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Leitbild der Gemeinde Vaduz

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<strong>Leitbild</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong><br />

(Zusammenfassung)<br />

«Politik ist die Sorge<br />

um das Gemeinwohl»<br />

Erlassen durch den Gemein<strong>der</strong>at <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong><br />

Erstfassung: 23. Juni 1998<br />

Revision:<br />

Akte Nr.: 020


VORWORT<br />

Im Rahmen eines Ortsplanungsprojektes ist in den Jahren 1973 bis 1975 ein<br />

<strong>Leitbild</strong> für die künftige Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong> ausgearbeitet worden.<br />

In einer Konsultativabstimmung am 12. Dezember 1975 haben sich die<br />

Stimmbürger für die Variante "Kontrolliertes Wachstum zugunsten eines<br />

schönen Residenzstädtchens in ländlicher Umgebung" entschieden. Dieses<br />

<strong>Leitbild</strong> ist in starkem Mass auf die bauliche Entwicklung unserer <strong>Gemeinde</strong><br />

ausgerichtet. Die Leitziele sind nur in Teilbereichen erreicht worden.<br />

Im Juli 1991 hat <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at eine Überarbeitung des <strong>Leitbild</strong>es für die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong> eingeleitet. Das vorliegende, überarbeitete <strong>Leitbild</strong> ist im<br />

Willen des Gemein<strong>der</strong>ates begründet, den Lebensraum unserer <strong>Gemeinde</strong> und<br />

die Entwicklung desselben aus ganzheitlicher Sicht zu beurteilen. Das<br />

vorliegende <strong>Leitbild</strong> enthält deshalb auch gesellschaftliche, ökologische und<br />

wirtschaftliche Aspekte<br />

Heute laufen die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Entwicklungen zunehmend schneller ab, sind stark verflochten und gegenseitig<br />

abhängig. Die Voraussagen <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>entwicklung werden schwieriger,<br />

auch deshalb, weil übergeordnete Einflüsse schwer abschätzbar sind. Die<br />

<strong>Leitbild</strong>kommission ist sich bewusst, dass ein Teil <strong>der</strong> Leitziele im Lauf <strong>der</strong> Jahre<br />

an Aktualität verlieren werden, an<strong>der</strong>e werden an Bedeutung zunehmen.<br />

Von den gegenwärtigen Verhältnissen ausgehend werden im <strong>Leitbild</strong> Ziele zu<br />

den wichtigen Lebensbereichen beschrieben. Ergänzend enthält das <strong>Leitbild</strong><br />

Vorschläge für Massnahmen, die es ermöglichen sollten, die Ziele zu erreichen.<br />

Das <strong>Leitbild</strong> ist Wegweiser für die harmonische Entwicklung aller<br />

Sachbereiche <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> und soll somit eine langfristige Grundlage<br />

für ein zielgerichtetes Verhalten <strong>der</strong> Behörden und <strong>der</strong> Verwaltung<br />

bilden. Das <strong>Leitbild</strong> ist als eine politische Absichtserklärung <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>vertretung zu betrachten. Es ist jedoch nicht rechtsverbindlich.<br />

Die im <strong>Leitbild</strong> formulierten Zielen sollen deshalb zwar nicht absolut,<br />

doch aber in einem starken Mass behördenverbindlich sein. Den<br />

vorgeschlagenen Massnahmen hingegen kommt lediglich <strong>der</strong> Charakter<br />

von Empfehlungen zu. Es ist durchaus denkbar, dass die Ziele auch mit<br />

an<strong>der</strong>en Massnahmen erreicht werden können. Selbstverständlich sind<br />

künftige <strong>Gemeinde</strong>vertretungen in <strong>der</strong> Beurteilung und Auslegung des<br />

<strong>Leitbild</strong>es frei.<br />

Das <strong>Leitbild</strong> wird zum Instrument <strong>der</strong> Verständigung, dient <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong><br />

Identität und ist Orientierungshilfe „nach innen“ und „nach aussen“.<br />

Verständigung heisst, Einvernehmen herstellen über die Notwendigkeit<br />

von Tun und Lassen.<br />

Stärkung <strong>der</strong> Identität heisst, gesellschaftliche Übereinstimmung in<br />

