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Kapitel 2 Lineare und nichtlineare Gleichungen - Institut für ...

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2.1 <strong>Lineare</strong> Gleichungssysteme 39<br />

<strong>und</strong><br />

a k =<br />

k<br />

r ik q i ,<br />

i=1<br />

k =1,...,n.<br />

2. Definiert man ˆQ := ( q 1 ··· q n ) ∈ R m×n <strong>und</strong> die obere Dreiecksmatrix ˆR ∈<br />

R n×n mit r ik <strong>für</strong> i ≤ k als (i, k)-Eintrag, so ist ˆQ T ˆQ = I <strong>und</strong> A = ˆQ ˆR, d.h.<br />

durch das Gram-Schmidt-Verfahren wird eine reduzierte QR-Zerlegung von A<br />

berechnet.<br />

Beweis: Durch vollständige Induktion nach k kann man leicht zeigen, dass {q 1 ,...,q k }<br />

ein Orthonormalsystem mit span {q 1 ,...,q k } =span{a 1 ,...,a k } <strong>und</strong> a k = k<br />

i=1 r ikq i<br />

ist. Hieraus folgt sofort der zweite Teil des Satzes. Dies erkennt man sehr einfach, wenn<br />

man auf beiden Seiten der behaupteten Gleichung A = ˆQ ˆR die k-te Spalte betrachtet.<br />

Denn es ist<br />

⎛ ⎞<br />

ˆQ ˆRe k =( q 1 ··· q k q k+1 ··· q n )<br />

⎜<br />

⎝<br />

Damit ist der Satz bewiesen.<br />

r 1k<br />

.<br />

r kk<br />

0<br />

=<br />

⎟<br />

⎠<br />

.<br />

0<br />

k<br />

r ik q i = a k = Ae k .<br />

Das klassische Gram-Schmidt-Verfahren ist <strong>für</strong> die Praxis unbrauchbar, da die Orthonormalität<br />

der Spalten von ˆQ wegen R<strong>und</strong>ungsfehlern sukzessive verloren geht.<br />

Außerdem erhält man nur eine reduzierte QR-Zerlegung <strong>und</strong> nicht eine volle. Dies ist<br />

theoretisch zwar keine Einschränkung (man ergänze {q 1 ,...,q n } zu einer Orthonormalbasis<br />

{q 1 ,...,q n ,q n+1 ,...,q m } des R m ), <strong>für</strong> die Praxis aber schon. In der Praxis<br />

wird A durch sukzessive Multiplikation von links mit gewissen orthogonalen Matrizen<br />

Q 1 ,...,Q p in eine obere Dreiecksmatrix R überführt:<br />

Q p ···Q 1 A = R.<br />

Mit Q := Q T 1 ···Q T p ist dann die gesuchte (volle) QR-Zerlegung gef<strong>und</strong>en. Im wesentlichen<br />

spielen bei diesen Transformationen zwei Klassen spezieller orthogonaler Matrizen<br />

eine Rolle, nämlich Householder-Spiegelungen <strong>und</strong> Givens-Rotationen. Wirbeschränken<br />

uns auf die Beschreibung eines Verfahrens, welches Givens-Rotationen benutzt.<br />

Dies sind Matrizen der Form<br />

⎛<br />

⎞<br />

1 ··· 0 ··· 0 ··· 0<br />

. . .. . . .<br />

0 ··· c ··· s ··· 0<br />

i<br />

G ik =<br />

. . . .. . .<br />

0 ··· −s ··· c ··· 0<br />

k<br />

⎜<br />

⎝<br />

. ⎟<br />

. . . .. . ⎠<br />

0 ··· 0 ··· 0 ··· 1<br />

i=1<br />

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