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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

Cubebae. Piper nigrum. 81<br />

nicht u-förmig, son<strong>der</strong>n allseitig verdickt sind und prüfe ein Pröbchen<br />

mit 80 %iger Schwefelsäure, in <strong>der</strong> alle größeren Pulverteilehen rote<br />

Färbung annehmen o<strong>der</strong> mit roter Zone umgeben sein müssen. Dadurch<br />

werden mit ziemlicher Sicherheit nicht nur die meisten Piperarten, son<strong>der</strong>n<br />

auch die aus den Familien <strong>der</strong> Rutaceen, Euphorbiaceen, Lauraceen,<br />

Rhamnaceen (Rhamnus cathartica) u. a. stammenden falschen Kubeben<br />

ausgeschlossen.<br />

Geschichte. Im :\'littelalter (9. und 10. Jahrhun<strong>der</strong>t) kannten die Araber<br />

schon die Droge. Später fand sie fast nur noch als Gewürz Verwendung,<br />

bis man anfangs des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wie<strong>der</strong> auf ihre medizinische Wirksamkeit<br />

aufmerksam wurde.<br />

Anwendung. Die Kubeben sind harntreibend und werden gegen gonorrhoische<br />

Erkrankungen angewendet, namentlich in <strong>der</strong> Form des Extr.<br />

Cubebarum.<br />

Piper nigrum. Fruetus Piperis nigri. Schwan:er Pfeffer.<br />

Pli.<br />

c<br />

~-\bb.<br />

Schwarzer Pfeffer besteht aus den vor <strong>der</strong> I{eife gesammelten und rasch an <strong>der</strong><br />

Sonne o<strong>der</strong> am Feuer getrockneten :Früchten (Steinfrucht) von Pi per nigrum L.,<br />

einem in den \,yäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> :vIalabarkiiste Indiens heimischen und dort sowohl wie in<br />

den meisten Tropengebieten kultivierten Kletterstrauch (Abb. 87). Die Früchte bea<br />

87. PJper lugrum : a Stuck einer Ähre Il11t ZVlltterbluten, stark<br />

vcrgr6ßert; b Z,vcig mit Bluten- und Frllchtstanden.<br />

b<br />

Abo. 88. Schwarzer Pfeffer.<br />

a von außen, b Querschnitt,<br />

c IJangsschnitt durch die<br />

reife Pfefferfrucht 5fach vel'­<br />

großertJ e Keünl1ng, im kleinen<br />

Endospernlliegend, einseitigulnhilllt<br />

von deIn Inachtigen<br />

(in <strong>der</strong> Figur punktierten)<br />

Pensperm.<br />

sitzen etwa die Größe einer kleinen Erbse, sind hart, kugelig, einsamig, von grauschwarzer<br />

bis braunschwarzer Farbe, grob gerunzelt und vollständig ungestielt (Abb. 88). Ihr<br />

morphologischer und mikroskopischer Aufbau (vgl. Abb. 89) ist ganz ~hnlich dem d?r<br />

Kubeben nur ist die innere Stereidenschicht u-förmig verdickt und 1m Mesokarp m<br />

ihrer Nähe findet sich eine an Öl beson<strong>der</strong>s reiche Parenchymschicht. Die außerste<br />

Schicht des Perisperms enthält Aleuron, keine Stärke. Ihr Geruch ist eigenartig aromatisch,<br />

<strong>der</strong> Geschmack lano-e anhaltend brennend. Die Bestandteile sind dieselben<br />

wie beim weißen Pfeffer (vgl. da I), <strong>der</strong> Geschmack ist jedoch schärfer, da in <strong>der</strong> Fruchtschicht,<br />

die beim weißen Pfeffer entfernt wird, sehr reichlich Olzellen enthalten sind,<br />

und da ferner die im weißen Pfeffer in Menge enthaltene Stärke im schwarzen nieht<br />

so reichlich ist.<br />

GlIg u. Brandt, <strong>Pharmakognosie</strong>. 3. Auf!. 6

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