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er ist der Große Un<br />
I rort~etzllng<br />
Aber Dr. Klaus Fuchs kann es nicht.<br />
Er grübelt. sinnt, legt die Hände vor<br />
das blasse, schlaffe Gesicht.<br />
"Ich glaube, Sie wissen gar nicht.<br />
wie meine Zusammenkünfte mit Ray·<br />
mond verhefen! Ich will es. Ihnen schildern!"<br />
Mdrz 1944. Raymond bummelt di('<br />
Madison Avenue entlang. Fuchs kommt<br />
ihm entgegen. Seide sehen sich. Doch<br />
weder Raymond noch der Doktor ver·<br />
raten auch nur durch eine einzige Bewegun~"<br />
daß sie sich sprechen wollen<br />
Raymond geht an Dr. Fuchs vorbei.<br />
Schwenkt in die ruhiqe 50. Straße ein,<br />
bleibt dn einem Buchladen stehen, als<br />
studiere er die Auslagen. Dr. Fuchs<br />
tritt ebenfalls nilher. Für eine Sekunde<br />
berühr{'n sich die aus den Mänteln gezogenen<br />
Hdnde der heiden, Dann dreht<br />
Raymond ab, kümmert sich nicht mehr<br />
um den Mann, der ihm soeben eine<br />
kieme Rolle von Notizhuchblättern zugesteckt<br />
hat. Er geht wieder in die<br />
Madison Avenue zurück, überquert<br />
den Fahrdamm, wandert in die linkC'<br />
Abzwci~Junq der 49. Straße, betritt<br />
einen kleinen Friseurladen. Hier sitzt<br />
ein Herr gelangweilt und wartet auf<br />
] laarschnilt. Raymond setzt sich neben<br />
ihn. Er bittet sich eine Zeitung aus. Der<br />
lIerr gibt sie ihm höflich.<br />
Plötzlich faßt sich Raymond an den<br />
Kopf. Er scheint elwas vergessen zu<br />
haben.<br />
"Komme qleich zuruck", ruft er dem<br />
Friseur zu und geht rasch hinaus.<br />
Ocr qerissenste Detektiv der FBI<br />
wurde bei Raymond keinen Fetzen des<br />
Berichts vom Dr. Fuchs meh.r finden.<br />
Er hat die kleine Rolle bereits unter<br />
der Zcitung seinem Chef John im Friseurladen<br />
ausqehändigt ...<br />
"Natürlich", sagt der Beamte der FBI,<br />
der Dr. Klaus Fuchs nach seiner Verhaftung<br />
nun schon wochenlang velhört.<br />
"So qeht es wohl zu."<br />
Aber Or. Klaus Fuchs schüttelt den<br />
Kopf. Aus ihm heraus sprudelt und<br />
quillt die Erinnerung an jene Wochen<br />
und Monate. in denen er fast ein Werkzeug<br />
dieses unbekannten Raymond gewesen<br />
ist.<br />
Er i'it nach einem genau festgelegten<br />
Plan wie ein gewarntes scheues Wild<br />
zu den Treffpunkten gekommen. Zuerst<br />
hinab in die Subway. Dann auf<br />
der ndchsten Station rasch umgestiegen.<br />
Wieder hinaus aus dem Schacht.<br />
hinein in eine Taxe. Ein völlig falsches<br />
Ziel angegeben. Mitten in der City den<br />
Taxifahrer entlohnt, in den nächsten<br />
Bus gesprungen. Den wieder verlassen,<br />
wieder hinab zur Subway, und nUll<br />
endlich ans richtige Ziel gefahren, Oh,<br />
dieser geheimnisvolle Raymond hat es<br />
mit Dr. Fuchs nicht immer leicht gehabt!<br />
ElIles Tages hat Fuchs seinem<br />
Mittelsmann etwa Frage gesteIlt hat, beißt<br />
er sich schon wutend auf die Lippen.<br />
Er, der Atomforscher von Rang und<br />
Namen, fragt diesen kleinen anonymen<br />
Agenten, ob er vielleicht nichts ddgegen<br />
habe, wenn man die Wohnung<br />
wechselte! Fragt, ob man bei der eigenen<br />
Schwester Quartier beziehen<br />
durfel Wie kommt ein Dr. Klaus Fuch