Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...
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Diskussion sowohl in den Endothelzellen als auch in den glatten Muskelzellen und der Adventitia von Gehirnarterien nach Ischämie beobachtet (DOMOKI et al. 1999). Ein möglicher Grund für die fehlende Feststellung eines COX-2-Anstiegs nach Schädigung könnte sein, dass die gewählte deskriptive Auswertung einer Quantifikation der COX-2-Expression in den Endothelzellen nicht gerecht wird. In Folgearbeiten könnte deswegen die Anzahl an Blutgefäßen pro Schicht bestimmt und diese mit der Anzahl an positiven Blutgefäßen pro Schicht in Relation gesetzt werden, um so eine statistische Aussage treffen zu können. Eine andere Ursache könnte in den Speziesund Organunterschieden liegen, die eine Vergleichbarkeit mit der vorliegenden Arbeit einschränken. 5.4 Zusammenfassende Diskussion und Ausblick Die Identifikation der Zellen, die in der Tunica muscularis und Tunica serosa des equinen Jejunums die COX-1 und COX-2 produzieren, was beim Pferd bis jetzt nicht beschrieben ist, konnte mit der Immunhistochemie erfolgreich durchgeführt werden. Dadurch hat man jetzt eine Vorstellung davon, wo die COX-Isoformen im Bereich der Tunica muscularis und Tunica serosa des equinen Jejunums exprimiert werden. Um eine quantitative Aussage zu treffen sowie die Aktivität der Enzyme beurteilen zu können, sollten in zukünftigen Studien andere molekularbiologische Methoden berücksichtigt werden. Für die quantitative Bestimmung der COX-Isoformen in der Tunica muscularis des equinen Darms ist die quantitative PCR und für die semiquantitative Bestimmung der Western Blot besser geeignet. Diese beiden Methoden sind an anderen Organsystemen sowie Darmschichten erfolgreich zur Quantifizierung der COX eingesetzt worden: Western Blot (ZIMMERMANN et al. 1998; DOMOKI et al. 1999; PORCHER et al. 2004; TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2007b; COOK et al. 2009a; MATYJASZEK et al. 2009; MARSHALL et al. 2011), PCR (ZIMMERMANN et al. 1998; DOMOKI et al. 1999; HILTON et al. 2011). Zur Aktivitätsbestimmung und Überprüfung des Einflusses der NSAIDs könnte eine Quantifizierung von Prostaglandinen durchgeführt werden. Für die Tunica muscularis des equinen Darms ist keine Studie bekannt, die dieses untersucht hat. Mehrere Studien beschreiben dieses Vorgehen unter anderem für die Tunica mucosa des equinen Jejunums mit einem ELISA-Kit (CAMPBELL u. BLIKSLAGER 2000; 172
Diskussion TOMLINSON u. BLIKSLAGER 2005) bzw. für porcine und humane Endothelzellen mit einem Radioimmunoassay (PARFENOVA et al. 2001). Die deutliche Infiltration von neutrophilen Granulozyten nach Ischämie und Reperfusion in die Tunica muscularis und Tunica serosa von nicht manipulierten Jejunumabschnitten liefert Hinweise auf ein panenteritisches Geschehen. Außerdem ist ein durch die Ischämie und Reperfusion induzierter systemischer Effekt denkbar, der zum einen die Infiltration in dem nicht manipulierten Jejunum erklären könnte und zum anderen auch in anderen Organen eine Entzündungsreaktion hervorgerufen haben könnte. Dagegen scheinen die eosinophilen Granulozyten im Rahmen einer Schädigung durch Ischämie und Reperfusion in den untersuchten Schichten Tunica muscularis und Tunica serosa des equinen Jejunums eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die COX-1 wird im Stratum circulare der Tunica muscularis des equinen Jejunums in verschieden starker Ausprägung konstitutiv exprimiert. Warum sich die Expression vor allem auf die Ringmuskelschicht ausprägt und in der Längsmuskelschicht nur sehr selten in schwacher Ausprägung beobachtet wurde, ist fraglich und sollte weiter untersucht werden. Bei der COX-2 wurde in den Muskelzellen eine wesentlich geringere Expression als bei der COX-1 festgestellt und diese vor allem im Stratum longitudinale der Tunica muscularis. Zudem