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KRONHÜTER 39<br />

war unumgänglich, nachdem der Kronhüter sich zurückgezogen hatte,<br />

da ja damals die Kronwache noch unter der Befehls- und Disziplinargewalt<br />

der Kronhüter stand. Obzwar die Gesetzmäßigkeit des Landesvetrteidigunigsauisschusises<br />

zweifelhaft war, hätte sich Bonis doch, tum<br />

Ürményi zu überreden, auf die Notlage und drobende Gefahr im Sinne<br />

des G. A. XXXVIII v. J. 1715 und auf die Abwesenheit des Reichspalatins,<br />

den man gar nicht, zwecks Erlangen seiner Einwilligung erreichen mochte,<br />

berufen können; ob er dies tat, wissen wir nicht.<br />

Bonis fuhr, begleitet von der Kronwache, mit der Krone und den<br />

Krönungsinsignien nach Debrecen, wo er dieselben Kossuth übergab, der<br />

sie in seiner Wohnung aufbewahrte 84 . Als Kossuth im Juni 1849 wieder<br />

in Pest einzog, nahm er auch die Krone mit; als er Ende Juli aus Pest<br />

flüchten mußte, überließ er die Krone und die Krönungsinsignien seinem<br />

Ministerpräsidenten bzw. Innenminister Bertalan Szemére, der den gesamten<br />

Kronschatz bei Orsova, noch auf ungarischem Boden, an der<br />

rumänischen Grenze, vergraben ließ, bevor er selbst als »-Flüchtling das<br />

Land verlassen mußte«. Die mystische Ausstrahlungskraft der Krone auf<br />

Szemére bewirkte, daß er die Krone wie ein Kronhüter dem Lande zu<br />

erhalten suchte. Er fühlte sich vielleicht als provisorischer Kronhüter,<br />

obzwar er keiner war.<br />

Die Krone und die Krönungsinsignien wurden erst im Frühjahr 1853,<br />

durch einen die Nachforschungen leitenden kaiserlichen Major Titus<br />

Karger entdeckt. Dann wurde der Kronschatz in einem Dampfschiff nach<br />

Pest gebracht und von dort in einem Extrazug unter Führung von Erzherzog<br />

Albrecht dem Statthalter von Ungarn, nach Wien geschickt wo<br />

Kaiser Franz Joseph sie persönlich übernahm und befahl, sie unverzüglich<br />

ebenso feierlich nach ihrem gesetzlichen Aufbewahrungsort in die Ofener<br />

Burg zu überführen. Der Jubel der Bevölkerung war groß. Die Wiederauffindung<br />

der Krone bedeutete den ersten Hoffnungsstrahl für das von<br />

einem absolutistischen Regiment gegeißelten Ungarn, das sich nur allmählich<br />

von der Niederlage von 1849 erholte.<br />

4. Die Zeit des Dualismus (1867—1918)<br />

Als es 1867 zum Ausgleich mit Österreich kam, in welchem die historische<br />

Verfassung Ungarns »ex tunc 1848« wiederhergestellt wurde,<br />

achtete man mit großer Sorgfalt darauf, daß auch bei der Kronhut und<br />

der Wahl der Kronhüter, ganz im Sinne des historischen Staatsrechtes<br />

wie früher vorgegangen wurde. Man hatte zwei vakante Kronhütarslellen<br />

zu besetzen. Kronhüter Franz Ürményi, der in Dezember 1848<br />

die Krone dem Landeskommissar Kossuth übergeben hatte, war verstorben.<br />

Der andere Kronhüter, der Protestant Baron Nikolaus Vay, wurde<br />

Pálffy, János (v. Tárcsafalva) ein Mitglied des Landesverteidigungsausschusses,<br />

erzählt in seinen Erinnerungen: »Magyarországi és Erdélyi Urak/<br />

Erdélyi Szépmíves Céh 1939 2. Band, S. 94 unter dem Titel: Kossuth Lajos<br />

folgendes: »Täglich bewunderte seine Frau die Krönungsinsignien und probierte<br />

lächerlicherweise die Krone auf ihrem eigenen Kopf aus.«

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