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LEASING<br />
Gängige Praxis<br />
Vertragsanpassungen kommen<br />
nicht selten vor und wer<strong>de</strong>n relativ<br />
flexibel von <strong>de</strong>n Leasinggesellschaften<br />
gehandhabt<br />
Vertragsanpassungen gehören<br />
zum Tagesgeschäft <strong>de</strong>r Leasinggesellschaften.<br />
Was jedoch ist<br />
dabei entschei<strong>de</strong>nd?<br />
Zwischen zehn und 30 Prozent <strong>de</strong>r Leasingverträge<br />
wer<strong>de</strong>n während ihrer Laufzeit angepasst,<br />
teilen uns die befragten Leasinggesellschaften<br />
mit. Dabei spielen sämtliche Konstellationen<br />
eine Rolle: Laufleistungen sollen nach oben<br />
o<strong>de</strong>r unten modifiziert, Laufzeiten verkürzt o<strong>de</strong>r<br />
verlängert wer<strong>de</strong>n. Die Leasinggesellschaften<br />
zeigen sich dabei flexibel und gehen auf die<br />
Wünsche und Anfor<strong>de</strong>rungen ihrer Kun<strong>de</strong>n ein,<br />
allerdings nicht immer uneingeschränkt. Für wenig<br />
sinnvoll erachten einige Anbieter eine zu frühe<br />
Anpassung, etwa in <strong>de</strong>n ersten zwölf Monaten<br />
seit Beginn <strong>de</strong>r Leasingdauer, wie es Arval und<br />
Alphabet sehen. „Häufig reguliert sich das Fahrverhalten<br />
über <strong>de</strong>n weiteren Vertragszeitraum,<br />
sodass eine Anpassung zu diesem frühen Zeitpunkt<br />
nicht ratsam ist und unnötigen Aufwand<br />
für bei<strong>de</strong> Seiten be<strong>de</strong>utet“, so Uwe Hildinger,<br />
Leiter Vertrieb und Marketing bei <strong>de</strong>r Alphabet<br />
Fuhrparkmanagement GmbH. Bei <strong>de</strong>r Daimler<br />
Fleet Management empfiehlt man eine Vertragsän<strong>de</strong>rung<br />
auch erst nach min<strong>de</strong>stens zwölf Monaten<br />
und legt nahe, dass wichtige Grün<strong>de</strong> wie<br />
strukturelle Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Unternehmens,<br />
geän<strong>de</strong>rte Außendienststrukturen o<strong>de</strong>r Ähnliches<br />
und signifikante Anpassungen, die eine<br />
Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Parameter von 20 Prozent und<br />
mehr beinhalten, vorliegen sollten. Darunter rät<br />
<strong>de</strong>r Leasinggeber seinen Kun<strong>de</strong>n eher zu einer<br />
Abrechnung über Mehr- o<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rkilometer,<br />
diese seien gemäß Unternehmensangaben sehr<br />
fair berechnet. Die Deutsche Leasing Fleet betrachtet<br />
sogar die ersten 18 Monate <strong>als</strong> nicht<br />
empfehlenswert für eine Modifikation.<br />
Vertragsumstellung<br />
Ist eine Anpassung erfor<strong>de</strong>rlich beziehungsweise<br />
vom Kun<strong>de</strong>n gewünscht und von <strong>de</strong>r<br />
Leasinggesellschaft akzeptiert, kann die Vertragsumstellung<br />
erfolgen. Karsten Rösel, Geschäftsführer<br />
ALD AutoLeasing Deutschland<br />
GmbH: „Wir passen die monatliche Leasingrate<br />
zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Vertragsumstellung rückwirkend<br />
zum Vertragsbeginn <strong>als</strong> einmalige Rechnung<br />
o<strong>de</strong>r Gutschrift an. Dann berechnen wir bis<br />
zum Vertragsen<strong>de</strong> die neue Rate.“ So verfahren<br />
auch Athlon Car Lease, Arval, Deutsche Leasing<br />
Fleet, GE Capital Auto Service Leasing und Hannover<br />
Leasing Automotive, ebenso die Daimler<br />
Fleet Management GmbH, die die Anpassung auf<br />
Basis <strong>de</strong>r damaligen Restwerttabellen vornimmt<br />
und somit gegenüber <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n größtmögliche<br />
Fairness und Transparenz beweist. Alphabet<br />
bietet zwei Varianten an: entwe<strong>de</strong>r, dass<br />
<strong>de</strong>r Vertrag zum Vertragsbeginn modifiziert wird<br />
o<strong>de</strong>r zu einem bestimmten Stichtag. „Wird rückwirkend<br />
zum Vertragsbeginn modifiziert, unterstellen<br />
wir, dass <strong>de</strong>r Vertrag von Beginn an mit<br />
<strong>de</strong>r neuen Laufzeits/Laufleistungskombination<br />
berechnet wur<strong>de</strong>. Zum Modifikationszeitpunkt<br />
erfolgt eine Nachbelastung beziehungsweise<br />
Gutschrift <strong>de</strong>r Ratendifferenzen ‚alte zu neuer<br />
Rate‘. Mit <strong>de</strong>m nächsten Fakturalauf wird die<br />
neue Rate monatlich vorschüssig berechnet.<br />
Wird zum Stichtag modifiziert, erfolgt die Berechnung<br />
<strong>de</strong>r neuen Leasingrate zum Modifikationszeitpunkt.<br />
Es gibt keine Nachbelastung beziehungsweise<br />
Gutschrift für <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Vertragszeitraum. Die Anpassung wird komplett<br />
über die Restlaufzeit auf die neue Leasingrate<br />
verteilt“, so Uwe Hildinger. Ähnliche zwei Möglichkeiten<br />
offeriert auch LeasePlan <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n.<br />
Bei Sixt Leasing erhält <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> auf Anfrage ein<br />
entsprechen<strong>de</strong>s Vertragsanpassungsangebot,<br />
das seinen Wünschen nachkommt. Volkswagen<br />
Leasing rechnet die Anpassung zur nächsten<br />
Fälligkeit o<strong>de</strong>r rückwirkend zum Vertragsbeginn.<br />
„Bei nur noch drei zu berechnen<strong>de</strong>n Leasingraten<br />
o<strong>de</strong>r weniger erstellen wir keine Angebote<br />
mehr“, so Gerhard Künne, Sprecher <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
<strong>de</strong>r Volkswagen Leasing GmbH.<br />
Prävention<br />
Um von Vertragsanpassungen so selten wie<br />
möglich Gebrauch machen zu müssen, sollten<br />
Leasingnehmer im Vorfeld einiges beachten: Vor<br />
Abschluss sollte sich <strong>de</strong>r Fuhrparkleiter ausführlich<br />
damit beschäftigen, welche Faktoren auftreten,<br />
die die Laufzeit beziehungsweise Laufleistung<br />
<strong>de</strong>s Fahrzeuges beeinflussen können.<br />
Dabei sollte nicht nur die aktuelle Ist-Situation<br />
Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch die Vergangenheit<br />
und die nahe Zukunft betrachtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Uwe Hildinger von Alphabet nennt konkrete<br />
Fragen: „Ist die private Nutzung <strong>de</strong>s Pkw<br />
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<strong>Flotte</strong>nmanagement 2/2013