelligen<br />

Haare nachweisen lassen. Der Aschegehalt soll bei schwarzem Pfeffer 8%, bei<br />

weißem 4% nicht übersteigen, Kieselsäure soll höchstens zu 2 bzw. 1% vorhanden sein.<br />

Pipcr album.<br />

Fructus Piperis albi. Weißer Pfeffer.<br />

Weißer Pfeffer besteht aus den von den äußeren Schichten befreiten, reifen Steinfrüchten<br />

von Pi per nigrum L. Die gesammelten reifen Beeren werden zuerst aufgeschichtet,<br />

dann in Wasser mazeriert, an <strong>der</strong> Sonne getrocknet und endlich durch<br />

Reiben zwischen den Händen von den äußeren Schichten (die innere Steinzellschicht<br />

bleibt erhalten) <strong>der</strong> Fruchtwand befreit. Die so hergerichtete Droge bildet kugelige,<br />

etwa 5 mm dicke, glatte, gelblich-graue Körner, <strong>der</strong>en Fruchtschichtrest einen einzigen<br />

damit verwachsenen, in <strong>der</strong> Mitte größtenteils hohlen Samen mit sehr stärkereichem,<br />

weißem Nährgewebe (großem Pcrisperm, sehr kleinem Endosperm) und winzigem Embryo<br />

einschließt. Die Droge kommt beson<strong>der</strong>s aus Tellichery und aus Penang in den Handel.<br />

Bestandteile sind ätherisches Öl, Harz, Piperin, Piperidin und Chavicin. Ihr Geschmack<br />

ist mil<strong>der</strong> und ihr Geruch schwächer und feiner als beim schwarzen Pfeffer.

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