28.02.2014 Aufrufe

PDF herunterladen - Mitteilungsblatt

PDF herunterladen - Mitteilungsblatt

PDF herunterladen - Mitteilungsblatt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus dem Rathaus Schnaittach<br />

Schnaittacher Bürger enttäuscht vom sichtbaren Ergebnis der Durchforstung<br />

Unterwäsche aus Holz vom Rothenberg?<br />

Die Holzfällarbeiten rund um den<br />

Rothenberg durch den Bayerischen<br />

Staatsforst sind nun, auf der ortszugewandten<br />

Seite, beendet. Nur die<br />

freie Sicht auf die Festung hatten<br />

sich die Schnaittacher doch effizienter<br />

vorgestellt. Vom Marktplatz<br />

aus ist keine große Veränderung des<br />

Waldbestandes erkennbar, jedoch in<br />

den höher gelegenen Randgebieten,<br />

zum Beispiel von der Mittelschule<br />

aus, erkennt man jetzt durchaus<br />

etwas mehr von den Festungsmauern<br />

der Bastionen. Insbesondere die<br />

markante Kontur mit den zinnenartigen<br />

Mauerresten des Zeughauses<br />

oberhalb der Westkurtine ist nun<br />

vom Markt aus besser sichtbar.<br />

Insgesamt werden rund um den Rothenberg<br />

bei dieser Durchforstungsmaßnahme<br />

etwa 800 bis 1000<br />

Festmeter Holz entnommen, sagt der<br />

zuständige Revierleiter Michael Ludwig,<br />

der zusammen mit Förster Siegfried<br />

Meyer die Arbeiten überwacht.<br />

Zum Teil waren auch Fichten darunter,<br />

deren Standfestigkeit durch die<br />

sogenannte Kernfäule stark beeinträchtigt<br />

war und dadurch letztlich<br />

auch eine Unfallgefahr darstellte. In<br />

erster Linie wurden auf der Höhe am<br />

Rothenberg aber Buchen geerntet.<br />

Der Revierleiter hatte dabei peinlichst<br />

genau darauf geachtet dass<br />

die Bäume in dem sehr sensiblen<br />

Bereich rund um die Festungsanlage<br />

behutsam entnommen wurden<br />

und hierbei, wann es erforderlich<br />

war, eben auch Handarbeit mit der<br />

Motorsäge erfolgte. Der Bodendenkmalschutz<br />

hatte dabei hohe Priorität<br />

und dies bezog sich nicht nur auf<br />

den Festungsfriedhof, sondern auch<br />

auf weitere historische Stellen, wie<br />

den weniger bekannten ehemaligen<br />

Abwasserkanal und selbst die<br />

unscheinbare Überlaufrinne vom<br />

Schneckenbrunnen wurde entsprechend<br />

geschützt. Bis Weihnachten<br />

sollten, wenn die Witterung es erlaubt,<br />

alle Arbeiten des Staatsforstes<br />

im weiteren Bereich um die Festung,<br />

auch in Richtung Aichig, ebenfalls<br />

abgeschlossen sein.<br />

Derzeit findet man noch viele kleinere<br />

Holzpolter rund um den Rothenberg.<br />

Da der Holzdiebstahl auch vor<br />

dem Zuständigkeitsbereich von Michael<br />

Ludwig nicht Halt macht, sind<br />

hierzu Maßnahmen getroffen worden,<br />

über die der Revierleiter aber<br />

nicht spricht. Ob mit versteckten Kameras,<br />

unsichtbarer UV-Sprühfarbe<br />

oder mit einem Peilsender verrät er<br />

nicht.<br />

Ein Großteil des Buchenholzes wird<br />

an die Lenzing<br />

Gruppe nach<br />

Österreich<br />

verkauft. Diese<br />

stellen aus dem<br />

Holz Naturfasern<br />

für Textilien her.<br />

Bekannt ist diese<br />

Faser unter dem<br />

Handelsnamen<br />

„Modal“. Dank<br />

der hervorragenden<br />

Eigenschaften<br />

der Modalfaser, saugfähig,<br />

robust und langlebig, sind die<br />

Modalstoffe besonders atmungsaktiv<br />

und hautsympathisch, daher perfekt<br />

für Textilien, die hautnah verwendet<br />

werden wie Unterwäsche und Bettwäsche.<br />

