28.02.2014 Aufrufe

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

STAND DER FORSCHUNG<br />

Hirnkapillarendothelzelllinie hCMEC/D3 mit humanen Astrozyten zeigte im Vergleich<br />

zur Monokultur der Endothelzellen höhere transendotheliale Widerstände.<br />

2.8.5 Humanes dynamisches In-vitro-Bluthirnschranken-Modell<br />

Für Untersuchungen von Epilepsieerkrankungen existieren viele verschiedene<br />

Modelle, sowohl Tier- als auch In-vitro-Modelle. Dennoch gibt es zurzeit kein ideales<br />

Modell der BHS (DELI et al. 2005). Ein Versuchsaufbau, der einem optimalen Modell<br />

sehr nahe kommt, ist das von STANNESS et al. (1996 & 1999) entwickelte humane<br />

dynamische In-vitro-BHS-Modell (humanized dynamic in vitro blood-brain barrier<br />

model, hDIV-BBB), welches von anderen Gruppen weiter optimiert wurde und<br />

Anwendung in Untersuchungen der Epilepsien gefunden hat (JANIGRO et al. 1999;<br />

CUCULLO et al. 2002 & 2007). In diesem Modell werden die Scherkräfte des<br />

Blutstroms der Gehirngefäße nachgestellt, sodass sich Charakteristika der BHS<br />

nahezu vollständig ausbilden. Auf diese Weise kann das Problem der mangelnden<br />

Integrität der Primärkulturen umgangen werden, und Transportversuche können<br />

durchgeführt werden.<br />

Beispielsweise zeigten Cucullo et al. (2007) in Untersuchungen mit<br />

Primärkulturen aus gesundem Hirngewebe und Gewebe pharmakoresistenter<br />

Epilepsiepatienten in Kokultur mit humanen Astrozyten Unterschiede im Transport<br />

des Antiepileptikums Phenytoin. Dabei wurde Phenytoin in Zellen aus epileptischem<br />

Hirngewebe in stärkerem Ausmaß von Pgp transportiert als in den Zellen aus dem<br />

gesunden Gewebe. Dies lässt auf eine erhöhte Pgp-Expression in<br />

pharmakoresistentem epileptischem Gewebe schließen. Allerdings sind auf diese<br />

Weise keine Untersuchungen mit einem hohen Durchsatz möglich. Deshalb sollten<br />

mehrere verschiedene Methoden angewendet werden, um Aussagen darüber treffen<br />

zu können, ob Substanzen die Pgp-Funktion modulieren können (SCHWAB et al.<br />

2003b). Dies ist auch für die immer größer werdende Zahl unterschiedlicher Modelle<br />

wichtig, da sich der Vergleich der Studien, die zur Identifizierung von Substraten der<br />

MDT genutzt werden, durch verschiedene Protokolle und Interpretation der<br />

Ergebnisse, schwierig gestaltet.<br />

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!