Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...
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Diskussion Pferd eine eher untergeordnete Rolle in Hinblick auf die Infiltration mit neutrophilen Granulozyten in die Tunica muscularis zu haben, denn in den ersten Kontrollproben (K1) wurden nur selten neutrophile Granulozyten beobachtet. In beiden oben genannten Studien konnte ein deutlicher Anstieg der neutrophilen Granulozyten in der Tunica muscularis externa nach Ausstreichen und Kompression des Dünndarms (KALFF et al. 1998a) bzw. Dickdarms (TÜRLER et al. 2002) festgestellt werden. Ein einfaches Ausstreichen des Darms wurde in der aktuellen Studie nicht durchgeführt. Ob es zu einer Entzündungszellinfiltration nach Ausstreichen des gesamten Dünndarms bzw. nach mehrmaligem Ausstreichen, wie es in der Kolikchirurgie teilweise notwendig ist, kommt könnte das Ziel weiterer Studien sein. Bekannt ist, dass eine mechanische Manipulation auch am equinen Colon zu einer Entzündungsreaktion führt (HOPSTER-IVERSEN et al. 2011). So konnte nach 10-minütiger Manipulation der Tunica mucosa mit einem feuchten Tupfer ein signifikanter Anstieg der neutrophilen Granulozyten in der Tunica mucosa, Tela submucosa und Tunica serosa festgestellt werden. Bei gleicher Manipulation der Tunica serosa kam es zu einem signifikanten Anstieg der neutrophilen Granulozyten in der Tela submucosa, der Ringmuskelschicht der Tunica muscularis und der Tunica serosa (HOPSTER-IVERSEN et al. 2011). Dass es nach Ischämie bzw. nach Ischämie und Reperfusion in benachbarten Darmabschnitten zu einer deutlichen Infiltration mit neutrophilen Granulozyten kommt, wie es in der vorliegenden Arbeit festgestellt wurde, ist in anderen Studien am equinen Jejunum und Colon nicht beschrieben (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007a; MATYJASZEK et al. 2009). Nach 18-stündiger Reperfusion des equinen Jejunums konnte in der Kontrollprobe, die in einem Meter Abstand zur Reperfusionsprobe entnommen wurde, kein Anstieg in der Anzahl der neutrophilen Granulozyten festgestellt werden (TOMLINSON et al. 2004). Denkbar wäre, dass keine Erhöhung der Anzahl der neutrophilen Granulozyten 18 Stunden nach Beginn der Reperfusion festgestellt wurde, weil die Zellen bereits wieder aus dem Gewebe migriert waren. Studien die die Zellinfiltration des Darms über einen Zeitraum von 18 Stunden Reperfusion untersucht haben sind nicht bekannt, so dass diese Vermutung 154
Diskussion nicht abschließend beantwortet werden kann. Die Ursache für die in den Kontrollproben der vorliegenden Arbeit beobachtete starke Infiltration ist fraglich. Der Abstand der Kontrollproben zum ischämisch geschädigten Darm betrug einen Meter und lag damit bei einem Abstand mit dem andere Studien auch arbeiteten (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007b; TOMLINSON und BLIKSLAGER 2005). Einige Studien entnahmen die Kontrollproben erst nach Ischämie und Reperfusion vom benachbarten, ungeschädigten Jejunum (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007a) bzw. Colon (MATYJASZEK et al. 2009). Diese Studien beschreiben einen signifikanten Unterschied zwischen den ischämisch geschädigten bzw. durch Ischämie und Reperfusion geschädigten Proben im Vergleich zu den Kontrollproben. Allerdings wurden in diesen Studien keine Kontrollproben vor Beginn der Ischämie entnommen, so dass nicht beurteilt werden kann, ob die nach Ischämie bzw. Ischämie-Reperfusion entnommenen Kontrollproben zwar signifikant weniger Zellen als die geschädigten Proben aufwiesen, aber mehr Zellen als Proben vor Anlegen der Ischämie aufgewiesen hätten. Daher kann nicht beurteilt werden, ob es in diesen Studien bereits Hinweise auf eine verstärkte Entzündungsreaktion in nicht manipulierten Darmabschnitten gab. In den Studien von GROSCHE et al. (2008) und GROSCHE et