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6 Thema Titelthema Heute Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Ein Überblick über Ursachen, Symptome und Therapien Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen begleiten die Erkrankten oft lebenslang und bedürfen einer differenzierten Behandlung. Unter dem Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankung versteht man prinzipiell zwei Krankheitsbilder, die in der medizinischen Fachsprache Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa genannt werden. Beide Erkrankungen haben viele Gemeinsamkeiten, so dass manchmal eine genaue Einteilung nicht möglich ist. Es gibt aber auch gravierende Unterschiede. Ursachen Die Ursachen der chronischentzündlichen Darmerkrankungen sind letztlich unklar, sowohl erbliche Faktoren als auch Umwelteinflüsse oder psychische Auslöser werden diskutiert. Symptome Beide Erkrankungen betreffen häufig bereits den jungen Erwachsenen und verlaufen ebenfalls häufig schubweise. Während der Morbus Crohn alle Abschnitte des Magen-Darm- Traktes, hauptsächlich aber den Dünndarm betrifft, befällt das entzündliche Geschehen bei der Colitis ulcerosa vor allen Dingen vom After aus beginnend und nach oben aufsteigend den Dickdarm. Ein typisches Zeichen der Colitis ulcerosa sind blutige Durchfälle, die mit Fieber und Bauchkrämpfen einhergehen. Der Morbus Crohn dagegen kann sich in einer vielfältigen Ausprägung darstellen, z. B. mit Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Durchfällen oder vermehrter Fistelbildung am After oder auch an der Bauchhaut. Die Diagnose beider Erkrankungen wird durch eine Darmspiegelung in Verbindung mit weiteren Untersuchungen vorgenommen. Prognose Beide Erkrankungen verlaufen häufig in Schüben, d. h. zwischendurch kann es immer wieder längere Intervalle völligen Wohlbefindens geben. Wann und wodurch ein erneuter Schub der Erkrankung ausgelöst wird, ist weitgehend unklar. Es gibt Patienten, die nur einen Schub ihrer Erkrankung im Leben haben. Bei einem großen Teil der Patienten entwickeln sich der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa zu belastenden Erkrankungen, die unter Umständen mit einem hohen Verlust an Lebensqualität einhergehen. Während der Morbus Crohn eine nicht heilbare Erkrankung darstellt, wäre die Colitis ulcerosa letztlich durch die komplette Entfernung des Dickdarms chirurgisch heilbar. Therapie Das Therapiekonzept muss individuell auf jeden Patienten und die für ihn typische Krankheitsausprägung zugeschnitten sein. Die meisten Fälle werden zunächst und oft auch jahrelang erfolgreich medikamentös behandelt. Im Vordergrund stehen dabei Medikamente, die das Immunsystem modulieren und damit die heftige Entzündungsreaktion der Darmwand unterdrücken. Chirurgische Therapie bei M. Crohn Die Entzündung der gesamten Darmwand bei Morbus Crohn kann zu Verengungen führen, die einen Darmverschluss hervorrufen können. Auch Fisteln zwischen Darm und Haut, Darm und Blase, Darm und Scheide oder After bedürfen häufig einer operativen Maßnahme. Chirurgische Behandlung bei Colitis ulcerosa Eine Operation ist nur in Notfällen oder bei Versagen der medikamentösen Behandlung angezeigt. Ein weiterer Grund zur Operation besteht bei Nachweis von Zellveränderungen in der Darmschleimhaut mit der drohenden Entwicklung eines Darmkrebses. Das Ziel der Operation ist die »Heilung« der Colitis ulcerosa durch vollständige Entfernung des Dickdarmes. © Jörg Klemme | Pixelio.de
7 Titelthema 7 Selbsthilfegruppen zum Thema Darmerkrankungen im Kreis Unna Selbsthilfegruppe Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) Lünen Kontakt Jörg Finke | Fon 02306 304266 Treffen jeden 2. Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Gesundheitshaus Lünen Besonderheiten insbesondere jüngere Mitglieder (aktuell ab 25 Jahre), Vorträge und Veranstaltungen Mitgliedschaft in der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e. V.), einem bundesweit tätigen Selbsthilfeverband für Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) in Deutschland. Die 1982 gegründete DCCV wird ausschließlich von Betroffenen organisiert. Kooperation mit dem St.-Marien-Hospital Lünen Selbsthilfegruppe für Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa Unna Kontakt Angelika Wronski | Fon 02389 5261163 Treffen jeden letzten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr an unterschiedlichen Treffpunkten (bitte telefonisch erfragen) Besonderheiten Gruppe besteht seit über zehn Jahren, Mitglieder altersgemischt Mitgliedschaft in der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e. V.) Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus Unna sowie dem Katharinenhospital Unna, Vorträge und Veranstaltungen, Mitarbeit im Projekt »Selbsthilfefreundliches Krankenhaus«. ILCO-Selbsthilfegruppen für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs Die Deutsche ILCO ist eine bundesweit tätige Solidargemeinschaft von Stomaträgern (Menschen mit künstlichem Darmausgang oder künstlicher Harnableitung) und von Menschen mit Crohn-Colitis-Tag 2013 Darmkrebs sowie deren Angehörigen. Ihre Arbeit ist bestimmt von den Prinzipien der Selbsthilfe und des Ehrenamtes. Der Verein hat das Ziel, Betroffene in jeder Lebenssituation mit Rat und Hilfe zu unterstützen. ILCO-Selbsthilfegruppen existieren in ganz Deutschland. Für die hiesige Region Hamm-Hellweg-Lippe ist Heinz Uwe Eickhoff als Regionalsprecher tätig. Gruppe Lünen Kontakt Michael Kampmann | Fon 02306 24255 Treffen jeden 1. Mittwoch im Monat um 16.00 Uhr im Besprechungsraum 2 im E-Gebäude des St.- Marien-Hospitals Lünen, Altstadtstraße 23 Kooperation mit dem Darmkrebszentrum im St.-Marien- Hospital Lünen, Vorträge und Veranstaltungen Gruppe Unna Kontakt Ida Maschinski | Fon 02303 51225 Treffen jeden 3. Mittwoch im Monat um 16.00 Uhr im Gesundheitshaus Unna und jeden 1. Mittwoch im Monat von 11.00 bis 12.00 Uhr nach Anmeldung unter Fon 02303 1001842 im Katharinenhospital Unna, Obere Husemannstraße 2 Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus Unna sowie dem Katharinenhospital Unna, Mitarbeit im Projekt »Selbsthilfefreundliches Krankenhaus«, Vorträge und Veranstaltungen, Mitarbeit bei den Aktionswochen »Bündnis gegen Krebs« Besonderheiten: Gruppe besteht seit über 17 Jahren Kamen Patientenberatung im Hellmig Krankenhaus Kamen Kontakt Heinz Uwe Eickhoff | Fon 02307 86801 Anlässlich des bundesweiten Crohn-Colitis-Tages hatte die Selbsthilfegruppe Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) Lünen im Oktober zu einer Informationsveranstaltung ins St.-Marien-Hospital Lünen eingeladen. Klinikdirektor Dr. Berthold Lenfers und Chefarzt Dr. Roland Kurdow stellten im Rahmen ihrer Vorträge aktuelle Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten vor. Anschließend hielten Jörg Finke und Hannelore Grewe von der Selbsthilfegruppe CED Lünen einen Vortrag mit dem Titel »Nicht allein mit CED! Welche Hilfe bietet eine Selbsthilfegruppe?« Weitere Mitglieder der Selbsthilfegruppe waren auf der gut besuchten Veranstaltung mit einem Informationsstand vor Ort. Foto: privat
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