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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen:
Ein Überblick über Ursachen, Symptome und Therapien
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen begleiten die Erkrankten
oft lebenslang und bedürfen einer differenzierten
Behandlung. Unter dem Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankung
versteht man prinzipiell zwei Krankheitsbilder, die in
der medizinischen Fachsprache Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa
genannt werden. Beide Erkrankungen haben viele Gemeinsamkeiten,
so dass manchmal eine genaue
Einteilung nicht möglich ist. Es gibt aber
auch gravierende Unterschiede.
Ursachen
Die Ursachen der chronischentzündlichen
Darmerkrankungen
sind letztlich unklar,
sowohl erbliche Faktoren
als auch Umwelteinflüsse
oder psychische
Auslöser
werden diskutiert.
Symptome
Beide Erkrankungen betreffen
häufig bereits den jungen
Erwachsenen und verlaufen
ebenfalls häufig schubweise.
Während der Morbus Crohn alle
Abschnitte des Magen-Darm-
Traktes, hauptsächlich aber den
Dünndarm betrifft, befällt das
entzündliche Geschehen bei der
Colitis ulcerosa vor allen Dingen
vom After aus beginnend
und nach oben aufsteigend den
Dickdarm. Ein typisches Zeichen
der Colitis ulcerosa sind blutige
Durchfälle, die mit Fieber und
Bauchkrämpfen einhergehen.
Der Morbus Crohn dagegen kann sich
in einer vielfältigen Ausprägung darstellen,
z. B. mit Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Durchfällen
oder vermehrter Fistelbildung am After oder auch an der
Bauchhaut. Die Diagnose beider Erkrankungen wird durch eine
Darmspiegelung in Verbindung mit weiteren Untersuchungen
vorgenommen.
Prognose
Beide Erkrankungen verlaufen häufig in Schüben, d. h. zwischendurch
kann es immer wieder längere Intervalle völligen
Wohlbefindens geben. Wann und wodurch ein erneuter Schub
der Erkrankung ausgelöst wird, ist weitgehend unklar.
Es gibt Patienten, die nur einen Schub ihrer Erkrankung im
Leben haben. Bei einem großen Teil der Patienten entwickeln
sich der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa zu belastenden
Erkrankungen, die unter Umständen
mit einem hohen
Verlust an Lebensqualität
einhergehen. Während
der Morbus Crohn eine
nicht heilbare Erkrankung
darstellt, wäre
die Colitis ulcerosa
letztlich durch die
komplette Entfernung
des Dickdarms
chirurgisch heilbar.
Therapie
Das Therapiekonzept muss individuell
auf jeden Patienten und die für ihn
typische Krankheitsausprägung zugeschnitten
sein. Die meisten Fälle werden
zunächst und oft auch jahrelang erfolgreich
medikamentös behandelt. Im Vordergrund
stehen dabei Medikamente,
die das Immunsystem modulieren und
damit die heftige Entzündungsreaktion
der Darmwand unterdrücken.
Chirurgische Therapie bei M.
Crohn
Die Entzündung der gesamten
Darmwand bei Morbus Crohn
kann zu Verengungen führen,
die einen Darmverschluss hervorrufen
können. Auch Fisteln
zwischen Darm und Haut, Darm
und Blase, Darm und Scheide oder
After bedürfen häufig einer operativen Maßnahme.
Chirurgische Behandlung bei Colitis ulcerosa
Eine Operation ist nur in Notfällen oder bei Versagen der medikamentösen
Behandlung angezeigt. Ein weiterer Grund zur
Operation besteht bei Nachweis von Zellveränderungen in der
Darmschleimhaut mit der drohenden Entwicklung eines Darmkrebses.
Das Ziel der Operation ist die »Heilung« der Colitis
ulcerosa durch vollständige Entfernung des Dickdarmes.
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