Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...

Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ... Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...

elib.tiho.hannover.de
von elib.tiho.hannover.de Mehr von diesem Publisher
28.02.2014 Aufrufe

Diskussion vorliegen, die dieses Gerät am Tier etabliert haben. Zum anderen haben Studien aus der Humanmedizin das O2C-Gerät zwar zur Untersuchung der Mikrozirkulation in verschiedenen Organen eingesetzt, unter anderem zur Bestimmung des Blutflusses an der distalen Gliedmaße von Patienten mit Diabetes (BECKERT et al. 2004) bzw. an gesunden Gliedmaßen (DARMANIN et al. 2013) sowie zur intraoperativen Bestimmung der Mikrozirkulation der Leber (LADURNER et al. 2009) sowie von transplantierten Nieren (FECHNER et al. 2009), aber zur Zeit liegen keine Studien für den Einsatz am Darm vor. Zusammenfassend kann aber festgehalten werden, dass sich die O2C-Sonde in der aktuellen Studie als sehr hilfreich erwiesen und darüber hinaus sehr gut und zuverlässig funktioniert hat, so dass das O2C-Gerät für zukünftige Studien empfohlen werden kann. 5.1.5 Ischämie und Reperfusionslänge In der vorliegenden Studie wurde eine Ischämiezeit von 90 Minuten gewählt. Zum einen sollte durch die Ischämie eine auswertbare Entzündungsreaktion verursacht werden, zum anderen sollte die Ischämie jedoch nicht zu einer zu starken Gewebeschädigung führen. Da eine einstündige Ischämie in der Tunica mucosa und Tela submucosa des equinen Colons (GROSCHE et al. 2008) bzw. Jejunums (LITTLE et al. 2005) zu keinem signifikanten Anstieg der Calprotectin positiven Zellen im Vergleich zur Kontrollprobe führte, wurde eine Ischämielänge von mehr als 60 Minuten gewählt. Dass bei einer Ischämie von zwei Stunden der Anstieg der Calprotectin positiven Zellen in beiden Studien signifikant war (LITTLE et al. 2005; GROSCHE et al. 2008), zeigte, dass die Ischämiezeit nicht über 2 Stunden liegen musste. Da die Arbeit von VENTE (2011) bereits nach einer 90-minütigen Ischämie einen signifikanten Anstieg der Zellzahl festgestellt hat, wurde diese Ischämiezeit als ausreichend angesehen. Sie liegt damit in der Mitte von den in anderen Studien gewählten Zeitspannen: eine Stunde (CAMPBELL u. BLIKSLAGER 2000), zwei Stunden (TOMLINSON et al. 2004; TOMLINSON u. BLIKSLAGER 2005; COOK et al. 2009a; MARSHALL u. BLIKSLAGER 2011) bzw. eine Stunde und zwei Stunden an einem Probanden (LITTLE et al. 2005, 2007b; GROSCHE et al. 2008). 146

Diskussion In der vorliegenden Studie wurde eine Reperfusionszeit von 30 Minuten gewählt. Die in vorherigen Studien eingesetzten Reperfusionslängen lagen bei 75 Minuten (HILTON et al. 2011), zwei Stunden (VATISTAS et al. 1998; VENTE 2011) bzw. 18 Stunden, bei letzteren Versuchen standen die Pferde nach dem Lösen der Ischämie wieder auf (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007b; COOK et al. 2009a; MORTON et al. 2011). Unsere Reperfusionslänge ist damit deutlich geringer. Sie basiert auf den Ergebnissen von zwei Studien. Zum einen wurde in einer Arbeit am equinen Jejunum, die während einer zweistündigen Reperfusion mehrere Proben entnommen hat, nach 30-minütiger Reperfusion ein Plateau in der Anzahl an Calprotectin positiven Zellen festgestellt (VENTE 2011). Zum anderen zeigte eine Studie am equinen Colon nach 30-minütiger Reperfusion bereits einen signifikanten Anstieg an Calprotectin positiven Zellen im Vergleich zur Kontrollprobe (GROSCHE et al. 2008). Diese beiden Studien deuten darauf hin, dass eine Reperfusionslänge von 30 Minuten zu signifikanten Ergebnissen führt und eine längere Reperfusionszeit deswegen nicht notwendig ist. 5.1.6 Abstände der Proben zueinander Der gewählte Abstand von einem Meter, den die drei Kontrollproben und damit auch das durch Ischämie und Reperfusion geschädigte Jejunum voneinander hatten war größer bzw. genauso groß wie in den bisher beschriebenen Studien. So lag der Abstand zwischen Kontrolle und ischämisch geschädigtem Jejunum bei 25 Zentimetern (SULLINS et al. 1985) bzw. einem Meter (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007b; TOMLINSON u. BLIKSLAGER 2005; MARSHALL u. BLIKSLAGER 2011). Der Abstand von einem Meter sollte eine Vergleichbarkeit der Proben ermöglichen und wurde deswegen aus folgenden Gründen gewählt. Zum einen sollten die Proben einen größtmöglichen Abstand voneinander haben, um eine Entzündungszellinfiltration durch Manipulation an benachbartem Darm zu vermeiden und zum anderen sollte der Abstand zwischen den Proben möglichst gering sein, da die Verteilung der eosinophilen Granulozyten innerhalb des Darms unterschiedlich ist (RÖTTING et al. 2008a). Allerdings diskutieren TOMLINSON et al. (2004) auf Basis ihrer Ergebnisse, dass ein Abstand von zwei Metern zwischen Ischämie- und Kontrollprobe möglicherweise zu gering ist und zu einer indirekten Schädigung von 147

