28.02.2014 Aufrufe

Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA

Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA

Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dmytro Zlepko,<br />

Bonn<br />

Die letzten Báthorys (1575—1613) und die Reformation in Siebenbürgen<br />

Nach Siebenbürgen konnte die Reformation sehr schnell vordringen.<br />

Schon um das Jahr 1520 haben »Hermannstädter Kaufleute einige Schriften<br />

Luthers von der Leipziger Messe« 1 mitgebracht. Im Lande selbst<br />

setzte sich für die Verbreitung der neuen Lehre der 1521 von König<br />

Ludwig von Ungarn (t 1526) zum Königsrichter von Hermannstadt und<br />

zum Grafen der sachlichen Nation eingesetzte Marcus Pemflinger ein.<br />

Es scheint ein energischer Parteigänger der reformatorischen Richtung<br />

gewesen zu sein. Verschub zur Verbreitung der neuen Lehre leistete auch<br />

der Niedergang der katholischen Geistlichkeit.<br />

Die lutherische Bewegung konnte sich ohne Hindernisse verbreiten.<br />

Wir haben keine Anzeichen dafür, daß die Einführung der neuen Lehre<br />

durch Scheiterhaufen, bzw. durch Bartholomäusnächte gekennzeichnet<br />

wäre. Wenn man die kurzen Perioden der Statthalterschaft des von Wien<br />

nach der Ermordung Martinuzzis 1551 eingesetzten Generals Gastaldo<br />

und den Einmarsch General Bastas zu Ende des 16. Jahrhunderts unberücksichtigt<br />

läßt, wird die Reformation in Siebenbürgen im wesentlichen<br />

von Religionsgesprächen bestimmt.<br />

Die Schlacht von Mohács 1526, und die beinahe vollständige Einverleibung<br />

Ungarns ins Osmanenreich hat zur Folge, daß Siebenbürgen<br />

Zufluchtsort und gleichzeitig Sammelbecken der ungarischen Nation wird.<br />

Ohne Zweifel treten die poditisohen Probleme in dein Vordergrund, die<br />

religiösen bleiben jedoch eng mit den politischen verflochten. Deutlich<br />

wird dies hauptsächlich in der Religionspolitik Siebenbürgens im 16.<br />

Jahrhundert.<br />

Obwohl die katholischen Adeligen bis 1550 deutlich in der Mehrzahl<br />

sind, lehnt der Landtag von Karlsburg 1534 ein Verbot des Religions wechseis<br />

ab. Ab 1550 können wir auf den Landtagen eine adelige protestantische<br />

Mehrheit ausmachen 2 . Der Landtag von Tharenbuing (Torda) 1568<br />

garantierte sowohl den Katholiken als auch den Protestanten (welche<br />

sich schon in Kalvinisten und Lutheraner gespalten hatten) freie Religionsausübung.<br />

Im Jahre 1561 wird der sächsisch-lutherischen Kirche<br />

und 1563 den Szeklern die Religionsfreiheit verbrieft. Es kann angenommen<br />

werden, daß 1564 die allgemeine Duldung der Konfessionen zum<br />

Staatsprinzip in Siebenbürgen erhoben wurde. Die Lage der Katholischen<br />

Kirche in Siebenbürgen war bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts weder<br />

gut noch schlecht, ihr Einfluß aber unbedeutend. Die Gebiete des Königreichs<br />

Ungarn unter der Türkenherrschaft waren für die katholische<br />

Kirche verloren. Beim Übergang ins 17. Jahrhundert zählten die zwei<br />

ungarischen Erzbistümer und die 12 Bistümer nur <strong>30</strong>0 Priester in hun-<br />

1 Schmidt, Zur Geschichte, S. 232.<br />

8 Révész, Helvetische Reformation, S. 82—83; Schmidt, Zur Geschichte,<br />

S. 232.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!