Lehrbuch der Pharmakognosie

Digitale Bibliothek Braunschweig
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692
Folia Matieo. Rhizoma Kava-Kava. 77
angustifolium hat kurzgestielte, bis 20 em lange, bis 4 em breite, lanzettliche, am Grunde
abgerundete oder herzförmige, gekerbte, durchscheinend punktierte, oberseits dunkelgriine
und schwach behaarte, unterseits hellere und filzig behaarte Blätter, deren überaus
engmaschige Nerven oberseits eingesenkt, unterseits sehr stark hervortretend sind.
Unter der spaltöffnungsfreien oberen Epidermis ein einschichtiges Hypoderm; das
Mesophyll besteht aus 2 (am Rande aus 1) Palisadenschiehten und lockerem
Schwammgewebe ; in ihm zahlreiche, große, von 4 besonders gestalteten
Epidermiszellen überdeckte Ölzellen; im Nervenparenchym
Oxalateinzelkristalle und -Raphiden. Haare entweder mehrzellige, derbwandige,
an den Querwänden knotig angeschwollene, spitze, unten
verbreiterte Deckhaare, oder kleine, einzellige Deckhaare oder Köpfchenhaare
mit zweizelligem Stiel und einzelligem Köpfchen. Die Blätter enthalten
ätherisches Öl, Maticin und Gerbstoff und werden gegen Gonorrhöe
A1Jb. 82. Folium Matico. _-\.bb 83. Piper cube!;a, ein fruchtender Zweig.
angewendet. Die anderen, in Brasilien zum Teil arzneilich verwendeten, gelegentlich
auch nach Europa gelangenden Matico-Sorten, sind etwas abweichend gestaltet.
Rhizoma I(ava-Kava. Kavakavawurzel.
Von Piper methysticum Forster, einem auf den Südseeinseln und in Neu-Guinea
vorkommenden Strauche, dessen kiloschwere, saftige, verzweigte Wurzelstöcke vom
Kork und von kleineren Wurzeln und oberirdischen Teilen befreit, in Längs- und
Querstücke zerlegt und getrocknet, oder auch nicht geschält und mit noch ansitzenden,
dann häufig zopfartig zusammengeflochtenen Wurzeln in den Handel gebracht werden.