Stärkeres Buchenstammholz<br />

vom Rothenberg findet Verwendung<br />

in der bayerischen Möbelindustrie<br />

und das Fichtenholz wird an ein Sägewerk<br />

in Kösching geliefert. Nach<br />

Nürnberg kommt nur ein Rest des<br />

Holzes, das als Hackschnitzel zur<br />

Verbrennung in einem Heizkraftwerk<br />

bestimmt ist.<br />

Der Forst hat sich mit dem Naturschutz<br />

entsprechend abgestimmt<br />

und beiden war es wichtig die<br />

Festung in den Mittelpunkt des<br />

Rothenbergs zu stellen und dabei<br />

das prägende Landschaftsbild zu<br />

erhalten und die Veste nicht kahl<br />

zu stellen. Regierungsdirektor Claus<br />

Rammler war es hierbei auch ein<br />

Anliegen einzelne skurrile Bäume<br />

stehen zu lassen. Er drängte darauf<br />

elementrare Lebensräume für<br />

verschiedene Tierarten zu erhalten,<br />

so ist beispielsweise das Brut- und<br />

Jagdgebiet des Rotmilans auch<br />

am Berg zu finden und hinter den<br />

Festungsmauern befindet sich das<br />

Winterquartier von Fledermäusen.<br />

Selbstverständlich blieb auch der<br />

sogenannte Henkersbaum, ein etwa<br />

200 Jahre alter Ahornbaum, stehen.<br />

An den markierten Wanderwegen<br />

um den Rothenberg sind nur kleine<br />

Schäden durch das schwere Gerät<br />

entstanden. Sieht man von den wenigen<br />

Stellen ab, an denen Forwarder<br />

und Harvester die Wege kreuzen<br />

mussten, ist hier<br />

mit der Firma<br />

Harrer und Mayer<br />

wohl ein umsichtiger<br />

Partner des<br />

Staatsforstes aktiv<br />

gewesen, berichtet<br />

der Wegemeister<br />

des Fränkischen<br />

Albvereins. Auch<br />

diese Querungen<br />

werden nach<br />

Abschluss der Rückearbeiten und<br />

Abtransport der Holzpolter vollständig,<br />

genauso wie die Zufahrt zur<br />

Festungsanlage, wieder hergerichtet,<br />

„Allen meinen<br />

Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürgern<br />

in Schnaittach,<br />

Jung und Alt,<br />

im Marktort und<br />

in allen Ortsteilen,<br />

wünsche ich<br />

ein glückliches,<br />

friedvolles,<br />

und gesundes<br />

neues Jahr 2014.“<br />

Herzlichst,<br />

Ihr<br />

Ulrich Weber<br />

Bürgermeisterkandidat der SPD<br />

verspricht Michael Führich von der<br />

Dienststelle in Allersberg.<br />

Da das Schnaittacher Wahrzeichen,<br />

seit 1478 ist eine Burg im Wappen<br />

Schnaittachs, nach Meinung sehr<br />

vieler Bürger noch besser sichtbar<br />

werden muss, werden in nächster<br />

Zeit auch die Verantwortlichen der<br />

Schlösserverwaltung sich vor Ort ein<br />

Bild machen, um dann innerhalb<br />

der Absperrungen um die Festungsanlage<br />

das Buschwerk und einige<br />

Bäume, vor allem an der nach Westen<br />

und Osten gewanden Seite, zu<br />

entfernen. 1966 ging die Ruine an<br />

die Bayerische Schlösserverwaltung<br />

über, die seither bemüht ist, den Verfall<br />

aufzuhalten.<br />

Im nächsten Frühjahr, wenn die<br />

Blätter ausgebildet sind, treffen sich<br />

dann erneut die Entscheidungsträger,<br />

um zu sehen, ob hier noch<br />

nachgearbeitet werden kann. Bei<br />

dem an den Staatswald hangabwärts<br />

angrenzenden Wald handelt<br />

es sich um Privatwald. In jedem Fall<br />

sind nun die Festungsmauern bei<br />

einem Spaziergang um die Veste<br />

schon deutlicher sichtbar.<br />

Udo Schuster<br />

Zuverlässig, verantwortungsvoll, kompetent<br />

Januar 2014<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!