Diskussion<br />

vorliegen, die dieses Gerät am Tier etabliert haben. Zum anderen haben Studien aus<br />

der Humanmedizin das O2C-Gerät zwar zur Untersuchung der Mikrozirkulation in<br />

verschiedenen Organen eingesetzt, unter anderem zur Bestimmung des Blutflusses<br />

an der distalen Gliedmaße von Patienten mit Diabetes (BECKERT et al. 2004) bzw.<br />

an ges<strong>und</strong>en Gliedmaßen (DARMANIN et al. 2013) sowie zur intraoperativen<br />

Bestimmung der Mikrozirkulation der Leber (LADURNER et al. 2009) sowie von<br />

transplantierten Nieren (FECHNER et al. 2009), aber zur Zeit liegen keine Studien für<br />

den Einsatz am Darm vor.<br />

Zusammenfassend kann aber festgehalten werden, dass sich die O2C-Sonde in der<br />

aktuellen Studie als sehr hilfreich erwiesen <strong>und</strong> darüber hinaus sehr gut <strong>und</strong><br />

zuverlässig funktioniert hat, so dass das O2C-Gerät für zukünftige Studien<br />

empfohlen werden kann.<br />

5.1.5 Ischämie <strong>und</strong> Reperfusionslänge<br />

In der vorliegenden Studie wurde eine Ischämiezeit von 90 Minuten gewählt. Zum<br />

einen sollte durch die Ischämie eine auswertbare Entzündungsreaktion verursacht<br />

werden, zum anderen sollte die Ischämie jedoch <strong>nicht</strong> zu einer zu starken<br />

Gewebeschädigung führen. Da eine einstündige Ischämie in der Tunica mucosa <strong>und</strong><br />

Tela submucosa des equinen Colons (GROSCHE et al. 2008) bzw. Jejunums<br />

(LITTLE et al. 2005) zu keinem signifikanten Anstieg der Calprotectin positiven Zellen<br />

im Vergleich zur Kontrollprobe führte, wurde eine Ischämielänge von mehr als 60<br />

Minuten gewählt. Dass bei einer Ischämie von zwei St<strong>und</strong>en der Anstieg der<br />

Calprotectin positiven Zellen in beiden Studien signifikant war (LITTLE et al. 2005;<br />

GROSCHE et al. 2008), zeigte, dass die Ischämiezeit <strong>nicht</strong> über 2 St<strong>und</strong>en liegen<br />

musste. Da die Arbeit von VENTE (2011) bereits nach einer 90-minütigen Ischämie<br />

einen signifikanten Anstieg der Zellzahl festgestellt hat, wurde diese Ischämiezeit als<br />

ausreichend angesehen. Sie liegt damit in der Mitte von den in anderen Studien<br />

gewählten Zeitspannen: eine St<strong>und</strong>e (CAMPBELL u. BLIKSLAGER 2000), zwei<br />

St<strong>und</strong>en (TOMLINSON et al. 2004; TOMLINSON u. BLIKSLAGER 2005; COOK et<br />

al. 2009a; MARSHALL u. BLIKSLAGER 2011) bzw. eine St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> zwei St<strong>und</strong>en<br />

an einem Probanden (LITTLE et al. 2005, 2007b; GROSCHE et al. 2008).<br />

146

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!