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23 ANTON RADVANSZKY<br />
Außerdem, falls die Kronhut eine noch stärkere, bewaffnete Truppe<br />
benötigen würde, sollte diese, im Sinne des G. A. XVIII vom Jahre 1613<br />
zur Verfügung gestellt werden (»tempore autem generalis insurrectionis<br />
et alterius necessitatis vei periculi, dominus palatinus, mature de sufficientibus<br />
subsidiis pro conservatione coronae penes dominos conservatores<br />
provideat.«).<br />
Die Antwort Bethlens enthält seine feierliche »Resolution«, vom<br />
25. Juli 1621, verfaßt in seinem Lager von Érsekújvár (Neuhäusl, heute<br />
Nővé Zamky in der Slowakei, eine rein ungarische Stadt.) 62 Bethlen nahm<br />
im wesentlichen, mit kleineren Abänderungen, die Vorschläge bzw.<br />
Bedingungen Révays an. Er gab jedoch seine Zustimmung nur dazu, daß<br />
der Burgvogt von Ecsed (Capitaneus) und seine Waffenleute einen neuen<br />
Treueid auf seine Königliche Majestät (also Gabriel Bethlen) und die<br />
Heilige Krone in Anwesenheit des Herrn Kronhüters (coram Domino<br />
Conservatore) ablegen sollten. Er war damit einverstanden, daß der Herr<br />
Kronhüter in seinem Efomaligem Treueband — also Ferdinand gegenüber<br />
— bleibe (Ipse autem Dominus Conservator ut in pristino fidelitatis vinculo<br />
maneat, eo Sua Maiestas Regia contenta est). Das war eine interessante<br />
Kompromißlösung hinsichtlich der gegensätzlich geforderten Eidesleistungen.<br />
Denn Révay bestand darauf, daß die ganze militärische Besatzung<br />
der Burg Ecsed dem Kronhüter gegenüber den Treueid ablegte.<br />
Wir interpretieren das in dieser Hinsicht etwas unklare Antwortschreiben<br />
(Resolution Bethlens) so, daß er mit einer Eidesleistung der eigentlichen<br />
Kronwache bereits in Kaschau, bei der Übernahme der Krone, dem<br />
Kronhüter gegenüber einverstanden war. Er wollte jedoch die ausgedehnte<br />
Befestigungsanlage von Ecsed imit einer großen Besatzung unter seiner<br />
eigenen Konitrolle halten. Schließlich bemerkt Bethlen zum Schluß, daß<br />
er leider wegen der Kriegsereignisse, der Übergabe bzw. Übernahme der<br />
Krone, nicht persönlich beiwohnen könne.<br />
Nach dem Erhalt der »Resolution« fuhr Révay im August 1621 nach<br />
Kaschau, zur Übernahme der Krone. Nach ihrer Übergabe durch die<br />
Beauftragten Bethlens, begab er sich mit fünfzig Kronwächtern unter<br />
Begleitung der Vertreter der Komitate, nach der Burg Ecsed. Der schwierige<br />
Weg nahm viel Zeit in Anspruch. Dort angekommen, sandte Révay<br />
über seine Schwierigkeiten einen Bericht an Bethlen. Dessen Antwortschreiben<br />
vom 3. Oktober 1621 aus seinem Feldlager bei Strasnicza in<br />
Mähren, gibt Auskunft über diese großen Unannehmlichkeiten, weil der<br />
Text von Révays Bericht nicht erhalten blieb, bzw. das Konzept dazu im<br />
Révay'schen Familienarchiv nicht aufgefunden wurde. Auf Révays Beschwerde,<br />
daß sein Gehalt und der Sold der Kronwache, ganz einfach<br />
nicht ausgezahlt wird, ermächtigt Bethlen ihn, sein Gehalt und den Sold<br />
der Kronwache aus der staatlichen Grundsteuer (Dica) selbst einzutreiben.<br />
Bethlen zeigt dabei Verständnis, daß der Burghauptmann von Ecsed<br />
»utrius que conservatorum in arcis portas, munitiones, milites, aequalis<br />
authoritas sit et potestas.« Die oben zitierten Worte Révays sinngemäß<br />
entsprechen.<br />
02 Siehe bei Szilágyi, Anhang Dokument Nr. XXXIII. S. 82—84.