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26<br />

ANTON RADVANSZKY<br />

fernung nicht um seine Besitzungen kümmern könne. Zum Schluß weist<br />

er seinen Abgesandten Féja an, den Inhalt seines Schreibens seinem<br />

Amtskollegen Grafen Stephan Pálffy mitzuteilen.<br />

Als Petrus de Rewa das oben erwähnte Schreiben nach Tyrnau<br />

absandte, begannen bereits die Friedensverhandlungen zwischen Ferdinand<br />

und Gabriel Bethlen in Haiinburg. Dennoch gingen die Kämpfe<br />

fast überall weiter. Ein Waffenstillstand wurde nur zwischen Tyrnau,<br />

dem provisorischen Aufenthaltsort Bethlens, und Hainburg eingehalten.<br />

Petrus de Rewa mußte tatsächlich befürchten, daß Bethlen und seine<br />

Anhänger die Krone in eine entferntere Gegend zu überführen beabsichtigten,<br />

da Ferdinands Truppen im Felde erfolgreich waren. Der Reichspalatin,<br />

ermutigt durch die 'militärische Lage, 'bezog offen Stellung für<br />

Ferdinand und die Mehrheit der ungarischen Stände folgte seinem<br />

Beispiel. In dieser Bedrängnis richtete Bethlen am 24. März 1621 ,an Révay<br />

ein persönliches Schreiben, in dem er ihn auf Grund der in Tyrnau<br />

verbreiteten Gerüchte warnte, vor den in kaiserlichen Diensten stehenden<br />

Kosaken, die aus Polen kommend gegen Altsohl zogen, um sich mit<br />

Hilfe des in diesen geheimen Plan eingeweihten Kronhüters Stephan<br />

Pálffy, der Krone im Namen Ferdinands zu bemächtigen. — Darum<br />

verlangte Bethlen von Révay, daß falls Pálffy in Altsohl erschiene, er<br />

ihn keinesfalls in die Burg hineinlassen dürfe, sondern ihn, Bethlen, über<br />

aie Ereignisse auf dem laufenden halten solle 56 .<br />

Das Gerücht bewahrheitete sich nicht. Bethlen war jedoch gezwungen,<br />

den Rückzug vor den Truppen Ferdinands, aus Tyrnau anzutreten.<br />

Er kam mit seinem geschwächten kleinen Heer am 27. oder 28. April 1621<br />

in Altsohl an, wo er sich entschloß, die Krone nach einem für ihn sichereren<br />

Ort mitzunehmen. Es kam zu einem heftigen Wortwechsel zwischen<br />

Gabriel Bethlen und Petrus de Rewa, der sich auf seinem Amtseid und<br />

auf die Abwesenheit seines Amtskollegen berufend, die Übergabe der<br />

Krone verweigerte. Der moralische Widerstand Révays, an einen physischen<br />

war nicht zu denken, hatte jedoch einen gewissen Erfolg: Bethlen<br />

nahm zwar die Heilige Krone sicherheitshalber aus eigener »-königlichen<br />

Machtvollkommenheit« mit sich, versprach aber feierlich Révay, daß er<br />

sie unter keinen Umständen ins Ausland überführen lassen werde. Ihr<br />

zukünftiges Schicksal sollte durch Beschluß des nächsten Reichstages entschieden<br />

werden 57 ,<br />

Bethlen kam mit der Krone am 14. Mai nach Kaschau an (ungarisch:<br />

Kassa, heute Kosice in der Slowakei). Dorthin hatte er für Anfang Juni<br />

einen Reichstag einberufen. Die Krone mit den Krönungsinsignien wurden<br />

in Bethlens Privatschatzkammer verschlossen. Gemäß seinem feierlichen<br />

Versprechen überließ Bethlen die Entscheidung über die Krone<br />

dem Reichstag. Die in Kaschau versammelten Stände forderten Révay<br />

58 Siehe bei Szilágyi im Anhang: Dokument Nr. XX. S. 62, im Révay'schen<br />

Familienarchiv.<br />

67 Siehe bei Szilágyi, Anhang Dokument Nr. XXVI. S. 69—70. Das feierliche<br />

Gewährschreib an Bethlens an Réway: Altsohl, 28. April 1621, im Révay'<br />

sehen Familienarchiv.

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