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Gerhard KONNERTH(Sibiu/Hermannstadt) - Universitatea "Lucian ...

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14 <strong>Gerhard</strong> Konnerth<br />

der göttlichen Lehre weder zum eigenen Ehrgeiz noch zur eigenen<br />

Gewinnsucht dienen soll. 2<br />

Ist diese Einsicht: weder zum eigenen Ehrgeiz noch zur eigenen<br />

Gewinnsucht auch auf die Germanistik und speziell auf die ‘Auslandsgermanistik´<br />

zu beziehen? Wie steht es – im Unterschied zur göttlichen<br />

Lehre – um die Beschäftigung mit den Aufgaben und Zielen der<br />

Germanistik? Auf was für ein Dienen zielt denn diese sowie prinzipiell<br />

alle Wissenschaften ab, die sich auf den sprachlichen Ausdruck von<br />

Kultur beziehen? 3<br />

Mit diesen Fragen möchte ich den Bogen zurückschlagen zu<br />

dem Bild von der germanistischen Kulturwissenschaft als eine<br />

Krone, die – ich zitiere hier einen maghrebinischen Germanisten –<br />

als die intensive Beschäftigung mit der deutschen Sprache der<br />

selbstverständliche Weg zum deutschen Geistesleben ist, das sich nicht<br />

allein in seiner Literatur, Geschichte und Philosophie manifestiert,<br />

sondern auch in seiner kulturellen Partnerschaft mit geistigen Strömungen<br />

in anderen Länder … Ihr Gegenstand und der ihrer Wissenschaften<br />

sind ‘reale, weltliche, geschichtlich-gesellschaftliche<br />

Verhältnisse.´4 Geht die Beschäftigung mit einer Nationalsprache<br />

über ihre nationalen Grenzen hinaus, wie dies für Ihr Kolloquium<br />

“Wirksame Rede im Frühneuhochdeutschen: Syntaktische und<br />

stilistische Aspekte” von grundlegender Bedeutung ist, so können<br />

sich daraus Erkenntnisse für Lehre und Forschung ergeben, die für<br />

2 Nach: Jüdische Geisteswelt. Zeugnisse aus zwei Jahrtausenden. Hrsg. von<br />

Hans Joachim Schoeps. Im Lesering Das Bertelsmann Buch. Darmstadt<br />

1953. S. 9ff<br />

3 Bernd Thum/Gonthier-Louis Fink: Der II. Internationale Kongress der<br />

GIG in Straßburg 1991. In: Praxis interkultureller Germanistik. Forschung<br />

– Bildung - Politik. Beiträge zum II. Internationalen Kongress der Gesellschaft<br />

für Interkulturelle Germanistik. Straßburg 1991. Hrsg. von Bernd Thum<br />

und Gonthier-Louis Fink. München 1993. S. XXX<br />

4 nach: Rachid Lamrani: Europa und der deutschsprachige Raum als Denkhorizont?<br />

Ansichten und Aufsätze zu einer interkulturellen und interdisziplinär<br />

orientierten Germanistik im Maghreb. In: Praxis interkultureller Germanistik.<br />

Forschung - Bildung - Politik. Beiträge zum II. Internationalen Kongress<br />

der Gesellschaft für Interkulturelle Germanistik. Straßburg 1991. Hrsg.<br />

von Bernd Thum und Gonthier-Louis Fink. S. 330

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