scheint die COX-2 im equinen Jejunum ein induzierbares Enzym zu sein. Eine Motilitätsstudie am equinen Colon beobachtete eine erhöhte Kontraktilität der longitudinalen Muskelschicht, nicht aber der zirkulären Muskelschicht nach Gabe von PGE 2 und PGF 2α und eine generelle Reduktion der Kontraktilität unabhängig von der Muskelorientierung nach Gabe von selektiven und nichtselektiven NSAIDs (VAN HOOGMOED et al. 2000). Ob dies auch für das equine Jejunum zutrifft und ob ein Zusammenhang mit der COX-Expression festgestellt werden kann, muss in weiteren Studien untersucht werden. Das gewählte Modell war nicht geeignet die ursprüngliche Fragestellung, den Effekt von selektiven und nicht selektiven NSAIDs auf die Entzündungsreaktion von durch Ischämie und Reperfusion geschädigtem equinen Jejunum, ausreichend zu beantworten. Daher sollte die klinische Relevanz der NSAIDs bei Schädigung des 173
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Diskussion<br />
TOMLINSON u. BLIKSLAGER 2005) bzw. für porcine <strong>und</strong> humane Endothelzellen<br />
mit einem Radioimmunoassay (PARFENOVA et al. 2001).<br />
Die deutliche Infiltration von neutrophilen Granulozyten nach Ischämie <strong>und</strong><br />
Reperfusion in die Tunica muscularis <strong>und</strong> Tunica serosa von <strong>nicht</strong> manipulierten<br />
Jejunumabschnitten liefert Hinweise auf ein panenteritisches Geschehen. Außerdem<br />
ist ein durch die Ischämie <strong>und</strong> Reperfusion induzierter systemischer <strong>Effekt</strong> denkbar,<br />
der zum einen die Infiltration in dem <strong>nicht</strong> manipulierten Jejunum erklären könnte <strong>und</strong><br />
zum anderen auch in anderen Organen eine Entzündungsreaktion hervorgerufen<br />
haben könnte. Dagegen scheinen die eosinophilen Granulozyten im Rahmen einer<br />
Schädigung durch Ischämie <strong>und</strong> Reperfusion in den untersuchten Schichten Tunica<br />
muscularis <strong>und</strong> Tunica serosa des equinen Jejunums eine untergeordnete Rolle zu<br />
spielen. Die COX-1 wird im Stratum circulare der Tunica muscularis des equinen<br />
Jejunums in verschieden starker Ausprägung konstitutiv exprimiert. Warum sich die<br />
Expression vor allem auf die Ringmuskelschicht ausprägt <strong>und</strong> in der<br />
Längsmuskelschicht nur sehr selten in schwacher Ausprägung beobachtet wurde, ist<br />
fraglich <strong>und</strong> sollte weiter untersucht werden. Bei der COX-2 wurde in den<br />
Muskelzellen eine wesentlich geringere Expression als bei der COX-1 festgestellt<br />
<strong>und</strong> diese vor allem im Stratum longitudinale der Tunica muscularis. Zudem scheint<br />
die COX-2 im equinen Jejunum ein induzierbares Enzym zu sein. Eine<br />
Motilitätsstudie am equinen Colon beobachtete eine erhöhte Kontraktilität der<br />
longitudinalen Muskelschicht, <strong>nicht</strong> aber der zirkulären Muskelschicht nach Gabe von<br />
PGE 2 <strong>und</strong> PGF 2α <strong>und</strong> eine generelle Reduktion der Kontraktilität unabhängig von der<br />
Muskelorientierung nach Gabe von selektiven <strong>und</strong> <strong>nicht</strong>selektiven NSAIDs (VAN<br />
HOOGMOED et al. 2000). Ob dies auch für das equine Jejunum zutrifft <strong>und</strong> ob ein<br />
Zusammenhang mit der COX-Expression festgestellt werden kann, muss in weiteren<br />
Studien untersucht werden.<br />
Das gewählte Modell war <strong>nicht</strong> geeignet die ursprüngliche Fragestellung, den <strong>Effekt</strong><br />
von selektiven <strong>und</strong> <strong>nicht</strong> selektiven NSAIDs auf die Entzündungsreaktion von durch<br />
Ischämie <strong>und</strong> Reperfusion geschädigtem equinen Jejunum, ausreichend zu<br />
beantworten. Daher sollte die klinische Relevanz der NSAIDs bei Schädigung des<br />
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