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Lehrbuch der Pharmakognosie

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Digitale Bibliothek Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00038692<br />

68 Monocot.yledoneae. Scitamineae. Zingiberaceae.<br />

Indiens heimischen und dort sowohl wie auf Ceylon, dem malayischen<br />

Archipel und in Westindien angebauten Staude (Abb. 70). Die Früchte<br />

werden vom Oktober bis Dezember vor völliger Reife gesammelt, damit<br />

die Samen beim Sammeln nicht ausfallen, und nach vollendeter Nachreife<br />

an <strong>der</strong> Sonne o<strong>der</strong> in Trockenkammern getrocknet. Die Droge kommt<br />

hauptsächlich über Bombay nach London und von da in den europäischen<br />

Handel (Malabar-Cardamomen). Geringere Sorten werden aus Mangalore,<br />

Travancore, Calicut, Aleppi und Madras verschifft.<br />

Beschaffenheit. Die Früchte (Abb. 70, E bis G) sind von sehr verschiedener<br />

Größe. Im Deutschen Arzneibuch sind als Größenverhältnisse<br />

1~2 cm Länge und ungefähr 1 cm Dicke angegeben. Die Cardamomen<br />

sind längliche, im Querschnitt<br />

rundlich-dreikantige, dreifächerige,<br />

dreiklappige Kapseln, welche<br />

per<br />

end<br />

lVII<br />

fu<br />

Abb. 71. J,ingsschnitt durch einen Samen<br />

<strong>der</strong> l\Ialabar-Ca,rdmllOlnen. tu Funikulus<br />

(Nabelstrang), ra Raphe, cha Chalaza, sad<br />

Hamendeckelehen, ar AriIlus, oez anßere<br />

Schichten <strong>der</strong> Samenschale, darunter die<br />

großlumige ölzelJenschicht, stz Steinzellenschicht<br />

<strong>der</strong> Sa.1nenschale, per Perisperm,<br />

end Endosperm, emb Elnbryo, 11;U 'Yurzel~<br />

ehen desselben. Vergr. "I,. (GiJg.)<br />

Abb. 72. Semen Cardamomi. (StiIck aus <strong>der</strong> Randpartie<br />

emes Samens im Querschnitt. '001,.) ep Epi<strong>der</strong>mis<br />

<strong>der</strong> Samenschalc, qu Querzellenschicht,<br />

oeZ ölzellenschicht, koll kollabierte Zellen, ste Stein·<br />

zelJenschicht mit je einem Kieselkristall ki in dem<br />

engen Lumen <strong>der</strong> Zellen, per Perispenn, dicht mit<br />

Starke stä erfullt, in <strong>der</strong> Mitte je<strong>der</strong> Zelle einen<br />

winzigen Kristall kr bergend. (Gilg.)<br />

sich fachspaltig (an den Kanten) öffnen. Die Kapselwand ist kahl,<br />

hellgelb o<strong>der</strong> hellgelblichgrau bis hellbräunlichgrau , dünn, zähe, geschmacklos.<br />

Die Außenseite je<strong>der</strong> Klappe ist durch zahlreiche (etwa 12)<br />

feine, erhabene Längsstreifen gezeichnet; an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Frucht befindet<br />

sich häufig ein kleines, 1~2 mm langes, röhriges "Schnäbelchen"<br />

o<strong>der</strong> die deutliche Narbe <strong>der</strong> abgefallenen Blütenorgane. Am<br />

Grunde <strong>der</strong> }1'rucht sieht man oft noch einen kleineren Stielrest o<strong>der</strong><br />

eine deutliche Narbe desselben. Im Innern liegen in drei doppelten, durch<br />

blasse, zarte, dünnhäutige Scheidewände getrennten Reihen etwa 20, dem<br />

Innenwinkel des Fruchtknotens ansitzende, aneinan<strong>der</strong>haftende, braune,<br />

unregelmäßig-kantige, querrunzelige, braune, von einem zarten, farblosen<br />

Samenmantel bedeckte, 2~3 mm lange, sehr harte Samen (Abb. 70 H<br />

bis K, Abb. 71), welche allein <strong>der</strong> Sitz des überaus gewürzigen, kräftigen<br />

Geruches und brennend aromatischen Geschmackes sind.

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