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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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FRAGESTELLUNGEN UND ZIELE DER ARBEIT<br />

3 FRAGESTELLUNGEN UND ZIELE DER ARBEIT<br />

Die Folgen von Pharmakoresistenz bei Epilepsien sind erheblich (DEVINSKY<br />

2003; SPERLING 2004; KANNER et al. 2012). Als ein Grund für die<br />

Pharmakoresistenz wird die Überexpression von MDT in der BHS diskutiert, die in<br />

epileptischem Hirngewebe bereits nachgewiesen wurde (TISHLER et al. 1995;<br />

SISODIYA et al. 1999; DOMBROWSKI et al. 2001; ARONICA et al. 2003).<br />

Vermutungen zufolge könnte das vermehrte Auftreten dieser Transporter in der BHS<br />

u.a. auch durch die Antiepileptika selbst hervorgerufen werden (BAUER et al. 2007;<br />

HARTZ et al. 2008; LOMBARDO et al. 2008).<br />

Die vorliegende Arbeit konzentrierte sich auf die MDT-Hypothese, die eine der<br />

favorisiertesten Erklärungen für die Pharmakoresistenz darstellt. Ausgangspunkt für<br />

das Promotionsprojekt waren Untersuchungen an Darm- und Leberzellen, in denen<br />

eine Induktion von Pgp durch Antiepileptika nachgewiesen wurde (SCHUETZ et al.<br />

1996; MARTIN et al. 2008). Ich konnte mit In-vitro-Untersuchungen bereits zeigen,<br />

dass die Behandlung mit bestimmten Antiepileptika zu einer Induktion der Pgp-<br />

Funktionalität und Expression in den Rattenhirnendothelzelllinien GPNT und RBE4<br />

führt (NEUMANN 2010, Diplomarbeit). Daraus ergab sich die Frage, ob Antiepileptika<br />

auch in Hirnkapillarendothelzellen humanen Ursprungs zur Pgp-Induktion führen. Für<br />

die Bearbeitung des Themas wurde die immortalisierte humane Zelllinie hCMEC/D3<br />

eingesetzt, die aus reseziertem Gewebe des Temporallappens einer<br />

therapieresistenten Epilepsiepatientin gewonnen wurde (WEKSLER et al. 2005). Mit<br />

diesen Zellen besteht nicht nur die Nähe zum Thema der Pharmakoresistenz bei<br />

Epilepsiepatienten, sondern auch zur MDT-Hypothese, die die Überexpression von<br />

MDT in der BHS für die Pharmakoresistenz verantwortlich macht.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in diesem Projekt untersucht werden sollte,<br />

war die Etablierung eines In-vitro-BHS-Modells mit humanen Zellen, das sensitiv<br />

genug ist, den Transport von Antiepileptika zu untersuchen. Mehrere Studien<br />

belegten bereits den Transport von Antiepileptika durch Pgp. Der Nachweis erfolgte<br />

u.a. in der hiesigen Arbeitsgruppe in Epithelzellen der Niere, die aufgrund ihrer<br />

Eigenschaften gut für Transportuntersuchungen geeignet sind (LUNA-TORTÓS et al.<br />

2008 & 2009). Allerdings sind kaum Daten aus Studien mit humanem Gewebe bzw.<br />

Zellen vorhanden, da es lange Zeit keine geeigneten BHS-Modelle gab. Zur<br />

Entwicklung neuer und besserer Modelle für die BHS wurden bereits<br />

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