Lesekompetenz entwickeln – den Wortschatz erweitern ... - Hamburg

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28.02.2014 Aufrufe

01.09.2013 1. Kompetenzdefizit 2. Forschungsdefizit Ergebnisse der DESI-Studie (2003/2004): 38% der Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe beherrschen noch nicht einmal den Basiswortschatz sicher (häufig gebrauchte Wörter wie z.B. Ofen, meinen). „[…] gegenwärtig ist weder bekannt, über welchen rezeptiven und produktiven Wortschatz in welchem Umfang und in welcher Tiefe Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen in den verschiedenen Stadien ihrer lernaltersspezifischen Entwicklung und in verschiedenen Leistungsgruppen tatsächlich verfügen, noch, über welchen Wortschatz sie in diesen Stadien und Leistungsgruppen, z.B. im Rahmen eines Mindeststandards, verfügen sollten […]“ (Kilian/Isermann 2010, S. 24) Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 5 Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 6 3. Förderdefizit 3. Zur Struktur des mentalen Lexikons Wortschatzarbeit wird in den Bildungsstandards und Rahmenplänen nur recht unspezifisch und in geringem Umfang aufgeführt Wortschatzarbeit verläuft im Unterricht oft beiläufig und ohne didaktische Fundierung (kein „Wortschatz-Curriculum“) Ordnungskriterien, nach denen Wörter im mentalen Lexikon miteinander verknüpft sind (vgl. Aitchison 1994): A) semantisch Ober- und Unterbegriffe, Nebenordnungen, Kollokationen B) phonologisch An- und Endlaute, Silbenstruktur, Akzent C) morphologisch syntaktische Informationen, Wortfamilien, Affixe Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 7 Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 8 2

01.09.2013 5. Wörter lernen - Lernerperspektive Je mehr Verbindungen ein Wort zu anderen Wörtern aufweist und je stabiler diese Verbindungen sind, desto besser kann das entsprechende Wort bzw. die Wortbedeutung bei der Sprachrezeption und -produktion abgerufen werden. Mitteilungswortschatz Verstehenswortschatz 2. LJ ca. 50 Wörter ca. 200 Wörter 6. LJ ca. 3000 - 5000 Wörter ca. 9000 - 14000 Wörter 16. LJ ca. 6000 - 10000 Wörter ca. 50000 - 10000 Wörter Quellen: Rothweiler/Meibauer 1999, Steinhoff 2009, Kilian 2011 Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 9 Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 10 Wie lernen SuS neue Wörter beim Lesen? 6. Wörter lernen didaktische Perspektive Möglichkeiten der Worterschließung • Direkte Vermittlung a) Erklärung anderer b) Erklärung aus Wörterbüchern • Nutzung des Kontextes • Analyse der Wortbildungsstruktur → z.B. sorglos = ohne Sorgen • der deutsche Wortschatz besteht zu einem Großteil aus gebildeten Wörtern • Sprachausbau erfolgt v.a. durch Wortbildungen (z.B. Pflichtgemüsetag, Abzählampel) • ab dem Ende der Primarstufe: schriftsprachlich geprägter, elaborierten Wortschatz mit vielen komplexen Wörtern • Morphemkonstanz als eines der auffälligsten Merkmale des deutschen Schriftsystems. Durch sie wird eine schnelle Bedeutungszuweisung beim Lesen unterstützt. Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 11 Melanie Bangel Melanie.Bangel@uni-hamburg.de 12 3

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1. Kompetenzdefizit<br />

2. Forschungsdefizit<br />

Ergebnisse der DESI-Studie (2003/2004):<br />

38% der Schülerinnen und Schüler der neunten<br />

Jahrgangsstufe beherrschen noch nicht einmal<br />

<strong>den</strong> Basiswortschatz sicher (häufig gebrauchte<br />

Wörter wie z.B. Ofen, meinen).<br />

„[…] gegenwärtig ist weder bekannt, über welchen rezeptiven<br />

und produktiven <strong>Wortschatz</strong> in welchem Umfang und in welcher<br />

Tiefe Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen in <strong>den</strong><br />

verschie<strong>den</strong>en Stadien ihrer lernaltersspezifischen Entwicklung<br />

und in verschie<strong>den</strong>en Leistungsgruppen tatsächlich verfügen,<br />

noch, über welchen <strong>Wortschatz</strong> sie in diesen Stadien und<br />

Leistungsgruppen, z.B. im Rahmen eines Mindeststandards,<br />

verfügen sollten […]“<br />

(Kilian/Isermann 2010, S. 24)<br />

Melanie Bangel<br />

Melanie.Bangel@uni-hamburg.de<br />

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Melanie Bangel<br />

Melanie.Bangel@uni-hamburg.de<br />

6<br />

3. Förderdefizit<br />

3. Zur Struktur des mentalen Lexikons<br />

<strong>Wortschatz</strong>arbeit wird in <strong>den</strong> Bildungsstandards und<br />

Rahmenplänen nur recht unspezifisch und in geringem<br />

Umfang aufgeführt<br />

<strong>Wortschatz</strong>arbeit verläuft im Unterricht oft beiläufig und<br />

ohne didaktische Fundierung<br />

(kein „<strong>Wortschatz</strong>-Curriculum“)<br />

Ordnungskriterien, nach <strong>den</strong>en Wörter im mentalen<br />

Lexikon miteinander verknüpft sind (vgl. Aitchison 1994):<br />

A) semantisch<br />

Ober- und Unterbegriffe, Nebenordnungen, Kollokationen<br />

B) phonologisch<br />

An- und Endlaute, Silbenstruktur, Akzent<br />

C) morphologisch<br />

syntaktische Informationen, Wortfamilien, Affixe<br />

Melanie Bangel<br />

Melanie.Bangel@uni-hamburg.de<br />

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