31295010301777.pdf
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7<br />
doch hier angenehme Nuancen der Natur, um das Wesen der<br />
Menschen zu beschreiben.<br />
Lesen wir aber weiter, so erkennen<br />
wir, dass das Dorf inmitten einer "Schlucht" gelegen ist,<br />
abgeschnitten vom regen Umgang mit der Aussenwelt, und selbst<br />
das Mergeische Y/ohnhaus, wenn man die armselige, vernachlässigte<br />
Behausung so nennen darf, am Rande des Ortes liegt.<br />
Obwohl Friedrich und dessen Vater ihr Einkommen nicht<br />
direkt von der Natur, zum .Beispiel, der Forstwirtschaft, haben,<br />
so entwickelt sich der Junge dennoch in einem Naturmilieu.<br />
Seine Aufgabe ist es, das Vieh auf einsamen Y/aldv;iesen zu<br />
hüten.<br />
Bewusst geht er seinen Mitmenschen aus dem V/eg, nachdem<br />
der Junge einmal "jämmerlich geprügelt wurde", als er die<br />
Ehre seines toten Vaters verteidigen wollte.<br />
Von nun an<br />
treibt er "seiner Mutter ZVOae allein an das andere Ende des<br />
Tals, wo man ihn oft stundenlang in derselben Stellung im<br />
Grase liegen und den Thymian aus den Boden rupfen sah" (S.<br />
890).<br />
Als Simon und seine Schwester Margret, Friedrichs<br />
Mutter, über den Jungen sprechen, den sein Onkel wegen des<br />
Todes des Vaters zu sich nehmen will, fragt Simon:<br />
"Aber<br />
wo hütet er? Im Teigengrund? im Roderholz? im Teutoburger<br />
Wald? auch des Nachts und früh?" "Die ganzen Nächte durch,"<br />
(S. 892) antwortet Margret.<br />
Friedrich, so jung wie er ist, liebt also die Einsamkeit.<br />
Er wird ein Teil der Natur. Er lebt mit ihr, er<br />
schläft unter freiem Himmel und lernt somit bewusst und