Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...

Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ... Effekt selektiver und nicht selektiver nichtsteroidaler Antiphlogistika ...

elib.tiho.hannover.de
von elib.tiho.hannover.de Mehr von diesem Publisher
28.02.2014 Aufrufe

Diskussion 5 Diskussion 5.1 Methodik – in vivo Versuch 5.1.1 Probanden Die für die Studie zur Verfügung stehende Anzahl von insgesamt zwölf Probanden und damit sechs Probanden pro untersuchtem NSAID ist vergleichbar mit anderen Ischämie-Reperfusionsstudien am equinen Jejunum (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007b; COOK et al. 2009a) bzw. Colon (MATYJASZEK et al. 2009). Der Versuchsaufbau war in einen ersten und zweiten Versuchsabschnitt aufgeteilt, die identisch hinsichtlich Ischämie und Reperfusion sowie der Probenentnahme waren. Der Unterschied bestand darin, dass die Pferde im zweiten Versuchsabschnitt nach 60 Minuten das selektive NSAID Firocoxib oder das nicht selektive NSAID Flunixin-Meglumin erhielten. Die Proben des ersten Versuchsabschnittes sollten als Kontroll- bzw. Vergleichsproben für den zweiten Versuchsabschnitt dienen. Dieser Versuchsaufbau wurde gewählt, um die zur Verfügung stehenden zwölf Probanden effektiv zu nutzen. Bei anderen Studien bestand die Kontrollgruppe aus sechs Pferden die kein NSAID, sondern NaCl als Placebo erhielten (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007b; COOK et al. 2009a; MATYJASZEK et al. 2009). Die nach dem ersten Versuchsabschnitt in nicht manipulierten Jejunumabschnitten festgestellte deutliche Entzündungsreaktion hat den zweiten Versuchsabschnitt möglicherweise beeinflusst, so dass ein Vergleich zum ersten Versuchsabschnitt und eine Beurteilung der Wirkung der NSAIDs nur eingeschränkt möglich ist. Diese Befunde zeigen, dass sich der gewählte Versuchsaufbau nicht bewährt hat. Daher sollte in zukünftigen Projekten mit einer zusätzlichen Kontrollgruppe, die kein NSAID bekommt, gearbeitet werden. Die Altersspanne der Tiere von 3 bis 25 Jahren mit einem Gewicht von 350 bis 591 kg ähnelt den vorherigen Ischämie-Reperfusionsstudien am equinen Dünn- und Dickdarm (LITTLE et al. 2007b; COOK et al. 2009a; MATYJASZEK et al. 2009; MARSHALL u. BLIKSLAGER 2011; MORTON et al. 2011) und anderen Untersuchungen am Darm des Pferdes (HOPSTER-IVERSEN et al. 2011). Das Probandengut sollte ausschließlich aus ausgewachsenen Pferden bestehen, dies 140

Diskussion war mit einem Alter ab 3 Jahren gegeben. Das Gewicht war von untergeordneter Bedeutung, so dass die Pferde hinsichtlich dieser Parameter für den Versuch geeignet waren. Bei allen Probanden wurde eine klinische Allgemeinuntersuchung durchgeführt, welche bei keinem der Pferde Hinweise auf eine Erkrankung des Gastrointestinaltraktes lieferte. Dieses Vorgehen ist auch in weiteren Ischämie- Reperfusionsstudien beschrieben (GROSCHE et al. 2008, 2011; MATYJASZEK et al. 2009; HOPSTER-IVERSEN et al. 2011; MORTON et al. 2011; VENTE 2011) und sinnvoll, da nur Pferde ohne eine Erkrankung des Gastrointestinaltraktes für den Versuch geeignet sind. Zusätzlich wurde in der vorliegenden Studie am Tag vor der Operation die Leukozytenzahl, der Hämatokrit sowie der Gesamteiweißgehalt aus venösem Blut bestimmt, um eine akute oder chronische Entzündung auszuschließen. Die Werte befanden sich bei allen Probanden im Normbereich. Die Untersuchung von Blutparametern wurde nur in älteren Studien in Form eines vollständigen, hämatologischen Profils (PRICHARD et al. 1991) bzw. einer reinen Kontrolle der Leukozytenzahl (SNYDER et al. 1988; WILKINS et al. 1994) durchgeführt. Auch wenn die Untersuchung der Blutparameter in den Ischämie-Reperfusionsstudien der aktuellen Literatur nicht durchgeführt wurde, ist diese Untersuchung sinnvoll, denn dadurch können Pferde mit einer Entzündung erkannt werden. Dies ist wichtig, da bei einer Entzündungsreaktion auch der Darm beteiligt sein könnte und dies die Ergebnisse der Studie verfälschen könnte. Aus diesem Grund sollte eine Untersuchung der Blutparameter auch in zukünftigen Projekten erfolgen. Die Behandlung der Probanden mit einem Anthelmintikum war notwendig, um einen Einfluss von intestinalen Parasiten auf die Entzündungsreaktion des Jejunums, vor allem in Hinblick auf die eosinophilen Granulozyten, auszuschließen. Denn bei einer Untersuchung des equinen Dickdarms konnte eine Zunahme der eosinophilen Granulozyten im Rahmen einer Infektion mit Cyathostominae nachgewiesen werden (COLLOBERT-LAUGIER et al. 2002). Es wurde zunächst auf den Wirkstoff Moxidectin zurückgegriffen, da dieser nachweislich gegen Strongyliden wirkt (EYSKER et al. 1997; DORCHIES et al. 1998) und zwei Vorgängerarbeiten diesen 141