Belangen des Gemeinwohls und Gemeinsinns.<br />

<strong>Leitbild</strong> <strong>Vaduz</strong> (1998) / Zusammenfassung Seite 2 von 6


Orientierungshilfe „nach innen“ heisst, das Handeln von Behörden und<br />

Verwaltungstellen vernetzen und dank fachlicher Übereinstimmung im<br />

Gleichklang halten.<br />

Orientierungshilfe „nach aussen“ heisst, die Beweggründe für das<br />

Handeln <strong>der</strong> Bevölkerung und <strong>der</strong> Interessengruppierungen ausleuchten<br />

und klären.<br />

In einem ersten Schritt haben im Jahr 1991 alle Mitglie<strong>der</strong> des Gemein<strong>der</strong>ates<br />

ihre Vorstellungen in Hinblick auf die Ausarbeitung eines neuen <strong>Leitbild</strong>es<br />

schriftlich geäussert.<br />

Im Jahr 1993 hat in einem zweiten Schritt eine Vernehmlassung in den<br />

Referaten und Kommissionen <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong> stattgefunden. Ausserdem<br />

hat die <strong>Leitbild</strong>kommission die künftige Entwicklung unserer <strong>Gemeinde</strong> mit<br />

weiteren Gesprächsgruppen erörtert, nämlich mit:<br />

• Wirtschaftsvertretern<br />

• Senioren<br />

• Jugendlichen<br />

• Angestellten <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

Der so erarbeitete <strong>Leitbild</strong>entwurf ist schliesslich im September 1994 in einer<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe des Informationsblattes <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> „Nachrichten aus dem<br />

Rathaus“ <strong>der</strong> Öffentlichkeit vorgestellt worden. Im Bestreben, die ganze<br />

Bevölkerung in die Zielfindung einzubeziehen, hat die <strong>Gemeinde</strong> alle<br />

interessierten Personen eingeladen, am Freitag, den 23. September 1994 und<br />

am Samstag, den 24. September 1994 im ehemaligen Fabrikgebäude <strong>der</strong> Firma<br />

Jenny, Spoerry & Cie. an einer Diskussionsrunde über das <strong>Leitbild</strong> <strong>Vaduz</strong><br />

teilzunehmen.<br />

Viele Gedanken und Überlegungen jener Kreise sind in die vorliegende Fassung<br />

eingeflossen. Der Gemein<strong>der</strong>at ist überzeugt, dass das neue <strong>Leitbild</strong> als<br />

Führungsinstrument und als Leitlinie für das Handeln in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> einen<br />

wichtigen Stellenwert erfährt.<br />

Die vorliegende Fassung hat <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at genehmigt am 23. Juni 1998.<br />

<strong>Leitbild</strong> <strong>Vaduz</strong> (1998) / Zusammenfassung Seite 3 von 6


Staat und <strong>Gemeinde</strong><br />

Politik ist die Sorge um das Gemeinwohl. Die <strong>Gemeinde</strong> deckt die<br />

Grundbedürfnisse ab nach Sicherheit, sozialer Betreuung und bietet eine, den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechende Verwaltungs- und Werkinfrastruktur. Darüber<br />

hinaus ist die <strong>Gemeinde</strong> bemüht, Entfaltungsmöglichkeiten zu schaffen.<br />

Bildung und Kultur<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> unterstützt ideell und durch zeitgemässe Infrastrukturen<br />

Kin<strong>der</strong>garten, Schule und Elternhaus bei <strong>der</strong> Erfüllung des Bildungs- und<br />

Erziehungsauftrages. Das Angebot an weiterführen<strong>der</strong> Bildung soll gesichert<br />

werden. Die <strong>Gemeinde</strong> koordiniert und för<strong>der</strong>t vielflältige kulturelle Aktivitäten.<br />

<strong>Vaduz</strong> soll ein kulturelles Zentrum mit überregionaler Ausstrahlung werden.<br />

Brauchtum ist durch die Dorfgemeinschaft zu bewahren.<br />

Gesundheit und Sozialdienste<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> unterstützt ein ganzheitliches Sozial- und Gesundheitsprogramm,<br />

dessen zentrales Anliegen das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden<br />

jedes Menschen ist.<br />

Hilfeleistungen erfolgen im näheren Lebensbereich und sind auf die Erhaltung<br />

