Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...

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28.02.2014 Aufrufe

Diskussion Morphologie Hinweise darauf, dass es sich bei den Zellen eventuell um Lymphozyten handeln könnte. Der Zelltyp B hatte eine spindelförmige Form, teilweise mit zytoplasmatischen Fortsätzen. Die Färbung war homogen, wobei die Fortsätze nur eine schwache bis keine Färbung aufwiesen. Die Morphologie gibt Hinweise, dass es sich bei den Zellen um Fibroblasten handeln könnte. Zusätzlich wurden Zellen vom Typ C festgestellt. Diese wurden selten beobachtet, waren im Vergleich zum Typ A größer und zeigten eine schwächere Anfärbung. In der Form waren sie rund mit unregelmäßiger Oberfläche. Die Morphologie gibt Hinweise darauf, dass es sich um Makrophagen handeln könnte. Die Vermutung, dass es sich beim Zelltyp A und C um eingewanderte oder aktivierte gewebsständige Immunzellen handelt, wird von den Ergebnissen verschiedener Studien unterstützt. So beschreiben Studien an Tunica mucosa und Tela submucosa des equinen Colon ebenfalls COX-2 positive Immunzellen (MATYJASZEK et al. 2009; MORTON et al. 2009; GROSCHE et al. 2011), die als eosinophile und neutrophile Granulozyten sowie Lymphozyten (GROSCHE et al. 2011) und in einer weiteren Studie hauptsächlich als Lymphozyten und teilweise Makrophagen angesprochen werden (MORTON et al. 2009). Auch nach induzierter Kolitis an der Ratte wurde eine COX-2-Expression in infiltrierenden Zellen der Tela submucosa nachgewiesen (REUTER et al. 1996). SCHMASSMANN et al. (1998) beschreibt bei der Ratte im Bereich von Magengeschwüren COX-2 positive Monozyten und Makrophagen. Nach induzierter Kolitis beim Schwein ergab der Vergleich mit der HE-Färbung Hinweise, dass es sich bei den meisten der COX-2 positiven Zellen um Makrophagen handelt (CHO u. CHAE 2004). In humanen Dünndarmbiopsien wurden die COX-2 positiven Zellen in der Tunica mucosa näher untersucht. So zeigte sich in immunoelektronischen Untersuchungen, dass die Ultrastruktur der COX-2 positiven Zellen der von Lymphozyten ähnelte (KAINULAINEN et al. 2002). Mit Hilfe von Doppelfärbungen gelang es zusätzlich den Zelltyp näher zu bestimmen. Es handelte sich bei den COX-2 positiven Zellen um CD3+ T-Zellen und CD68+ Makrophagen. Aufschlussreich ist, dass nicht alle CD3+ T-Zellen und CD68+ Makrophagen eine positive COX-2-Reaktion zeigten (KAINULAINEN et al. 2002). Zwei weitere Studien beschreiben eine COX-2-Expression in Fibroblasten der Magenmucosa von Kaninchen und Mensch 170

Diskussion (ZIMMERMANN et al. 1998) sowie im Bereich von Magengeschwüren bei der Ratte (SCHMASSMANN et al. 1998). Die Ergebnisse der Studien unterstützen die Vermutung, dass es sich bei Zelltyp A und C um Lymphozyten sowie Makrophagen und bei Zelltyp B um Fibroblasten handeln könnte. 5.3.4.7 Expression in den Endothelzellen Es wurde eine konstitutive COX-2-Expression in den Endothelzellen festgestellt. Dieser Befund stimmt mit verschiedenen Studien an anderen Tierarten und Organsystemen überein. So ist eine konstitutive COX-2-Expression in den Endothelzellen venöser und arterieller Gefäße in der Magenmucosa des Kaninchens und des Menschen (ZIMMERMANN et al. 1998), im Gehirn von Schwein und Mensch (PARFENOVA et al. 1997, 2001), in der Niere der Ratte (MATSUYAMA et al. 2004) sowie in der Tela submucosa des equinen Colons (MORTON et al. 2009) beschrieben. Im Gegensatz dazu beschreiben Studien am Gehirn von Schweinen (DOMOKI et al. 1999), in der Magenmucosa von Ratten (SCHMASSMANN et al. 1998) sowie in der humanen Dünndarmmucosa (KAINULAINEN et al. 2002) keine konstitutive COX-2-Expression in Endothelzellen. Wie es zu diesen gegensätzlichen Ergebnissen kommt, ist fraglich. Eventuell reagieren Endothelzellen sehr empfindlich auf „Stressoren“, so dass sie die COX-2 schon bei geringster Manipulation exprimieren. Es ist denkbar, dass schon die Allgemeinanästhesie oder die Gewebemanipulation bei der Probenentnahme in einigen Studien stärker war oder länger gedauert hat und so zu einer COX-2-Expression in diesen Endothelzellen geführt hat. Möglicherweise sind die Unterschiede auch auf die verschiedenen Spezies und Organe zurückzuführen. Nach Schädigung des equinen Jejunums durch Ischämie und Reperfusion konnte keine vermehrte COX-2-Expression in den Endothelzellen festgestellt werden. Andere Studien beschreiben bei der Ratte eine stärkere COX-2-Expression in den Endothelzellen der Niere nach fünf Stunden Reperfusion (MATSUYAMA et al. 2004), des Magens im Rahmen von Magengeschwüren (SCHMASSMANN et al. 1998) sowie in der Colonwand nach induzierter Kolitis (REUTER et al. 1996). Beim Schwein wurde eine relativ zeitnahe, selektive COX-2-Expression (nicht COX-1) 171