al. (2011) wurden Kontrollproben vor dem Anlegen der Ischämie entnommen, um Einflüsse von Ischämie und Reperfusion auszuschließen. Nach Ischämie und Reperfusion wurden keine Proben von benachbartem ungeschädigtem Darm entnommen. Somit ist die in unserer Studie vorgenommene Entnahme einer ungeschädigten Kontrolle vor Anlegen der Ischämie, sowie nach Ischämie und Reperfusion bisher in keiner anderen Studie beschrieben. Zum einen gab es im Vorfeld unserer Studie keine Untersuchungen am Pferd, die ungeschädigte Darmproben vor und nach Ischämie bzw. Ischämie-Reperfusion verglichen haben und damit auch keine Hinweise, die auf eine so starke Entzündungsreaktion im ungeschädigten Darm schließen ließen. Zum anderen wurde die Zellinfiltration in Kontrollproben nach Ischämie bzw. Ischämie- Reperfusion in den oben genannten Studien nicht als auffällig beschrieben, somit gab es keine Hinweise einer starken Entzündungsreaktion in benachbarten Darmabschnitten, so dass das vorliegende Versuchsmodell gewählt wurde. 155
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Diskussion<br />
Pferd eine eher untergeordnete Rolle in Hinblick auf die Infiltration mit neutrophilen<br />
Granulozyten in die Tunica muscularis zu haben, denn in den ersten Kontrollproben<br />
(K1) wurden nur selten neutrophile Granulozyten beobachtet.<br />
In beiden oben genannten Studien konnte ein deutlicher Anstieg der neutrophilen<br />
Granulozyten in der Tunica muscularis externa nach Ausstreichen <strong>und</strong> Kompression<br />
des Dünndarms (KALFF et al. 1998a) bzw. Dickdarms (TÜRLER et al. 2002)<br />
festgestellt werden. Ein einfaches Ausstreichen des Darms wurde in der aktuellen<br />
Studie <strong>nicht</strong> durchgeführt. Ob es zu einer Entzündungszellinfiltration nach<br />
Ausstreichen des gesamten Dünndarms bzw. nach mehrmaligem Ausstreichen, wie<br />
es in der Kolikchirurgie teilweise notwendig ist, kommt könnte das Ziel weiterer<br />
Studien sein. Bekannt ist, dass eine mechanische Manipulation auch am equinen<br />
Colon zu einer Entzündungsreaktion führt (HOPSTER-IVERSEN et al. 2011). So<br />
konnte nach 10-minütiger Manipulation der Tunica mucosa mit einem feuchten<br />
Tupfer ein signifikanter Anstieg der neutrophilen Granulozyten in der Tunica mucosa,<br />
Tela submucosa <strong>und</strong> Tunica serosa festgestellt werden. Bei gleicher Manipulation<br />
der Tunica serosa kam es zu einem signifikanten Anstieg der neutrophilen<br />
Granulozyten in der Tela submucosa, der Ringmuskelschicht der Tunica muscularis<br />
<strong>und</strong> der Tunica serosa (HOPSTER-IVERSEN et al. 2011).<br />
Dass es nach Ischämie bzw. nach Ischämie <strong>und</strong> Reperfusion in benachbarten<br />
Darmabschnitten zu einer deutlichen Infiltration mit neutrophilen Granulozyten<br />
kommt, wie es in der vorliegenden Arbeit festgestellt wurde, ist in anderen Studien<br />
am equinen Jejunum <strong>und</strong> Colon <strong>nicht</strong> beschrieben (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE<br />
et al. 2005, 2007a; MATYJASZEK et al. 2009). Nach 18-stündiger Reperfusion des<br />
equinen Jejunums konnte in der Kontrollprobe, die in einem Meter Abstand zur<br />
Reperfusionsprobe entnommen wurde, kein Anstieg in der Anzahl der neutrophilen<br />
Granulozyten festgestellt werden (TOMLINSON et al. 2004). Denkbar wäre, dass<br />
keine Erhöhung der Anzahl der neutrophilen Granulozyten 18 St<strong>und</strong>en nach Beginn<br />
der Reperfusion festgestellt wurde, weil die Zellen bereits wieder aus dem Gewebe<br />
migriert waren. Studien die die Zellinfiltration des Darms über einen Zeitraum von 18<br />
St<strong>und</strong>en Reperfusion untersucht haben sind <strong>nicht</strong> bekannt, so dass diese Vermutung<br />
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