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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

76 Dicotyledoneae. Archichlamydeae. Piperales. Piperaeeae.<br />

schalenepi<strong>der</strong>mis, welche aus großen, dickwandigen (auf <strong>der</strong> Außenseite<br />

stark verdickten, mit dünner Innenwand versehenen) schwarzen Zellen<br />

besteht.<br />

Merkmale des Pulvers. Charakteristisch für das Pulver sind; die winzigen<br />

Samen, bzw. ihre auffallende Samenschale, Raphiden und Parenchymfetzen<br />

mit Raphidenschläuchen.<br />

Bestandteile. Vanille besitzt einen köstlichen Duft, <strong>der</strong> nicht heliotropartig<br />

sein soll; sie enthält 1,5~2, 75 % Vanillin, welches häufig an <strong>der</strong><br />

Oberfläche <strong>der</strong> Früchte in weißen glänzenden Nadeln auskristallisiert. Es<br />

ist jedoch festzuhalten, daß die Ausscheidung von Vanillinkristallen absolut<br />

nicht ein Maßstab für die Güte <strong>der</strong> Droge ist. Denn gerade die allerbesten,<br />

aus Mexiko stammenden Vanillesorten, die nur sehr selten in den europäischen<br />

Handel gelangen, zeigen fast niemals Vanillinausscheidungen.<br />

Prüfung. Verwechselungen, bzw. Unterschiebungen können mit <strong>der</strong> sog.<br />

Vanillon, <strong>der</strong> Frucht von Vanilla pompona Schiede, welche jedoch bis<br />

2 cm breit und flach ist und nur 15 cm Länge erreicht, o<strong>der</strong> mit den Früchten<br />

von Vanilla palmarum Lindley o<strong>der</strong> Vanilla guianensis Splitgerber versucht<br />

werden, welche des Vanillearomas fast völlig entbehren, o<strong>der</strong> endlich mit<br />

extrahierten Vanillefrüchten, denen mit Öl o<strong>der</strong> Perubalsam, auch Bestreuen<br />

mit Benzoesäure, um auskristallisiertes Vanillin vorzutäuschen,<br />

ein <strong>der</strong> guten Vanille ähnliches Ansehen zu geben versucht worden ist. Im<br />

Pulver kann die Vanillon durch ihre erheblich größeren Epi<strong>der</strong>miszellen<br />

(bis 400 fl lang, bis 140 f/' breit) durch die noch größeren, nicht netzig gestreiften,<br />

darunter liegenden Zellen nachgewiesen werden. Extrahierte,<br />

geschönte :Früchte geben Schnitte, die mit Phloroglucin-Salzsäure rote<br />

Färbung nicht zeigen (Vanillin-Reaktion).<br />

Geschichte. Auffallen<strong>der</strong>weise kam die Vanille erst Ende des 17. J ahrhun<strong>der</strong>ts<br />

nach Europa, obgleich sie von den Eingeborenen Zentralamerikas<br />

viel gebraucht wurde.<br />

Anwendung. Vanille dient hauptsächlich als feines Aromatisierungsmittel;<br />

aus ihr wird Tinet. Vanillae bereitet, welche auch als Heilmittel<br />

gegen Hysterie Anwendung findet.<br />

Klasse Dicotyledolleae.<br />

1. Unterklasse Archichlamydeae.<br />

Reihe Piperales.<br />

Familie Pillcruceuc.<br />

Die hierhergehörigen Arten führen in allen ihren Teilen Zellen mit<br />

ätherischem Öl. Das Nährgewebe des Samens besteht aus einem mächtigen<br />

Perisperm und einem kleinen Endosperm.<br />

Folia Matico. Maticoblätter.<br />

Sie sind die Blätter (Abb. 82) mehrerer Piper-Arten, vornehmlich von Pi per<br />

angustifolium Vahl (Syn.: Piper elongatum R1tiz et Pavon), einer in den Wäl<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Anden von Peru bis Columbien wachsenden, strauehartigen Pflanze aber auch<br />

von P. ad uncum L. u. a. Sie kommen mit knotigen Stielstücken und langen, zylindri­<br />

~chen Blütenkolben gemischt, in Ballen gepreßt, über Panama in den Handel. P.

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