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114<br />
ANTON CZETTLER<br />
seinem Vorgänger einen stabilen Staat, dessen internationale Stellung<br />
in Europa unbestritten war. Er wollte diese Stellung Siebenbürgens<br />
nicht leichtfertig aufs Spiel setzen umd enthielt sich riskanten (außenpolitischen<br />
Experimenten. Kurz nach seiner Wahl zum Fürsten kam es zu<br />
einem Zusammenstoß mit den königlichen Truppen um den Besitz der<br />
Stadt und Festung Munkács. Der Palatin, Miklós Eszterházy, wollte<br />
diese Angelegenheit zu einem schärferen Auftritt benützen, da er sich<br />
mit der Idee eines von der ungarischen Krone losgelösten Siebenbürgens<br />
nicht abfinden konnte. Der Friede wurde durch die Intervention von<br />
Fürstprámas Pázmány «gerettet, der — ähnlich wie früher P.alaitim<br />
házy 9e — die Unabhängigkeit des Fürstentums als einen wichtigen,<br />
ungarischen nationalen Interessen dienenden Pfeiler des mitteleuropäischen<br />
Gleichgewichts betrachtete 93 .<br />
Viel bedrohlicher war ein türkischer Angriff gegen Siebenbürgen im<br />
Jahr 1636 als Stefan Bethlen, der Bruder des verstorbenen Fürsten mit<br />
türkischer Hilfe den Fürstenthron erwerben wollte. Rákóczi lieferte den<br />
Eindringlingen am 1. Oktober 1636 bei Szalonta eine schwere Niederlage.<br />
Sein Sieg über die Türken trug zu seinem internationalen Ansehen<br />
wesentlich bei 94 .<br />
Auch die Beziehungen zu den zwei rumänischen Woiwodschaften<br />
wurden während der Regierungszeit Georg I. Rákóczis wieder enger.<br />
Nach langem Zögern leistete der Fürst dem Führer der aufständischen<br />
Bojaren der Walachei, Brancoveanu, Hilfe, als gegen die unterträgliche<br />
Herrschaft der Fanarioten 95 eine Revolte ausgebrochen war. Als Folge<br />
seiner Unterstützung ernannte die Pforte Matthei Besarab zum Woiwoden.<br />
Als dann zwischen der Moldau und der Walachei ein Krieg ausbrach,<br />
war es Rákóczi, der den moldauischen Woiwoden, Lupu, mit seinem<br />
wal achischen Gegner versöhnte. Der Friedensvertrag der zwei Woiwoden<br />
wurde 1638 in Karlsburg (Gyulafehérvár) unterzeichnet 96 . Von diesem<br />
Zeitpunkt an unterhielt Rákóczi gute Beziehungen zu beiden rumänischen<br />
Woiwoden, die ihm 1644 — als er auf der Seite seiner Verbündeten<br />
in den Dreißigjährigen Krieg eintrat — sogar Hilfstruppen zur Verfügung<br />
stellten. Das Bündnis Siebenbürgens mit den zwei rumänischen<br />
Staaten, welches Sigismund und Gabriel Báthory aber auch Gabriel<br />
Bethlen erfolglos anstrebten, konnte jetzt realisiert werden, da die zwei<br />
Mächte, die einer solchen Union bisher im Wege standen, Polen und das<br />
Siebenbürgen und der Bruder des verstorbenen Fürsten, Stefan Bethlen,<br />
stand ihr als Regent bei. Nachdem aber Katherine von Brandenburg dem<br />
katholischen Glauben zuneigte, mußte sie das Fürstentum verlassen und<br />
die Stände wählten Georg Rákóczi zum Fürsten.<br />
Vgl. mit Anmerkung 72.<br />
K o r n i s , Pázmány, S. 31 ff.<br />
Die Pforte hat diese Niederlage hingenommen, da sie mit Persien in einen<br />
lange andauernden Krieg verwickelt war.<br />
Fanarioten nannte man die von der Pforte begünstigte griechische Führungsschicht<br />
in den rumänischen Woiwodschaften. Der Name stammt von »Fanar«,<br />
dem von Griechen bewohnten Stadtteil Konstantinopels.<br />
Makkai, L.: Magyar-román közös múlt. S. Ill ff.