Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA
Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA
Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KRONHÜTER 3<br />
Was sagt nun dieser interessante Text des Donationsschreibens?<br />
Es erklärt, daß die Ersatzkrone, mit der zuerst König Karl Robert gekrönt,<br />
durch den päpstlichen Legaten gesegnet und für gut 'befunden wurde<br />
(benedicta et auctorizata) und daß diese Krönung nach dem sanktionierten<br />
Brauch des Königreiches durch den Erzbischof von Gran vollzogen wurde.<br />
Obwohl diese Krönungsart nach dem erwähnten Schreiben des Königs<br />
vollkommen zufriedenstellend war, kam es doch zu einer zweiten Krönung<br />
mit der zurückgewonnenen Stephanskrone. Die Gründe, die das Schreiben<br />
des Königs dafür angibt, sind sehr aufschlußreich: »ut opinioni gentis<br />
ungaricae satisfieret et ut scandalum de medio vulgo tolleretur«: »um<br />
der ungarischen öffentlichen Meinung Genüge zu leisten und dem Skandal<br />
beim Volke ein Ende zu machen«; darum ließ sich der König noch<br />
einmal durch denselben Erzbischof Thomas nach althergebrachtem festlichem<br />
Brauch mit der heiligen Stephanskrone krönen. — Aus den erwähnten<br />
Worten des königlichen Donationsschreibens geht deutlich hervor,<br />
daß bereits damals die öffentliche Meinung des Landes die Krönung<br />
des Königs mit der Stephanskrone forderte und eine Krönung mit einer<br />
Ersatzkrone als ein »Scandalum-« betrachtete.<br />
Während dieser Zeit wurden die Stephanskrone und die Krönungsinsignien<br />
weiterhin in Stuhlweißenburg vom Dompropst bzw. in seinem<br />
Auftrage vom »Gustos Canonicus« aufbewahrt bis es 1349 unter der<br />
Regierung von König Ludwig dem Großen zu einem ernsten Fall der<br />
Untreue seitens des »Custos Canonicus« kam. — In einem Donationsschreiben<br />
des großen Königs aus dem Jahre 1349 — an seine Mutter der<br />
Königswitwe Elisabeth — lesen wir nämlich, daß der »Custos Canonicus«<br />
Johannes von einem Gericht zu lebenslänglicher Haft mit Güterkonfiskation<br />
verurteilt wurde, weil er aus dem Grab von König Karl Robert<br />
Juwelen geraubt hatte 7 .<br />
Damit fand auch die privilegierte Stellung der Kirche von Stuhlweißenburg<br />
als Hortungsstelle der Krone und der Krönungsinsignien,<br />
wahrscheinlich ein Ende. — Es ist anzunehmen, daß infolge dieses Ereigmarom,<br />
Thomae, Archiepiscopo Strigoniensi in fidelitatis praemium datas,<br />
confirmât Segedini IV Nonas Augusti.<br />
»quia corona Sancti Regis Stephani, progenitoris nostri qua de more gentis<br />
Ungaricae, reges Ungariae soient coronari, per infidèles illicitos detentores<br />
rapta detinebatur; nova corona specialiter pro nobis fabricata, per eundem<br />
Dominum Legatum benedicta et auctorizata, per ipsum Dominum Thomam<br />
Archiepiscopum, iuxta consuetidunem regni nostri approbatam... ipso novo<br />
diademate extitimus coronati; et licet huiusmodi coronationis modus sufficiens<br />
extitisset, tarnen ut opinioni gentis ungaricae satisfieret et ut scandalum<br />
de medio vulgi tolleretur, recuperata et rehabita per sollicitam curam<br />
eiusdem Domini Archiespiscopi, ipsa sacra corona ab illicitis detentoribus;<br />
rursum in loco debito, videlicet in Alba Regali, ubi soli tum est ab antiquo<br />
reges Ungariae coronari, facta convocatione universorum praelatorum, Baronum<br />
fidelium Regni nostri, observatoque solemnitate consueta et a progenitoribus<br />
nostris constituta, solium nostri regiminis conscendimus et de<br />
manibus eiusdem Domini Thomae Archiepiscopi dyademate regio, videlicet<br />
eadem sacra corona de novo extitimus coronati.<br />
' Fejér, Codex Diplomaticus, T. 9. V. 1. S. 644—645.