Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...

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28.02.2014 Aufrufe

Literatur Gabe von PGE 2 und PGF 2α an der longitudinalen Muskelschicht der Tunica muscularis eine Steigerung der Kontraktilität und an der zirkulären Muskelschicht der Tunica muscularis kein Effekt oder eine Kontraktilitätshemmung beobachtet. PGI 2 hingegen führt zu keinem Effekt an der longitudinalen Muskelschicht der Tunica muscularis und hemmt die Kontraktilität der zirkulären Muskelschicht der Tunica muscularis (VAN HOOGMOED et al. 2000). Die beiden Studien deuten schon die Komplexität der Wirkung der Prostaglandine an. Zusätzlich führte in einer Studie am equinen Ileum die Gabe von Prostaglandinantagonisten zu keiner Beeinflussung der Ileumkontraktilität (MENOZZI et al. 2009). Die Autoren deuten dies so, dass die durch COX-Hemmer verursachte Hemmung der Darmkontraktilität nicht auf Prostaglandine zurückzuführen ist. Bei Ponys, denen intravenös Endotoxine verabreicht wurden, konnte eine Unterbrechung der physiologischen Motilität von Magen, Dünn- sowie Dickdarm festgestellt werden. Dieselben Effekte konnten bei intravenöser Verabreichung von PGE 2 und weniger stark bei PGI 2 und PGF 2α beobachtet werden. Diese Ergebnisse deuten daraufhin, dass die bei Gabe von Endotoxinen beobachtete Reduktion der Darmmotilität eventuell auf die Wirkung der Prostaglandine zurückzuführen ist (KING u. GERRING 1991). Die kombinierte Hemmung sowohl der Stickstoffmonoxid- als auch Prostaglandinsynthese führte zu einem signifikant stärkeren Anstieg der Muskelkontraktilität (um das 6,8-Fache) im Vergleich zur alleinigen Gabe eines selektiven COX-2- bzw. iNOS-Inhibitors, was auf einen synergistischen Effekt der beiden Substanzen hinweist (KALFF et al. 2003). Die genannten Studien deuten daraufhin, dass sowohl COX-2- als auch iNOS-Inhibitoren die Auswirkungen von intestinaler Manipulation und Entzündungsreaktion einschränken und der Entstehung eines postoperativen Ileus entgegen wirken könnten (KALFF et al. 2000, 2003; SCHWARZ et al. 2001, 2004; TÜRLER et al. 2002; VAN HOOGMOED et al. 2002a). 2.3.2.3 Hypocalcämie- und Hypomagnesiämie Auch Elektrolytimbalancen scheinen die Entstehung eines POI zu begünstigen. Bei einem Großteil der Pferde, die aufgrund eines akuten Abdomens vorgestellt und 36

Literatur anschließend einer Kolikoperation unterzogen werden, sind die Blutplasmaspiegel an ionisiertem Calcium (iCa 2+ ) und ionisiertem Magnesium (iMg 2+ ) erniedrigt (DART et al. 1992; GARCIA-LOPEZ et al. 2001; DELESALLE et al. 2005), wobei beide Elektrolyte bei strangulierenden Darmerkrankungen signifikant geringer waren als bei nicht strangulierenden (GARCIA-LOPEZ et al. 2001). Bei den Pferden, die vor der Operation einen sehr niedrigen Calciumspiegel aufwiesen, war die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung eines POI signifikant höher (12-Fach) als im Vergleich zu Pferden, bei denen die Calciumkonzentration bei Vorstellung innerhalb des Referenzbereiches lag (DELESALLE et al. 2005). Pferde mit einem POI zeigten an Tag 3, 5 und 7 signifikant erniedrigte iMg 2+ und an Tag 3 signifikant erniedrigte iCa 2+ Konzentrationen (GARCIA-LOPEZ et al. 2001). Für DELESALLE et al. (2005) ist eine Hypocalcämie beim kolikenden Pferd sowohl für die Prognose in Hinblick auf die Entwicklung eines POI als auch für das Überleben des Pferdes von Bedeutung. 2.4. Die Cyclooxygenasen 2.4.1 Allgemeines zu Cyclooxygenasen Die Cyclooxygenase (COX) oder auch Prostaglandin H 2 -Synthase katalysiert die ersten beiden Schritte der Prostanoidbiosynthese. Diese beinhalten die Oxidation des Substrates Arachidonsäure zu Prostaglandin G 2 und die anschließende Reduktion zu Prostaglandin H 2 . Aus Prostaglandin H 2 werden durch verschiedene Enzyme die primären Prostanoide PGE 2 , PGF 2α , PGD 2 , PGI 2 , TXA 2 synthetisiert (VANE et al. 1998). Dieses ist in Abb. 2 dargestellt. 37

