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DEUTSCHE ANSIEDLER<br />

149<br />

lassungsbrief konnte von den oberen Behörden, von der Landesregierung<br />

oder vom Militärpiraefekt ausgestellt werden. Diese BeschrärDkung verringerte<br />

weiter die sowieso nicht sehr umfangreiche Einwanderung 31 .<br />

Es gab nicht nur Einwanderung, sondern — wie das schon auch<br />

früher geschehen war — auch Auswanderung aus der Stadt. So ging<br />

z. B. 1775 der Fleischhauer Anton Pudler bankrott. Der Rat beschloß,<br />

»daß er als Steuerzahler unnützlich ist und deshalb soll die Stadt ihn<br />

loswerden«. Er wurde zum Verlassen der Stadt gezwungen. — Der<br />

Rotgerber August Schäntz kaufte ein zusätzliches Haus in Pest und hielt<br />

sich meistens dort auf, betrieb aber sein Stuhlweißenburger Handwerk<br />

noch weiter. Der Magistrat bewilligte, mit Rücksicht darauf, daß derselbe<br />

hier Steuern zahlte, weiterhin die Ausübung des Gewerbes* 2 .<br />

Das Steuerzahlen war ein wichtiger Standpunkt bei der Bewilligung<br />

des Aufenthaltes. Andreas Fischer z. B. hielt sich schon längere<br />

Zeit in der Stadt auf, als er 1788 vom Magistrat aufgefordert wurde,<br />

entweder Steuern zu zahlen oder die Stadt zu verlassen. — Im selben<br />

Jahr veranlaßte der Stadtrat beim Komitat die Kurrendierung des<br />

Fleischhauers Matthias Sommer, der ohne seine Steuerschulden zu zahlen,<br />

aus der Stadt entsprungen sei 33 .<br />

Der städtische Steuereinnehmer (Perceptor) führte ein spezielles Verzeichnis<br />

über die Leute, die ohne ihre Steuerschulden zu begleichen aus<br />

der Stadt gezogen waren. 1791 siedelte z. B. Johann Piller, ohne seine<br />

Steuern zu zahlen, in den Marktflecken Mór über. — 1796 verzichtete<br />

der aus Wien stammende und seit 1789 in der Stadt ansässige Kaufmann<br />

Anton Hadaun auf sein Bürgerrecht. Der Rat protokollierte den Verzicht<br />

und Hadaun bekam ein Zeugmas darüber 34 .<br />

Die Sprache der Bevölkerung und der Stadtverwaltung war gleichzeitig<br />

Deutsch und Ungarisch. Von den Beamten wurden lateinische,<br />

ungarische und deutsche Sprachkentnisse gefordert. Seit 1773 verlangte<br />

die Ungarische Hofkammer die Eingaben von der Stadt in deutscher<br />

Sprache. — 1774 gab es nur 12 ungarische Räte im Magistrat. — 1787<br />

wurde Ludwig Székely als Notar nicht angestellt, weil er nur deutsch<br />

konnte 35 .<br />

Einem Bericht aus dem Jahre 1790 nach war jedes Mitglied des Magistrats<br />

der ungarischen und deutschen Sprache kundig. — Die Protokolle<br />

des Wirtschaftsrates wurden seit dem 26. September 1804, die<br />

Stadtratsprotokolle seit 1811 ungarisch geführt 36 .<br />

31 Prot. sess. 19. Aug. 1796. No 1133.<br />

32 Prot. sess. 31. März 1775.; 10. Aug. 1787. No 824.<br />

33 Prot. sess. 21. Apr. 1788. No 648.; 20. Mai. No 781.<br />

34 Prot. sess. 27. Febr. 1789. No 205.; 25. Sept. No 1226.<br />

21. Jan. 1791. No 91.; 18. Febr. No 202.<br />

20. Febr. 1796. No 293.<br />

35 Prot. sess. 10. Sept. 1773.; 10. Sept. No 921.<br />

Hofkammerarchiv, Wien. Camerale Ungarn. Fase. 26/518. 152/1774. Febr.<br />

36 Ungarisches Staatsarchiv. Budapest. E210. Miscellanea. No 2. Civitatensia.<br />

25. Jun. 1790.<br />

Prot. sess. 4. Okt. 1805. No 1374.

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