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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

72 Monocotyledoneae. Microspermae. Orchidaceae.<br />

Beschaffenheit. Zur Blütezeit besitzen die genannten Orchideen zwei<br />

Knollen (Abb. 75 u. 76), von denen die eine weiche, runzelige (Mutterknolle)<br />

die blühende Pflanze trägt (a), während die an<strong>der</strong>e glatte, prall<br />

gefüllte (Tochterknolle) für die nächste Vegetationszeit bestimmt ist (j.Kn).<br />

Die Mutterknolle entwickelt in <strong>der</strong> Achsel eines an ihrem Scheitel befindlichen<br />

Nie<strong>der</strong>blattes eine Seitenknospe, <strong>der</strong>en ~Wurzel sich im ersten Frühjahr<br />

mächtig streckt und zur Tochterknolle wird; diese trägt an ihrem<br />

Scheitel eine kleine Knospe. Nur die Tochterknollen werden gesammelt.<br />

Sie sind kugelig bis birnförmig und von sehr verschiedener Größe, 0,5<br />

bis höchstens 3 cm dick und. 2-4 cm lang, glatt o<strong>der</strong> meist rauh, hart<br />

und schwer, sehr schwach durchscheinend, grau bräunlich o<strong>der</strong> gelblich und<br />

zeigen am Scheitel ein verschrumpftes Knöspchen<br />

o<strong>der</strong> eine von diesem herrührende Narbe. Der<br />

Querbruch ist von nahezu gleicher Farbe und zugleich<br />

sehr hart, fast hornartig.<br />

Abb. 75. Orchis morio, eine<br />

Salep lIefernde Pflanze.<br />

Abb. 7G. Tubera Salep. A Knollen einer bluhenden PIlanze, B dieselben<br />

langs durchschmtten (l/'). aalte, vOTjuhrige Knolle, i. Kn<br />

junge, die8]ahrige Knolle, dIe llachstes Jahr die bluhende Pflanze<br />

B. K znr EntwIckelung bringen WIrd. (Gllr.)<br />

Anatomie. In <strong>der</strong> Knolle, <strong>der</strong>en Grundgewebe nur aus dünnwandigem,<br />

sehr reichlich (in <strong>der</strong> Droge verquollene) Stärkekörner führendem Parenchym<br />

besteht, finden sich mehrere unscheinbare, radiale Gefäßbündel (Zentralzylin<strong>der</strong>).<br />

Diese werden umgeben von kranzförmig gelagerten, großen<br />

Schleimzellen (Abb. 77 schl), in welchen (meist kleine) Raphidennadeln<br />

(ra) enthalten sind. Alle mikroskopischen Verhältnisse <strong>der</strong> Droge sind<br />

durch das Kochen <strong>der</strong> Knollen (infolge <strong>der</strong> Verkleisterung <strong>der</strong> Stärke)<br />

sehr undeutlich geworden.<br />

lUechanische Elemente. Mechanische Elemente fehlen vollkommen.<br />

Stärke körner. Die Starkekörner sind sämtlich verquollen; von manchen<br />

sieht man noch unregelmäßige Verkleisterungsfiguren (stä l )), oft ist nur<br />

noch das polygonale Maschenwerk <strong>der</strong> protoplasmatischen Grundsubstanz<br />

(stii2) erhalten.<br />

JUerkmale des Pulvers. Das weißliche o<strong>der</strong> gelblichweiße, feine Pulver (Sieb VI)<br />

besteht in <strong>der</strong> Hauptmenge aus fein zermahlenen Trümmern <strong>der</strong> farblosen, dünnwandigen<br />

Parenchymzellen, denen häufig ein feines polygonales Maschenwerk von<br />

Plasma anhängt, farblosen Bruchstücken <strong>der</strong> Schleimballen (Schleimschollen), die sich<br />

nach Wasserzusatz schnell zu Schleimkugeln entwickeln, farblosen Bruchstücken <strong>der</strong><br />

Kleistcrballen, winzigen farblosen Protoplasmakömehen, Raphidenbruchstückehen. Dazwischen<br />

finden sich ziemlich spärlich Gewebefetzen mit wohlerhaltenen Zellelementen.

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