Diskussion<br />

5 Diskussion<br />

5.1 Methodik – in vivo Versuch<br />

5.1.1 Probanden<br />

Die für die Studie zur Verfügung stehende Anzahl von insgesamt zwölf Probanden<br />

<strong>und</strong> damit sechs Probanden pro untersuchtem NSAID ist vergleichbar mit anderen<br />

Ischämie-Reperfusionsstudien am equinen Jejunum (TOMLINSON et al. 2004;<br />

LITTLE et al. 2005, 2007b; COOK et al. 2009a) bzw. Colon (MATYJASZEK et al.<br />

2009). Der Versuchsaufbau war in einen ersten <strong>und</strong> zweiten Versuchsabschnitt<br />

aufgeteilt, die identisch hinsichtlich Ischämie <strong>und</strong> Reperfusion sowie der<br />

Probenentnahme waren. Der Unterschied bestand darin, dass die Pferde im zweiten<br />

Versuchsabschnitt nach 60 Minuten das selektive NSAID Firocoxib oder das <strong>nicht</strong><br />

selektive NSAID Flunixin-Meglumin erhielten. Die Proben des ersten<br />

Versuchsabschnittes sollten als Kontroll- bzw. Vergleichsproben für den zweiten<br />

Versuchsabschnitt dienen. Dieser Versuchsaufbau wurde gewählt, um die zur<br />

Verfügung stehenden zwölf Probanden effektiv zu nutzen. Bei anderen Studien<br />

bestand die Kontrollgruppe aus sechs Pferden die kein NSAID, sondern NaCl als<br />

Placebo erhielten (TOMLINSON et al. 2004; LITTLE et al. 2005, 2007b; COOK et al.<br />

2009a; MATYJASZEK et al. 2009). Die nach dem ersten Versuchsabschnitt in <strong>nicht</strong><br />

manipulierten Jejunumabschnitten festgestellte deutliche Entzündungsreaktion hat<br />

den zweiten Versuchsabschnitt möglicherweise beeinflusst, so dass ein Vergleich<br />

zum ersten Versuchsabschnitt <strong>und</strong> eine Beurteilung der Wirkung der NSAIDs nur<br />

eingeschränkt möglich ist. Diese Bef<strong>und</strong>e zeigen, dass sich der gewählte<br />

Versuchsaufbau <strong>nicht</strong> bewährt hat. Daher sollte in zukünftigen Projekten mit einer<br />

zusätzlichen Kontrollgruppe, die kein NSAID bekommt, gearbeitet werden.<br />

Die Altersspanne der Tiere von 3 bis 25 Jahren mit einem Gewicht von 350 bis<br />

591 kg ähnelt den vorherigen Ischämie-Reperfusionsstudien am equinen Dünn- <strong>und</strong><br />

Dickdarm (LITTLE et al. 2007b; COOK et al. 2009a; MATYJASZEK et al. 2009;<br />

MARSHALL u. BLIKSLAGER 2011; MORTON et al. 2011) <strong>und</strong> anderen<br />

Untersuchungen am Darm des Pferdes (HOPSTER-IVERSEN et al. 2011). Das<br />

Probandengut sollte ausschließlich aus ausgewachsenen Pferden bestehen, dies<br />

140

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!