28.02.2014 Aufrufe

Hamburger Medienpass - Landesinstitut für Lehrerbildung und ...

Hamburger Medienpass - Landesinstitut für Lehrerbildung und ...

Hamburger Medienpass - Landesinstitut für Lehrerbildung und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Landesinstitut</strong> Hamburg | <strong>Medienpass</strong> material I-H<br />

Modul Computerspiele<br />

Social Games Thema<br />

Social Games<br />

Social Games oder eigentlich „Social Network<br />

Games“ sind Onlinespiele, die über die sozialen<br />

Netzwerke wie zum Beispiel Facebook gespielt<br />

werden.<br />

Der Gamer bindet sie über einen „AppStore“ – eine<br />

Schnittstelle, die der Nutzer in seinem Profil aufrufen<br />

kann – ein. Hier werden ihm verschiedene Anwendungen<br />

<strong>und</strong> eben auch Onlinespiele angeboten.<br />

Viele dieser Spiele sind so angelegt, dass sie eigentlich<br />

nur wirklich Spaß bringen, wenn man sie mit<br />

mehreren zusammen spielt. Daher sind sie auf den<br />

sozialen Netzwerken auch gut untergebracht. Dort<br />

kann man sie mit seinen Bekannten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en<br />

zusammen erleben.<br />

Besonders beliebt sind Simulationsspiele wie<br />

„Farmville“, in dem in Echtzeit eine Farm aufgebaut<br />

wird. Mit wenigen Klicks sieht der Spieler oder die<br />

Spielerin, wie Kartoffeln oder Weizen wachsen <strong>und</strong><br />

ge deihen <strong>und</strong> wird so <strong>für</strong> sein geschicktes Spielverhalten<br />

sofort belohnt.<br />

Und das Schönste: Alle Erfolge werden den Facebook-Fre<strong>und</strong>en<br />

mitgeteilt, da diese ja auch dabei<br />

sind.<br />

Bis Ende 2010 war „Farmville“ die beliebteste Anwendung<br />

in Facebook <strong>und</strong> hatte über 70 Millionen<br />

aktive Spieler <strong>und</strong> Spielerinnen.<br />

Angeblich sollen über 250 Millionen Facebook-Nutzer<br />

Onlinespiele über Facebook spielen.<br />

Daraus erzielt Facebook einen großen wirtschaftlichen<br />

Gewinn. Denn die Spieleanbieter müssen da<strong>für</strong><br />

eine Gebühr bezahlen, die sich nach der Anzahl<br />

der aktiven Spieler <strong>und</strong> Spielerinnen richtet.<br />

Vielen dieser Social Games liegt ein besonderes<br />

Geschäfts modell der jeweiligen Spieleanbieter zugr<strong>und</strong>e.<br />

Es nennt sich „freemium“ – ein Kunstwort, das sich<br />

aus den Wörtern „free“ <strong>und</strong> „premium“ zusammensetzt.<br />

Das Prinzip dieser Geschäftsidee ist folgendes: Der<br />

Nutzer soll schnell in das Spiel eingeb<strong>und</strong>en werden,<br />

indem er schnelle Erfolge erzielt <strong>und</strong> so einen<br />

großen Spielespaß erlebt. Nach <strong>und</strong> nach aber wird<br />

er zu einem Bezahlk<strong>und</strong>en umfunktioniert.<br />

Das Spiel wird also zunächst kostenfrei angeboten.<br />

Wenn der Gamer Gefallen an dem Spiel gef<strong>und</strong>en<br />

hat, werden ihm Zusatzleistungen <strong>und</strong> Spielerweiterungen<br />

gegen eine geringe Bezahlung<br />

angeboten, das sogenannte „Micropayment“.<br />

So lassen sich besondere Spielobjekte („items“)<br />

gegen reales Geld erwerben, die den Spielcharakter<br />

(„Avatar“) ganz besonders aussehen lassen <strong>und</strong><br />

seine Spielfähigkeit erhöhen.<br />

Man kann gegen Bezahlung auch sehr viel schneller<br />

den Spielrang empor klettern <strong>und</strong> so große Vorteile<br />

erhalten gegenüber den Mitspielern <strong>und</strong> Spielerinnen,<br />

die nur „kostenlos“ spielen, also kein reales<br />

Geld einsetzen.<br />

Bezahlt wird auf ganz unterschiedliche Weise mit<br />

Gamecards, Kredit- oder Prepaidkarten oder über<br />

Onlinebezahlanbieter wie „Moneybooker“ oder<br />

„Paypal“.<br />

Bei Jugendlichen besonders beliebt sind Prepaid<br />

Cards wie „Paysafecards“ . Diese haben ein inzwischen<br />

sehr dichtes Händlernetz <strong>und</strong> können an<br />

Tankstellen, Lotto-Annahmestellen, Computer läden<br />

erworben werden. Es wird ein meist 16-stelliger<br />

Pin frei gerubbelt, der dann in das Eingabefeld des<br />

Online games eingegeben wird.<br />

Die andere beliebte Bezahlart sind sogenannte<br />

Premium SMS. Dabei wird mit dem Handy eine fünfstellige<br />

Nummer eingegeben, meist in Verbindung<br />

mit einem bestimmten Kennwort.<br />

Diese Kurznachricht wird vom Provider (z.B. „Vodafone“<br />

oder „O2“) an den Spieleanbieter weitergeleitet,<br />

der da<strong>für</strong> vom Provider eine Vergütung<br />

erhält. Die Kosten <strong>für</strong> eine solche SMS – sie liegen in<br />

der Regel zwischen 39 Cent <strong>und</strong> 4,99 € - werden über<br />

den Handy-Vertrag oder die Handy-Prepaidkarte eingezogen.<br />

In einigen Onlinespielen kann der Gamer, wenn er<br />

Spieleerweiterungen erwerben will, zwischen dem<br />

Bezahlen mit realem Geld <strong>und</strong> dem Erbringen einer<br />

bestimmten Leistung wählen.<br />

Diese Leistung kann so aussehen, dass er an einer<br />

Umfrage teilnimmt oder das Spiel seinen Fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Kontakten empfiehlt. So wird der Spieler oder<br />

die Spielerin <strong>für</strong> die Werbung eingeb<strong>und</strong>en.<br />

© James Thew: Active man jumping with flowing waves of colour, Fotolia.com<br />

Volker Wegner: „Social Games“, Infotext<br />

aus: <strong>Landesinstitut</strong> <strong>für</strong> <strong>Lehrerbildung</strong> <strong>und</strong> Schulentwicklung <strong>und</strong><br />

SuchtPräventionsZentrum, „Spielsuchtpärvention – Unter richtsmodule<br />

<strong>für</strong> die Sek I“, Hamburg, 2013 (Neuauflage), S. 174/175

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!