<strong>der</strong> Eigenständigkeit <strong>der</strong> Betroffenen auszurichten. Die <strong>Gemeinde</strong> unterstützt<br />

die gemeinnützigen Institutionen.<br />

Natur und Umwelt<br />

Natur<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> unterstützt Massnahmen, für die Erhaltung <strong>der</strong> Natur. Gewässer<br />

aber auch Flächen werden nach Möglichkeit in einen naturnahen Zustand<br />

übergeführt. Landwirtschaftsflächen sollen in ihrem Umfang erhalten werden.<br />

Die Waldpflege wird naturnah ausgeübt.<br />

Umwelt<br />

Um die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden zu vermeiden, unterstützt<br />

die <strong>Gemeinde</strong> Massnahmen, die dazu geeignet sind, das Umweltbewusstsein<br />

zu för<strong>der</strong>n. Sie för<strong>der</strong>t das Energiesparen und die Anwendung erneuerbarer<br />

Energie.<br />

<strong>Leitbild</strong> <strong>Vaduz</strong> (1998) / Zusammenfassung Seite 4 von 6


Raumplanung<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong> schafft optimale Lebensbedingungen für Mensch, Tier und<br />

Natur. Sie legt unter Berücksichtigung einer massvollen Wohlfahrtsentwicklung<br />

und im Sinne einer vernünftigen Wachstumssteigerung im Wohn- und<br />

Arbeitsbereich klare Flächen und Nutzungszuweisungen fest. Die Bewahrung<br />

einer intakten Natur und Landschaft mit ökologischen Ausgleichsflächen und<br />

den <strong>der</strong>zeitigen Landwirtschaftszonen wird geför<strong>der</strong>t.<br />

Tourismus<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong> als regionales Zentrum erstellt, unterstützt o<strong>der</strong> beteiligt<br />

sich an Projekten, Objekten und Infrastrukturen, die den qualitativen Geschäfts-,<br />

Ferien-, Kultur-, Tagungs-, Freizeit-, Einkaufs- und Sporttourismus verbessern<br />

und för<strong>der</strong>n. Sie verbessert die regionale touristische Zusammenarbeit mit den<br />

angrenzenden Regionen. In Zentrumsnähe werden entsprechende<br />

Parkierungsmöglichkeiten für Personenwagen sowie Busterminals zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Freizeit, Erholung und Sport<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> bietet ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein vielfältiges<br />

Angebot für Freizeitaktivitäten, Erholung und Sport.<br />

Verkehr<br />

<strong>Vaduz</strong> strebt einen umweltverträglichen Verkehr im Sinne einer ökologisch<br />

vertretbaren Mobilität, einer optimalen Versorgungssicherheit und eines<br />

attraktiven Tourismus’ an. Im Ortskern und in den Quartieren wird eine<br />

Gleichwertigkeit <strong>der</strong> Verkehrsteilnehmer angestrebt. Der öffentliche Verkehr wird<br />

geför<strong>der</strong>t. Den Bedürfnissen <strong>der</strong> Fussgänger und Radfahrer ist Rechnung zu<br />

tragen. Das Zentrum ist soweit wie möglich vom Verkehr zu entlasten.<br />

<strong>Leitbild</strong> <strong>Vaduz</strong> (1998) / Zusammenfassung Seite 5 von 6


Wirtschaft<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Vaduz</strong> sorgt für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe. Sie richtet das<br />

Hauptaugenmerk auf die Erhaltung <strong>der</strong> angestammten Betriebe und för<strong>der</strong>t das<br />

Ansiedeln von neuen Untenehmen. Mit geeigneten Massnahmen för<strong>der</strong>t die<br />

<strong>Gemeinde</strong> die Entwicklung des Zentrums von <strong>Vaduz</strong> zu einem regionalen,<br />

attraktiven Einkaufsort.<br />

<strong>Vaduz</strong> , im Juni 1998<br />

Bürgermeisteramt <strong>Vaduz</strong><br />

.//. Karlheinz Ospelt<br />

Karlheinz Ospelt, Bürgermeister<br />

<strong>Leitbild</strong> <strong>Vaduz</strong> (1998) / Zusammenfassung Seite 6 von 6

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