Literatur<br />

Gabe von PGE 2 <strong>und</strong> PGF 2α an der longitudinalen Muskelschicht der Tunica<br />

muscularis eine Steigerung der Kontraktilität <strong>und</strong> an der zirkulären Muskelschicht der<br />

Tunica muscularis kein <strong>Effekt</strong> oder eine Kontraktilitätshemmung beobachtet. PGI 2<br />

hingegen führt zu keinem <strong>Effekt</strong> an der longitudinalen Muskelschicht der Tunica<br />

muscularis <strong>und</strong> hemmt die Kontraktilität der zirkulären Muskelschicht der Tunica<br />

muscularis (VAN HOOGMOED et al. 2000). Die beiden Studien deuten schon die<br />

Komplexität der Wirkung der Prostaglandine an. Zusätzlich führte in einer Studie am<br />

equinen Ileum die Gabe von Prostaglandinantagonisten zu keiner Beeinflussung der<br />

Ileumkontraktilität (MENOZZI et al. 2009). Die Autoren deuten dies so, dass die<br />

durch COX-Hemmer verursachte Hemmung der Darmkontraktilität <strong>nicht</strong> auf<br />

Prostaglandine zurückzuführen ist.<br />

Bei Ponys, denen intravenös Endotoxine verabreicht wurden, konnte eine<br />

Unterbrechung der physiologischen Motilität von Magen, Dünn- sowie Dickdarm<br />

festgestellt werden. Dieselben <strong>Effekt</strong>e konnten bei intravenöser Verabreichung von<br />

PGE 2 <strong>und</strong> weniger stark bei PGI 2 <strong>und</strong> PGF 2α beobachtet werden. Diese Ergebnisse<br />

deuten daraufhin, dass die bei Gabe von Endotoxinen beobachtete Reduktion der<br />

Darmmotilität eventuell auf die Wirkung der Prostaglandine zurückzuführen ist (KING<br />

u. GERRING 1991).<br />

Die kombinierte Hemmung sowohl der Stickstoffmonoxid- als auch<br />

Prostaglandinsynthese führte zu einem signifikant stärkeren Anstieg der<br />

Muskelkontraktilität (um das 6,8-Fache) im Vergleich zur alleinigen Gabe eines<br />

selektiven COX-2- bzw. iNOS-Inhibitors, was auf einen synergistischen <strong>Effekt</strong> der<br />

beiden Substanzen hinweist (KALFF et al. 2003). Die genannten Studien deuten<br />

daraufhin, dass sowohl COX-2- als auch iNOS-Inhibitoren die Auswirkungen von<br />

intestinaler Manipulation <strong>und</strong> Entzündungsreaktion einschränken <strong>und</strong> der Entstehung<br />

eines postoperativen Ileus entgegen wirken könnten (KALFF et al. 2000, 2003;<br />

SCHWARZ et al. 2001, 2004; TÜRLER et al. 2002; VAN HOOGMOED et al. 2002a).<br />

2.3.2.3 Hypocalcämie- <strong>und</strong> Hypomagnesiämie<br />

Auch Elektrolytimbalancen scheinen die Entstehung eines POI zu begünstigen. Bei<br />

einem Großteil der Pferde, die aufgr<strong>und</strong> eines akuten Abdomens vorgestellt <strong>und</strong><br />

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