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Kapitel 2 Lineare und nichtlineare Gleichungen - Institut für ...

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2.1 <strong>Lineare</strong> Gleichungssysteme 21<br />

Ist nämlich det A = ±1, soistA −1 eine ganzzahlige Matrix (Beweis?) <strong>und</strong> daher A −1 b<br />

ein ganzzahliger Vektor, der nach Reduktion modulo 2 zu dem gesuchten Lämpchen-<br />

Vektor wird. Für kleine m, n geben wir det A in der folgenden Tabelle an:<br />

m \ n 1 2 3 4 5 6<br />

1 0 −1 0 1 0 −1<br />

2 0 0 −1 1 0 1<br />

3 0 −1 0 1 0 −1<br />

4 0 1 1 0 1 1<br />

5 0 0 0 1 0 −1<br />

6 0 1 −1 1 −1 0<br />

Wer kann eine allgemeine Beziehung beweisen? Für (m, n) =(4, 5) ist die Determinante<br />

von A jedenfalls 1, daherkannausjederAnfangskonfigurationherausdasLöschen<br />

aller Lämpchen erreicht werden. Ist z. B. b =(1,...,1) T ∈ R 20 bzw. alle Lämpchen zu<br />

Beginn an, so ist<br />

x =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

0 1 0 1 0<br />

0 1 1 1 0<br />

0 1 1 1 0<br />

0 1 0 1 0<br />

wobei wir den Lämpchen-Vektor gleich schon als Lämpchen-Matrix schreiben.<br />

Beispiel: In diesem Beispiel wollen wir uns überlegen, dass die Berechnung der Temperaturverteilung<br />

in einem Metallstab bzw. einer quadratischen Metallplatte bei gegebener<br />

Randtemperatur auf das Lösen eines linearen Gleichungssystems zurückgeführt<br />

werden kann.<br />

Zunächst betrachten wir das eindimensionale Problem. Gegeben sei ein Stab, den<br />

man sich in n +1äquidistante Teile zerlegt denkt, die jeweils konstante Temperatur<br />

annehmen. Es gibt also n innere Punkte. In diesen sei die Temperatur jeweils der Mittelwert<br />

der Temperaturen beider Nachbarn. Mit u j , j =1,...,n, bezeichnen wir die<br />

Temperatur im j-ten inneren Knoten, u 0 <strong>und</strong> u n+1 sind die vorgegebenen Randtemperaturen<br />

im linken bzw. rechten Stabende. Für die unbekannten u 1 ,...,u n erhält man<br />

(nach Multiplikation mit 2) daslineareGleichungssystem<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

2 −1<br />

−1 2 −1<br />

. .. . .. . ..<br />

−1 2 −1<br />

−1 2<br />

⎞ ⎛<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ ⎝<br />

u 1<br />

u 2<br />

.<br />

u n−1<br />

u n<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠ ,<br />

⎞<br />

⎛<br />

=<br />

⎟ ⎜<br />

⎠ ⎝<br />

⎞<br />

u 0<br />

0<br />

.<br />

⎟<br />

0 ⎠<br />

u n+1<br />

Jetzt betrachten wir eine zweidimensionale Temperaturverteilung auf einer quadratischen<br />

Metallplatte. Diese sei durch ein quadratisches Gitter zerlegt, wobei man zeilen<strong>und</strong><br />

spaltenweise jeweils n innere Knoten habe. Wir beschränken uns hier auf den Fall<br />

n =3.DiegegebenenRandtemperatureninden12Randknotenseient 1 ,...,t 12 ,die<br />

gesuchten Temperaturen in den inneren Knoten seien mit u i,j , 1 ≤ i, j ≤ 3, bezeichnet.<br />

.<br />

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