Diskussion<br />

Morphologie Hinweise darauf, dass es sich bei den Zellen eventuell um Lymphozyten<br />

handeln könnte. Der Zelltyp B hatte eine spindelförmige Form, teilweise mit<br />

zytoplasmatischen Fortsätzen. Die Färbung war homogen, wobei die Fortsätze nur<br />

eine schwache bis keine Färbung aufwiesen. Die Morphologie gibt Hinweise, dass es<br />

sich bei den Zellen um Fibroblasten handeln könnte. Zusätzlich wurden Zellen vom<br />

Typ C festgestellt. Diese wurden selten beobachtet, waren im Vergleich zum Typ A<br />

größer <strong>und</strong> zeigten eine schwächere Anfärbung. In der Form waren sie r<strong>und</strong> mit<br />

unregelmäßiger Oberfläche. Die Morphologie gibt Hinweise darauf, dass es sich um<br />

Makrophagen handeln könnte. Die Vermutung, dass es sich beim Zelltyp A <strong>und</strong> C um<br />

eingewanderte oder aktivierte gewebsständige Immunzellen handelt, wird von den<br />

Ergebnissen verschiedener Studien unterstützt. So beschreiben Studien an Tunica<br />

mucosa <strong>und</strong> Tela submucosa des equinen Colon ebenfalls COX-2 positive<br />

Immunzellen (MATYJASZEK et al. 2009; MORTON et al. 2009; GROSCHE et al.<br />

2011), die als eosinophile <strong>und</strong> neutrophile Granulozyten sowie Lymphozyten<br />

(GROSCHE et al. 2011) <strong>und</strong> in einer weiteren Studie hauptsächlich als Lymphozyten<br />

<strong>und</strong> teilweise Makrophagen angesprochen werden (MORTON et al. 2009). Auch<br />

nach induzierter Kolitis an der Ratte wurde eine COX-2-Expression in infiltrierenden<br />

Zellen der Tela submucosa nachgewiesen (REUTER et al. 1996). SCHMASSMANN<br />

et al. (1998) beschreibt bei der Ratte im Bereich von Magengeschwüren COX-2<br />

positive Monozyten <strong>und</strong> Makrophagen. Nach induzierter Kolitis beim Schwein ergab<br />

der Vergleich mit der HE-Färbung Hinweise, dass es sich bei den meisten der COX-2<br />

positiven Zellen um Makrophagen handelt (CHO u. CHAE 2004). In humanen<br />

Dünndarmbiopsien wurden die COX-2 positiven Zellen in der Tunica mucosa näher<br />

untersucht. So zeigte sich in immunoelektronischen Untersuchungen, dass die<br />

Ultrastruktur der COX-2 positiven Zellen der von Lymphozyten ähnelte<br />

(KAINULAINEN et al. 2002). Mit Hilfe von Doppelfärbungen gelang es zusätzlich den<br />

Zelltyp näher zu bestimmen. Es handelte sich bei den COX-2 positiven Zellen um<br />

CD3+ T-Zellen <strong>und</strong> CD68+ Makrophagen. Aufschlussreich ist, dass <strong>nicht</strong> alle CD3+<br />

T-Zellen <strong>und</strong> CD68+ Makrophagen eine positive COX-2-Reaktion zeigten<br />

(KAINULAINEN et al. 2002). Zwei weitere Studien beschreiben eine<br />

COX-2-Expression in Fibroblasten der Magenmucosa von Kaninchen <strong>und</strong> Mensch<br />

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